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'Die gegenwärtige Lage drängt zu Pessimismus'

26. Juli 2014 in Interview, 2 Lesermeinungen
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Jerusalemer Weihbischof Schomali zur Gewalt im Heiligen Land - Von Andrea Krogmann (KNA)


Jerusalem (kath.net/KNA) Der Jerusalemer Weihbischof William Schomali fordert die Parteien im israelisch-palästinensischen Konflikt zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Sollte die gegenwärtige Welle der Gewalt anhalten, befürchte er eine verstärkte Abwanderung der Christen aus dem Heiligen Land, sagte der in Beit Sahour geborene Palästinenser im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bereits jetzt liege das christliche Leben in Gaza «in den letzten Zügen», so Schomali.

KNA: Herr Bischof, wie schätzen Sie die gegenwärtige Lage im israelisch-palästinensischen Konflikt ein?

William Schomali: Die Situation zwischen Israel und der Hamas verschlechtert sich. Israel setzt harte Schläge gegen die Hamas fort, und die Hamas schießt weiterhin Raketen - auf den Flughafen, auf Eilat und weitere Städte. Ich bin überzeugt, dass weder die Hamas Israel besiegen noch Israel die Hamas schlagen kann. Es muss auf die Stimme der Vernunft gehört werden. Es muss zu einem Waffenstillstand kommen, die Blockade des Gazastreifens muss aufgehoben werden und man muss sich wieder an den Verhandlungstisch setzen. Das ist die einzige Stimme der Vernunft.


KNA: Welche Auswirkungen hat die aktuelle Welle der Gewalt auf die
Christen im Heiligen Land?

Schomali: Die Christen in Gaza liegen in den letzten Zügen. Mehr als 40 Prozent von ihnen sind arbeitslos, bei den Jungen ist die Rate noch höher. Es herrschen Unsicherheit und Angst. Die Kinder sind traumatisiert. Der Wunsch der Christen ist es, Gaza so schnell wie möglich zu verlassen. Für die Christen in Nazareth, Bethlehem und Jerusalem hängt viel vom religiösen Tourismus ab. Wir spüren bereits die drastisch sinkenden Pilgerzahlen. Kaum jemand kommt, diejenigen, die zurückfahren, werden nicht durch nachfolgende Pilger ersetzt. Es sind nur sehr wenige Besucher in Jerusalem und Bethlehem. Wenn diese Gewalt andauert, werden mehr Christen abwandern, so wie sie es in früheren Kriegen getan haben. Wenn man die aktuellen Geschehnisse in der arabischen Welt hinzunimmt, IS-Milizen im Irak und in Syrien, dann scheint die gegenwärtige Situation sehr düster und drängt zu Pessimismus.

KNA: Wie geht es weiter?

Schomali: Das einzige vorstellbare Szenario für mich ist eine Waffenruhe, gefolgt von zwei parallelen Maßnahmen: erstens der Aufhebung der Gaza-Blockade und zweitens der Zerstörung der Hamas-Raketen und der Tunnel. Dann gilt es aber, eine radikale Lösung des palästinensischen Problems zu finden, andernfalls werden dieselben Gründe zu denselben Resultaten führen. Es würde weitere unnötige und absurde Kriege geben. Andere Szenarien will ich mir überhaupt nicht vorstellen.

KNA: Gibt es einen Weg zum Frieden?

Schomali: Der Frieden wird sicher kommen, wir beten schon so lange um diesen Frieden. Der Papst hat in den vatikanischen Gärten um Frieden gebetet, und wir waren sehr bewegt von diesem Gebet, so wie wir frustriert sind, dass das Gebet keine Früchte getragen hat. Es hat noch keine Früchte getragen, aber eines Tages wird es Früchte tragen, davon bin ich überzeugt. Am kommenden Sonntag wird in allen Kirchen des Heiligen Landes und, wie ich erfahren habe, in allen Kirchen Frankreichs ein spezielles Gebet für Gaza und das Heilige Land gesprochen. Der Herr kann nicht taub bleiben angesichts unserer Schreie der Not. Ob der Frieden in fünf Jahren kommen wird oder in zehn, das wissen wir nicht, aber es wird nicht zu spät sein!

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 gebsy 26. Juli 2014 

Unsere Bitten mit Dank

vor Gott zu bringen, ist tatsächlich die uns angemessene Reaktion auf Gewalt jeder Art; im persönlichen und globalen Leben.


1
 
 jadwiga 26. Juli 2014 

Der heilige Paulus würde jetzt wahrscheinlich sagen:

Den Geist dämpft nicht!
Prüft aber alles, das Gute behaltet, vom Schlechten jeder Gestalt haltet euch fern.


1
 

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