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Sachsen: Kirchenmitglieder wählten zu über 50 Prozent Union

2. September 2014 in Deutschland, 3 Lesermeinungen
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AfD verdankt Einzug in den Landtag Konfessionslosen und Christen gleichermaßen


Dresden (kath.net/idea) Zum Erfolg der CDU bei der sächsischen Landtagswahl am 31. August haben vor allem Kirchenmitglieder beigetragen. Das ermittelte die Forschungsgruppe Wahlen (Mannheim). Katholische Wähler gaben ihre Stimme zu 58 Prozent der CDU, während die Partei insgesamt 39,4 Prozent (-0,8 gegenüber 2009) erhielt. Von den Protestanten stimmten 53 Prozent für die von Ministerpräsident Stanislaw Tillich geführte Union. Unter den Konfessionslosen votierten dagegen nur 33 Prozent für die Christdemokraten. Erwartungsgemäß überdurchschnittlich gut schnitt die Linke bei den Konfessionslosen ab, bei denen die Partei auf 24 Prozent kam; insgesamt erreichte die Linke 18,9 Prozent (-1,7). Auch die SPD erhielt die stärkste Unterstützung von den Konfessionslosen. 13 Prozent gaben der Partei ihre Stimme sowie elf Prozent der Protestanten und zwölf Prozent der Katholiken. Insgesamt erzielten die Sozialdemokraten 12,4 Prozent (+2,0). Die Grünen verdanken ihren knappen Wiedereinzug in den Landtag (5,7 Prozent, -0,7) vor allem den christlichen Wählern: sieben Prozent der Katholiken und sechs Prozent der Evangelischen stimmten für sie, aber nur fünf Prozent der Konfessionslosen. Dass die rechtsextreme NPD es mit 4,9 Prozent (-0,7) nicht wieder ins Landesparlament geschafft hat, geht ebenfalls auf das Konto konfessionell gebundener Wähler: Vier Prozent der Protestanten und 2,5 Prozent der Katholiken stimmten für die Partei; unter den kirchlich ungebundenen Wählern kam sie auf fünf Prozent. Die Alternative für Deutschland (AfD), die mit 9,7 Prozent erstmals in einen deutschen Landtag einzieht, verdankt ihren Erfolg konfessionslosen und kirchlich gebundenen Wählern gleichermaßen: zehn Prozent der Konfessionslosen, acht Prozent der Katholiken und sieben Prozent der Protestanten stimmten für sie. CDU-Generalsekretär: Mit Ängsten der Menschen auseinandersetzen CDU-Generalsekretär Peter Tauber schloss eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Er plädierte jedoch dafür, deren Themen aufzugreifen: „Wir müssen uns natürlich damit auseinandersetzen, warum Menschen Ängste haben.“ Die AfD sei in ihrer Struktur eine klassische Protestwählerpartei. Man habe gesehen, dass knapp ein Viertel derer, die die AfD gewählt haben, früher der CDU ihre Stimme gaben. Deshalb nehme man die Themen der AfD ernst, „ohne dass wir uns mit der AfD gemein machen“.


Flath: AfD-Wähler nicht für unmündig erklären

Der Fraktionsvorsitzende der CDU im sächsischen Landtag, Steffen Flath, erklärte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, die CDU sei gut beraten, die Wähler der AfD nicht in die extremistische Ecke zu stellen oder für unmündig zu erklären. Man müsse ihre Anliegen, Wünsche und vor allem ihre Kritik an der Politik, auch der der CDU, ernstnehmen. Flath: „Das Ergebnis der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen muss die CDU als Auftrag verstehen, am Ziel der Volkspartei mit konservativer Ausrichtung und christlichen Werten festzuhalten. Dann können wir unsere Stammwähler halten oder vielleicht sogar bereits verloren gegangene Unterstützer zurückgewinnen.“

Hähle: Konservatives Profil schärfen

Ähnlich äußerte sich sein Amtsvorgänger Fritz Hähle (Chemnitz). Er sagte gegenüber idea, dass die CDU ihr konservatives Profil schärfen müsse: „Da haben wir einige Schwachstellen.“ Als Beispiele nannte er die Themenfelder Familie oder Abtreibung. Allerdings müsse eine Partei in Regierungsverantwortung wie die CDU alle Wähler zufriedenstellen. Dazu gehörten „nicht nur wiedergeborene Christen“. Insgesamt habe die Union ein „passables“ Ergebnis eingefahren: „Wenn nur jeder westdeutsche Landesverband ein solches Abschneiden vorweisen könnte.“

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Krauß (Schwarzenberg) zeigte sich gegenüber idea zufrieden. Zum Erfolg der AfD haben in seinen Augen vor allem Protestwähler beigetragen. Die AfD müsse jetzt im politischen Alltag aber beweisen, dass sie mehr ist als ein „Schnellaufsteiger“, wie es sie schon mehrfach gegeben habe.

Publizist Kissler: Drei Lehren aus dem Erfolg der AfD

Nach Ansicht des Autors und Publizisten Alexander Kissler (München) zeigt der Erfolg der AfD in Sachsen dreierlei. „In Zeiten großkoalitionärer Wattebausch-Politik wachsen die Spielräume für Parteien mit kernigen Ansagen“, erklärte er gegenüber idea. Desweiteren werde die CDU nur noch ausnahmsweise als konservative Partei wahrgenommen. Und schließlich hätten die Versuche, die AfD zu diskreditieren, nicht gefruchtet. Kissler: „Daraus folgt: Wenn die AfD sich nicht durch Flügelkämpfe, Finanzaffären oder Verbalradikalismus selbst zerlegt, könnte sie nachhaltig sowohl das Erbe der FDP als auch des konservativen Flügels der CDU antreten. Auch auf Bundesebene.“

Ähnlich wertet der Publizist Matthias Matussek (Berlin) das Wahlergebnis. Zum Erfolg der AfD hätten nicht nur Euroskeptiker, sondern auch „Denkzettelwähler“ beigetragen. Allerdings habe die Wahl deutlich gezeigt, dass Ausgrenzungs-Kampagnen nicht funktionieren. „Die Art, in der AfD-Parteichef Bernd Lucke – immerhin Professor, Familienvater und ohne kriminellen Hintergrund – dämonisiert wurde, war lächerlich“, sagte Matussek idea. Auch in Thüringen stünden die Chancen der AfD nicht schlecht, in den Landtag einzuziehen. Nach Matusseks Einschätzung wird sich mittelfristig rechts von der CDU eine Kraft etablieren, „die irgendwann als Koalitionspartner in Frage kommen wird, so wie es die Linke für die SPD darstellt“.


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Lesermeinungen

 maxjosef 2. September 2014 
 

Ich hoffe nur

dass die AfD die Geburtswehen, die mit jeder Parteineugründung einhergehen, übersteht. Denn auf ihrem Marsch nach links hat die CDU eine große Lücke für wertkonservative Wähler hinterlassen, und da braucht es eine Partei, die diese Lücke ausfüllt. Die AfD könnte diese Partei sein.


7
 
 friederschaefer 2. September 2014 
 

Auf Desinformation hereingefallen

scheinen mir sämtliche Leitmedien ebenso wie eine Anzahl der Bischöfe und der auch katholische Journalisten. Dabei vertritt die AfD in ihrem Programm eine Sicht der Familie, der Genderideologie (Franziskus bezeichnet sie als dämonisch!!!) und des Lebensschutzes, mit der sich die Kirche nur identifizieren kann. Die CDU ist auf diesem Gebiet eindeutig gespalten!
Warum wohl hört man solches nicht aus geistlichem Munde? Zuviel "Respekt" vor dem Zeitgeist?


11
 
 marienkind 2. September 2014 
 

Trotzreaktion?

Finde ich kindisch. Ich würde eine Partei aus Berechnung wählen und wenn mir das Wahlprogramm gefällt. Europakritik ist nicht rechts sondern berechtigt, bitte genau hinsehen. Ich bin mir dagegen sicher, dass SPD, Grün und Linkswähler keine Familienmenschen sein können oder ihre Parteien noch nicht durchschaut haben.


6
 

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