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Buch 'Bergoglios Liste' auf Deutsch erschienen

27. August 2014 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Italienischer Journalist Scavo beleuchtet die Rolle des heutigen Papstes während der Militärdiktatur in Argentinien


Wien (kath.net/KAP) "Bergoglios Liste": So lautet der Titel eines Buches, das die Rolle des heutigen Papstes und früheren argentinischen Jesuitenprovinzials Jorge Mario Bergoglio während der Militärdiktatur in dem südamerikanischen Land zwischen 1976 und 1983 untersucht. Im Herder-Verlag ist das Buch des italienischen Journalisten Nello Scavo jetzt in einer deutschen Übersetzung erschienen. Im vergangenen Herbst war die italienische Ausgabe veröffentlicht worden.

Während der Militärherrschaft verschwanden in Argentinien rund 30.000 Menschen. Sie gingen als "Desaparecidos", die Verschwundenen, in die Geschichte ein. Auf Basis von 20 Zeugenaussagen berichtet Scavo in dem Buch über Bergoglios Hilfen für Regimegegner. Der damalige Jesuitenprovinzial habe sicher mehr als hundert Menschen gerettet, schätzt der Journalist. Dutzende weitere seien zudem vom späteren Papst gewarnt worden, ehe sie verschleppt werden konnten.

Bergoglio trat als Jesuitenprovinzial nicht mit öffentlichen Stellungnahmen gegen die Militärjunta auf. Laut Scavos Recherchen knüpfte er stattdessen heimlich ein Netz zur Unterstützung Verfolgter, wie auch der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel im Vorwort des Buches bestätigt. Mittelpunkt war demnach das Jesuiten-Kolleg Maximo di San Miguel unweit von Buenos Aires, wo Bergoglio Menschen versteckte und sie vor Mitbrüdern als Seminaristen oder Studenten auf Einkehrtagen ausgab. Seine Verbindungen habe er auch genutzt, um Menschen zur Flucht ins Ausland zu verhelfen.


Vorwürfe nach Papstwahl

Nach Bergoglios Wahl zum Papst waren 2013 Vorwürfe laut geworden, er habe sich während der Militärdiktatur zu wenig für Verfolgte eingesetzt. Der damals gefolterte Jesuit Franz Jalics hatte ihn zunächst beschuldigt, für seine damalige Verhaftung mitverantwortlich gewesen zu sein. Später zog Jalics die Behauptung zurück und entlastete den heutigen Papst völlig. Er sei selbst getäuscht worden und Fehlinformationen aufgesessen.

Der Fall wird in Scavos Buch ebenso dargestellt, wie jener der Richterin und Menschenrechtsaktivistin Alicia Oliveira, die Bergoglio wiederholt beschützte oder jener des argentinischen Jesuiten P. Juan Carlos Scannone. Bergoglio habe getan, was er in seiner damaligen Position habe tun müssen, wird Scanonne in dem Buch zitiert. "Als Provinzsuperior der Jesuiten war er zuallerst dafür verantwortlich, jeden von uns zu schützen. Es ist also auch kein Zufall, dass am Ende dieser blutigen Jahre kein einziger Jesuit durch die Diktatur getötet worden war, auch wenn das heute einige als Schuld betrachten mögen."

Der heutige Papst selbst sagte 2010 als damaliger Erzbischof von Buenos Aires, er habe sich während der Diktatur für bedrohte Seminaristen und Priester eingesetzt. Dabei habe er mit den Junta-Führern General Jorge Videla und Emilio Massera gesprochen, um sich für Betroffene einzusetzen, schilderte Bergoglio als Zeuge vor jenem Gericht, das die in der Technikschule der Marine (ESMA), dem größten geheimen Folterzentrum, begangenen Verbrechen aufgearbeitet hat. Scavos Buch bestätigt das Treffen mit den Junta-Führern. Im Anhang enthält es zudem die ins Deutsche übersetzte Abschrift der Aussage Bergoglios.

Mehrfach schildert Buchautor Scavo seinen Schwierigkeiten, die von Bergoglio Geretteten im Rahmen seiner Recherchen ausfindig zu machen und sie zu konkreten Angaben zu bewegen. Scavos These: Bergoglio selbst wolle, vor dem Hintergrund der bis heute nicht verheilten gesellschaftlichen Wunden der Diktatur, nicht den Verdacht aufkommen lassen, dass er die Ereignisse aus jenen Jahren, während denen sich im Klerus sowohl Täter als auch Opfer befanden, zu seinen Gunsten zu manipulieren versuche.

kath.net-Lesetipp
Bergoglios Liste
Papst Franziskus und die argentinische Militärdiktatur. Eine Geschichte von verschwundenen Menschen und geretteten Leben
Bon Nello Scavo
Hardcover
224 Seiten
2014 Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-34046-8
Preis 17.50 EUR

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Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
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