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| Online-Kampagnen ohne Erbarmen25. August 2014 in Chronik, 1 Lesermeinung Die Publizistin Helen Andrews analysiert die Gefahren von Negativ-Kampagnen über Social Media im Internet. New York (kath.net/jg) Wenn das Opfer einer Online-Kampagne ein Verteidiger traditioneller Wertvorstellungen sei, dann sei in den Angriffen von progressiver Seite ein gewisser Unterton merkbar: Die Christen könne man ruhig angreifen, schließlich hätten sie bis vor kurzem selbst Menschen dem öffentlichen Spott preisgegeben, die nicht mit ihren Ansichten übereingestimmt hätten. Konkreter seien die Vorwürfe meist nicht, schreibt Andrews. Tatsächlich habe es eine Phase gegeben, in der Christen öffentlich die meist privaten moralischen Verfehlungen ihrer Mitmenschen bekannt gemacht hätten um deren Ruf zu schädigen. Es habe sich um die Gruppe der Nonkonformisten gehandelt, also protestantische Glaubensgemeinschaften wie die Methodisten, Baptisten und Kongregationalisten. Angehörige dieser Gemeinschaften inszenierten im Großbritannien des ausgehenden 19. Jahrhunderts einige erfolgreiche öffentliche Kampagnen gegen Politiker, die etwa ein außereheliches Verhältnis hatten. Viele gläubige Briten lehnten das Vorgehen der Nonkonformisten ab. Es roch zu sehr nach Selbstjustiz, umging im Fall der Politiker die demokratische Entscheidung, höhlte den Respekt der Privatsphäre aus und war Ausdruck einer Selbstgerechtigkeit, die sündigen Menschen einfach nicht zustand. Außerdem fehlte ihm jede Form von Barmherzigkeit. Diese Faktoren hätten prinzipiell eine begrenzende und bremsende Wirkung auf christliche Negativ-Kampagnen, auch wenn sie nicht immer berücksichtigt würden. Welche Prinzipien könnten die Kampagnen der Homo-Aktivisten und anderer progressiver Gruppen einbremsen, fragt Andrews. Einige Punkte würden immer wieder genannt, wenn die Kampagnen von links gerechtfertigt würden. Es dürfe nur angegriffen werden, wer bereits in der Öffentlichkeit stehe, wer nicht nur ein Sünder sondern auch ein Heuchler sei. Weiters sei eine Kampagne gegen eine Person zulässig, wenn sie mächtiger sei als die, in dessen Namen sie angegriffen werde oder wenn der Angriff dem öffentlichen Diskurs diene. Alle diese Punkte könnten mit ein wenig Kreativität auf jede Situation angewendet werden. Die Kriterien seien daher letztlich beliebig. Die Initiativen der Nonkonformisten endeten, als sich die Bewegung selbst auflöste, schreibt Andrews. Die Gottesdienste wurden mehr und mehr zugunsten politischer Agitation aufgegeben. Die politischen Erfolge bedeuteten gleichzeitig den Verlust der religiösen Grundlagen. Hier zeige sich ein wesentlicher Unterschied. Die moderne progressive Bewegung habe genau das Ziel, mit ihren Kampagnen Politik und Gesellschaft zu verändern, schreibt Andrews abschließend. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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