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Als Schirmständer neben dem Firmspender

2. Juni 2014 in Schweiz, 74 Lesermeinungen
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„Ich habe mich entschieden bei der diesjährigen Firmung nicht dabei zu sein. Dies sind meine Gründe…“ - Ein Gastbeitrag von Pfr. Andreas Gschwind


Basel (kath.net) Pfr. Andreas Gschwind (Bistum Basel) informierte seine Pfarrei via das Pfarrblatt des Dekanates Olten über seine Schwierigkeiten mit dem aktuellen Firmsystem:

Liebe Pfarreiangehörige
Ich habe mich entschieden bei der Firmung nicht dabei zu sein. Dies sind meine Gründe: Ich kenne die diesjährigen Firmlinge überhaupt nicht. N. N. hat die Firmlinge sicher gut vorbereitet.

Leider waren aber die ausserschulischen Zusammenkünfte so platziert, dass ich kaum an Treffen teilnehmen konnte.

Für Beichtgespräche ist auch keine Zeit eingeplant worden.

Mit wenigen Ausnahmen haben die Firmlinge an keinem Gottesdienst während des Jahres teilgenommen. Man sagt ihnen immer wieder, dass alles freiwillig sei.


So komme ich mir bei der Firmung vor wie ein Schirmständer neben dem Firmspender oder wie ein Ölgötze, der stumm und dumm rumsteht und das Gefäss mit dem Öl für die Salbung bereithält. Als Priester möchte ich Mittler der Frohen Botschaft sein und nicht lediglich ein Zwischenhändler.

Von N.N. habe ich erfahren, dass dieses Jahr v.a. einige Kappeler sehr uninteressiert und unmotiviert sind. Für mich ist schon lange klar, dass man die Firmung nicht mit 15 oder 16 Jahren, auch nicht mit 18 Jahren spenden sollte. Ich wäre für eine Firmung ab 20 im ganzen Bistum, wo die jungen Erwachsenen sich in ihrem Pastoralraum für den Firmkurs anmelden.

Wir kommen mit etwas, das unsere Jugendlichen in diesem Alter gar nicht interessiert. Der deutsche evangelische Theologe und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer hat gesagt, dass wir das Evangelium erst überreichen dürfen, wenn danach gefragt wird. Aber so handeln wir ja heute gar nicht. Wir überreichen ständig, ob wir danach gefragt werden oder nicht. Und ich glaube, wenn wir ständig etwas weggeben, indem wir es immer Menschen verteilen, obwohl sie gar nicht minimal danach fragen, machen wir etwas kaputt. Wir machen sogar das Evangelium kaputt.

Mit Firmungen dieser Art kann ich mich nicht mehr identifizieren und ich bitte um Verständnis, dass ich dieses Jahr nicht dabei sein werde. Übrigens, ich wäre auch nicht dabei, wenn der Bischof kommen würde.

Noch etwas: Kürzlich war ich in einer Familie eingeladen. Nach dem Essen haben wir alle eine Lektion des Youcat Firmkurses durchgearbeitet, Es war auch spannend für die Eltern. Das hat mir Freude bereitet.

Der Autor ist bis Sommer Pfarrer der Pfarreien Kappel-Boningen und Gunzgen im Bistum Basel.


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Lesermeinungen

 Dolfi 29. August 2014 
 

Firmung mit 20 ????

das würde m.E. ein Grundsazproblem sakramentaler Initiation noch mehr verschärfen und Sakramente ihrer angestammte und gottgegebene Wirksamkeit berauben.
Ich gebe zu bedenken:
ZUM VOLLSEIN ALS CHRIST gehört die VOLLE INITIATION, bestehend aus Taufe, Firmung, Eucharistie. Fehlt eines, kann niemand im Vollsinn Christ sein. Und wie die Taufe, so is auch die Firmung NICHT - und gerade NICHT - an unser J>a an ott, sondern an Gottes Ja zu uns gebunden!
2. Und genau das tut die Orthodoxe Schwesterkirche noch immer! Dort raucht eskeinen Bischof, keinen bischöflichen Beauftragten zur Firmung, weil diese SOFORT AN DIE TAUFE ANSCVHOIESSEND vom taudenden Priesgter gültig und endgültig gespemndet wird. DAS IST DAS ORIGINAL! Der Westen hat daraus eine "Pastoral" gemacht.
Und noch etwas:Ohne Firmung dürfte man nict Taufpate sein, keine Ehe gültig eingehen... Wen kümmert's denn in unserem protestantischen Verständnis von Sakramente unh Pastoral noch darum???


0
 
 blacksheep 11. Juni 2014 
 

Wie wahr

Dieser Zustand ist nicht nur bei der Firmung,es ist auch so bei Erstkommunikanten.Man sieht weder vor noch nach der Erstkommunion oder Firmung die Eltern in den Kirchen,da wundert man sich doch nicht,dass auch die Kinder/Jugendliche nicht zur Kirche gehen?
Ich finde es ganz toll von Pfarrer Gschwind,dass er seine Ansicht im Pfarrbrief schrieb,vielleicht macht er so auch anderen Pfarrern Mut etwas ähnliches zu veröffentlichen.
Die Kirche wird zu sehr von aussen beeinflusst,es ist Schade,dass die heutigen Kinder und Jugendlichen nicht mehr den Weg zur Kirche finden.


3
 
 Hadrianus Antonius 8. Juni 2014 
 

@Antigone "Mehrzahl"

Geehrte @Antigone,
Verzeihen Sie meine Inpertinenz: ich habe nicht "nur noch " (Traditionalisten) geschrieben, sondern "die Mehrzahl" (auf Frankreich bezogen).
Warten wir einfach ab.
Schönes Pfingstfest!


1
 
 Antigone 7. Juni 2014 
 

Lieber Suarez,

das können wir gern alles so stehen lassen, nur der hochverehrte Hadrianus Antonius hatte geschrieben, dass es auf Grund der demographischen Entwicklung (!) in 15 Jahren nur noch Traditionalisten geben wird. Das bezweifle ich!


2
 
 Bentheim 7. Juni 2014 
 

Suarez „Mut machen die jungen Menschen, die nicht einen modischen Glauben suchen, sondern die um den

wahren Glauben ringen.“
Dem ist ohne weiteres zuzustimmen. Aber Antigone hat sehr treffend noch eine andere Jugend in ihrer näheren und weiteren Umgebung beschrieben: „Die Jugendlichen leben a l l e ohne Trauschein zusammen, bleiben aber durchaus in der Kirche und kommen auch zur Sonntagsmesse. Gehen nicht zur Beichte, aber zur Kommunion. Fühlen sich wohl in kirchlichen Jugendgruppen, Chören, beim Fußballturnier gegen die Nachbarpfarrei etc.“
Das ist nicht nur eine Jugend, die auf falschen Wegen ist — diese Jugend merkt diese Tatsache nicht einmal. Es fehlt am Bewusstsein für die Religion, in der sie zu leben vorgehen. Wer sie darauf aufmerksam macht, wird als Mensch einer anderen Welt angesehen und nicht länger beachtet. Ich kenne intellektuelle Jugendliche, die den Katechismus der RKK besitzen, aber nicht einmal merken, dass sie danach nicht leben, und ihre Lebensweise für völlig selbstverständlich halten. Mir jedenfalls machen diese die größte Sorge, und ich wage keine Prognose.


3
 
 Suarez 7. Juni 2014 

Liebe Antigone, es wird wohl beides geben

Einerseits werden Rückbesinnungen auf einen authentischen(!) Glauben in der Zukunft zu sehen sein, andererseits aber eine weitere Verflachung des Glaubens. Entscheidend ist, was auf Dauer trägt und da sehe ich bei denen, die stets dem neuesten Trend hinterherlaufen, keine Beständigkeit, sondern eine innere Erosion des Glaubens, die zur Gleichgültigkeit oder in einen nur noch weltlich ausgerichteten Aktionismus führt. Schon heute haben wir den Zustand, dass der Glaube von vielen, die sich noch mit der Kirche verbunden fühlen, nicht mehr verstanden wird. Man hört nicht mehr hin, sondern gibt sich ganz der Interpretation hin, des schönen Schein des Selbstgemachten. Mut machen die jungen Menschen, die nicht einen modischen Glauben suchen, sondern die um den wahren Glauben ringen. Der hochverehrte Hadrianus Antonius hat zu recht auf die Goldkörner hingewiesen, die es eben auch gibt.


4
 
 Antigone 7. Juni 2014 
 

@Hadrianus Antonius

Ja, es gibt diese Entwicklung, und es gibt sie auch in Deutschland. Aber was sind das für Zahlen? Ich habe auch gehört, dass die wenigen (!) Priesteramtskandidaten hier oft traditionalistisch eingestellt sind. Eigentlich kein Wunder, oder? Sie werden es aber schwer haben. Denn die progressistische Kirche bleibt (zunächst mal). Sehen wir nur auf die vergangenen Tage in Regensburg!
Also, in 15 Jahren, denke ich, wird sich da noch nicht so viel verändern. Aber vertrauen wir doch auf Gott!


2
 
 Hadrianus Antonius 7. Juni 2014 
 

@Bentheim @Antigone

Geehrter @Bentheim, Wie Sie sehr richtig bemerkt haben, betraf mein Posting die Französische Situation.
Mit "traditionalistisch" bezeichne ich nicht nur die fsspx, sondern auch die Ecclesia Dei-gesellschaften und weiterhin auch die PÖriester und Monialen die die Tradition nicht grundsätzlich ablehnen und mit Sympathie verbunden sind. Gerade in einem Seminar der letzten Richtung wird allein schon ein Viertel aller französischen Säkularpriester ausgebildet; die Tradition lebt und ist sehr fruchtbar (die Abtei Fontgombault hat 5 Töchter und in diesem Jahr auch die Abtei Wisques(Bist. Arras) übernommen vom modernen Solesmes und neu besiedelt.
Auch bei den Gläubigen findet eine ähnliche Evolution statt, wie die große Aktionen der Manif pour Tous und für die Familie zeigten.
Ein guter Hinweis ist übrigens das sehr unterschiedliche Spendenvolumen bei den unterschiedlichen Fraktionen.


2
 
 Antigone 6. Juni 2014 
 

So, lieber Bentheim,

und ich versuch es zum 3. Mal, Ihnen zu antworten:
Sie fragen, was ich zu Ihren Ausführungen denke. Ich denke dasselbe wie Sie.
Ich habe auch noch nicht verstanden, was Hadrianus Antonius meint. Weiter unten schrieb er, dass die demographische Entwicklung dazu führen würde, dass die Traditionalisten übrig bleiben.
Die demographische Entwicklung führt dazu, dass die Alten aussterben, und wo sind die jungen Traditionalisten? Sind es viele? Und gehen die "Progressiven" aus der Kirche? Das tun sie gerade nicht. Das tun nur die Gleichgültigen und die Feindseligen.
Aber vielleicht sollten wir nicht so viel klagen, sondern einfach auf das Wirken des Heiligen Geistes vertrauen.
Ein frohes Pfingstfest in diesem Sinne!


3
 
 Kostadinov 5. Juni 2014 

Kulturschock Schweiz

stamme aus dem Bistum Regensburg und bin seit 2005 in Zürich. Dabei habe ich ziemlich schnell gespürt, daß irgendwas hier anders ist, ohne es zunächst genau fixieren zu können. In der Tat scheint der Pfarrer ein Angestellter der Gemeinde zu sein, teilweise scheint der PGR darüber abzustimmen, wer Pfarrer werden darf. Er ist also kein Gesandter des Bischofs in Nachfolge der Apostel. Mit "Brot und Wein" wird zumeist ein Apero assoziiert. Der Blasiussegen wird vom Pastoralassistenten gespendet (oder versucht zu spenden), es wird mit reformierten Geistlichen konzelebriert und die Kommunion geteilt etc.

Der einzige Trost ist die Personalpfarrei der FSSP in Zürich (Dank an Bischof Huonder!) - und die hatte heuer 24 Firmlinge und damit sicher mehr als die meisten Zürcher Pfarreien...


7
 
 Esperanza 5. Juni 2014 

Danke für die Wahrheit

Lieber Pfarrer Gschwind

Danke, dass Sie in diesem Beitrag Ihrer Konsequenz Raum geben und die Dinge beim Namen nennen.

Diese Umstände sind ebenfalls in anderen CH-Pfarreien spürbar, z.B. was die Beichte vor der Erstkommunion anbelangt.

Wir brauchen Hirten, die sich um uns (Schafe) kümmern, sonst werden wir zu Schafen, die davonlaufen.... in andere Ställe.

Vorallem wünsche ich Ihnen ebenso den Rückhalt eines Bischofs... in der Hoffnung, dass diese nicht mit Wölfen heulen.

Für Ihren weiteren Weg als Priester viel Kraft und Stärke von oben.


8
 
 Der Nürnberger 5. Juni 2014 

@suarez

Mit sehr viel Aufmerksamkeit habe ich Ihre Ausführungen gelesen, die meiner Meinung nach symptomatisch für den Glauben in der gesamten westlichen Hemisphäre sind.


3
 
 Suarez 5. Juni 2014 

Eine interessante Diskussion - Teil 3

So findet man im Wallis auch heute noch an Wanderwegen die ein oder andere kleine Kapelle. Diese Kapellen haben aber schon seit langem ihre zentrale Bedeutung verloren, sind teilweise auch schon von Verwitterung geprägt und erfreuen lediglich noch das interessierte Auge des ein oder anderen kulturbeflissenen Touristen.

Die Menschen dieser Bergregionen standen den Naturgewalten früher viel elementarer gegenüber, was bei aller Furcht auch eine intensive Auseinandersetzung mit der Schöpfung beförderte. So kann man in vielen alten Berichten und Lebensbeschreibungen noch die Demut erspüren, die die Menschen im Wallis früher gegenüber der Schöpfung hatten, die sie natürlich immer auch auf den Schöpfer rück bezogen haben.

Heute ist der Schöpfungsglaube einem rein abstrakten Naturbild gewichen, in dem zwar noch viel von der "Schönheit" der Natur die Rede ist, tiefere Naturzusammenhänge aber nicht mehr wahrgenommen werden, weil an ihre Stelle die Technik tritt.


3
 
 Suarez 5. Juni 2014 

Eine interessante Diskussion - Teil 2

Dieser vom neuen materiellen Wohlstand geprägte Wertewandel hat natürlich auch Auswirkungen auf das Glaubensverständnis. Der Glaube erodiert und wird nicht mehr verstanden, er wird ins bloß Äußerliche verdrängt und sinkt auf den Status des Brauchtums herab, was sich ja eindrücklich an der im Artikel geschilderten Firmung zeigen ließe. Man könnte diesen kulturellen Wandel in der Schweiz, insbesondere im Wallis, mit dem in Irland vergleichen, einem Land, das ja ehemals auch ein tief katholisches Land war, das aber nun in den Strudel der Oberflächlichkeit (Leichtigkeit des Seins) des neuen Wohlstandes geraten ist. Wo die eigene Kultur noch lebendig ist, wird sie mythisch verklärt und vom christlichen Hintergrund abgelöst. Man könnte auch von einer tiefgreifenden Entwurzelung sprechen, denn Gebiete wie das Oberwallis waren früher äußeren Einflüssen viel weniger ausgesetzt, wie heute, was ihnen nicht geschadet hat. Der Glaube bildete früher die Mitte des Dasein, heute ist er Nebensache.


3
 
 Suarez 5. Juni 2014 

Eine interessante Diskussion - Teil 1

Ich habe einige Jahre in der Schweiz, unter anderem im Oberwallis, gelebt und dabei schöne Freundschaften mit Wallisern geschlossen. Das Wallis, ehemals(!) ein tief katholischer Kanton, ist in den letzten 40 Jahren einem tiefen Wandel unterzogen worden. Die dominante Prägung durch die Landwirtschaft ist der völligen Ausrichtung auf den Tourismus gewichen, was natürlich gravierende Rückwirkungen auf das Denken insbesondere der jungen Menschen hatte. Die dörflichen Strukturen sind zwar noch halbwegs intakt, aber der lokale kulturelle Hintergrund verblasst zunehmend. An seine Stelle ist eine "Kultur" des Spasses getreten, die zu recht eigentümlichen Verflachungen im Miteinander führt und tiefere Fragestellung nach dem Sinn des Lebens nicht wirklich erlauben. Hinzu tritt ein recht ausgeprägtes Harmoniebedürfnis des Schweizers, das leider allzu oft einen schlechten Konsens für besser hält als das Aussprechen schmerzlicher Wahrheiten. Materieller Wohlstand bedingt immer einen Wertewandel.


3
 
 Diasporakatholik 5. Juni 2014 
 

@mirjamvonabelin

Das was Sie schreiben vom persönlichen Zeugnisgeben und persönlichen Streben nach Heiligkeit, ist auch meine Meinung. Dazu gehört ja auch das Gebet in den verschiedensten Anliegen, u.a. auch für die Angehörigen.


3
 
 mirjamvonabelin 4. Juni 2014 
 

Darf ich meine

Erfahrung weitergeben? Nicht belehrend und nicht besserwisserisch.
Mir fehlten als Jugendliche Glaubenszeugen, jetzt versuche ich meinen Kindern (19-36) eine Glaubenszeugin zu sein.
Ich belehre sie nicht, die Lehre der Kirche kennen sie. Darüber haben wir früher gesprochen.
Jetzt bemühe ich mich um die eigene Heiligkeit.
Regelmäßige Beichte, tägliche Messe, 2mal im Jahr Exerzitien oder katholische Fortbildung, 2mal in der Woche katholische Laiengemeinschaft.... und immer für Kinder zu Verfügung zu sein, wenn sie mich um Hilfe bitten (ist ohnehin eingeschränkt).
Das ist nur ein Beispiel, wie ich es mache.
Jeder muß selber herausfinden, was er tun kann/muß.
Das einzige, scheint mir, was für alle gilt, ist nach Heiligkeit streben also autentisch und Glaubenszeuge sein.
Bitte nicht falsch verstehen, so hat man es mir gesagt, im Himmel sind nur Heilige (heile) und danach müssen wir schon auf Erden streben.
Aber vielleicht ist es ganz anderst.


3
 
 Bentheim 4. Juni 2014 
 

Liebe Antigone,

Hadrianus Antonius hat zu Ihrem Posting ausführlich Stellung genommen, sich dabei aber nur auf Frankreich bezogen. Es erschließt sich mir daraus nicht, dass aufgrund der Beschreibung der dortigen Situation „in 15 Jahren die Mehrzahl der Priester u n d Gläubigen traditionalistisch sein wird“. Zu Deutschland nimmt er nicht Stellung. Ich wüsste aber auch nicht, wie aus der von Ihnen treffend beschriebenen Situation der Jugendlichen Traditionalisten hervorgehen sollten. Der Traditionalismus hat hier m.E. kaum Chancen. Er bedarf sowohl in Frankreich wie in Deutschland einer Bewusstseinsänderng. Die aber ist nicht absehbar. Wie denken Sie darüber?


2
 
 Liberaler 4. Juni 2014 
 

Noch eine Bitte

Machen Sie in Ihrem Bekanntenkreis auf die Situation aufmerksam und regen Menschen zum Austritt aus den Staatskirchen an.

Das ist keine Lösung für alle Probleme - aber ein wichtiger und unvermeidlicher Schritt.

Bitten Sie auch Bischöfe darum offen und direkt auf die Solidaritätsfonds der Bistümer hinzuweisen und sich von den Staatskirchen offen zu distanzieren.

Ich selbst im Freundeskreis bereits mehrere Kollegen zum Austritt bewegen können.

Die Säkularisierung wird uns diese Aufgabe nicht abnehmen. Die Abstimmung in Zürich hat dies eindrücklich vor Augen geführt.


5
 
 Liberaler 4. Juni 2014 
 

Unterschiede und Bitte an Redaktion!

Dank an Nürnberger und andere. Es ist immer ein Gewinn, wenn man einen Unterschied präziser in Worte fassen kann.

Eine grosse Bitte an alle: Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten in der Weltkirche auf diese sehr spezifische Problematik hinzuweisen.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass selbst Bischöfe sehr lange brauchen, bis sie den Unterschied zwischen dem scheinbar Gleichen sehen können. Und es sind wie nun klar geworden ist: Substanzielle Unterschiede!

Und dann eine Bitte an die Redaktion:

Bitte machen Sie diesen Artikel samt Diskussion doch auch unter der Rurbrik "Schweiz" verfügbar.

Er gehört in die lange Liste symptomatischer Aufschreie einzelner.

Die Kirche ist in der Schweiz auf die Hilfe von aussen angewiesen. Sie ist aus sich selbst nicht mehr regenerationsfähig.

Es sind harte Worte! Ich weiss. Aber sie sind einfach gestützt in unzähligen Beobachtungen, Erlebnissen, Erfahrugen, Gesprächen, Analysen etc.


6
 
 Der Nürnberger 4. Juni 2014 

Die Schweiz

Ich habe mir mal die Homepage der SBK zu Gemüte geführt und dieses Vademecum durchgelesen. Nun ist mir schon einiges etwas klarer. Eine unsägliche Trennung zwischen säkularen Körperschaften und Korpus der Geweihten. Nun kann ich die Zustände in der CH wenigstens ansatzweise verstehen und der Begriff "strukturelles Schisma" ist mir etwas verständlicher.
Danke an Luzerner und alle.
Lieber Diasporakatholik, schön Sie auch hier zu "finden".


3
 
 bücherwurm 4. Juni 2014 

@Steve Acker:

danke.
Dass Ihnen das - ebenso wie @Waldi - prinzipiell fern ist, davon gehe ich selbstverständlich aus!

Nur ist es natürlich gut, wenn man das nicht nur für sich selbst weiß, sondern eben auch andere beim Lesen eines Kommentars nicht auf Gedanken kommen können, die man gar nicht intendiert hatte. Nebenbei: Ich würde männerfeindliche Posts nicht weniger kritisieren...


1
 
 Diasporakatholik 4. Juni 2014 
 

Aus eigener Erfahrung... (2)

Ich denke aber, dass vor allem auch die Hauptamtlichen in der Gemeinde (vor allem Pfarrer, aber auch Gemeinde- oder Pastoralreferenten) gefordert sind, den Firmbewerbern Zugänge zum Glauben zu schaffen und den Sinn des Sakraments (Gnadengeschenkes) zu vermitteln.

Sie dürfen sich keinesfalls dieser hohen Verantwortung entziehen.

Ich als zugleich Pate unserer Enkelin konnte ihr nur in einem Brief und ständiger Gesprächsbereitschaft (die allerdings nicht wahrgenommen wird) hoffentlich meine Erfahrungen und Sicht zum HL. GEIST mitgeben.

Was wir - meine Frau und ich - aber immer wieder tun, ist für sie und die Familie beten besonders zum barmherzigen Jesus
[Vom HERRN selbst der Hl. Sr. Faustyna zur Bekehrung von Sündern geoffenbartes Gebet:
"O Blut und Wasser aus dem Herzen Jesu als Quelle der Barmherzigkeit für uns entströmt - ich vertraue auf dich."].
Ich mache da jetzt die Probe aufs Exempel!


4
 
 Diasporakatholik 4. Juni 2014 
 

Aus eigener Erfahrung... (1)

bin ich nicht dafür, die Firmung zu lange hinauszuschieben.

Unsere große Enkelin/Patenkind wurde vor 2 Jahren mit 15 Jahren gefirmt.
M.E. ist das richtig, denn als Jugendliche hatte sie viel mehr Zeit, den wöchentlichen Firmunterricht zu besuchen als später als Erwachsene und zudem braucht sie doch gerade in diesen Jahren der Reifung ganz besonders die Gnadengaben des HL. GEISTES.

Es wurde m.W. auch vorher u.a. gebeichtet - da ist doch gerade auch der Pfarrer gefordert, das zu begründen und durchzusetzen.

Trotzdem geht sie jetzt zu unserem großen Kummer nur selten zur Kirche. Das liegt aber in erster Linie schon mal am Elternhaus (hier: bes. Mutter, da Vater konfessionslos).


5
 
 Hadrianus Antonius 3. Juni 2014 
 

@Antigone cfr. Nürnberger

Ich empfehle einen Besuch in der Schweiz und besonders Kontaktaufnahme mit den Schweizern (das Anschauen der kirchliche Homepages ist auch schon lehrreich): sehr viel Kuschelkirche, enorm viel "Apéro", sehr wenig Dogmatik, und sehr viel reformatorischer Einfluß (viel Zwingli, viel Calvin, wenig Luther und fast kein Oecolampadius); der Gehorsam, die Oboedientia (das Hören auf die Hl.Schrift, das Lehramt der Hl. Katholischen Kirche fällt dem stolzen Bergvolk schwer.
Der Pfarrer ist kein "Chef", sondern ein (noch) geduldeter Verwalter der Sakramente- wobei über die Verbindung der Sakramente mit dem "Priestertumb aller Gläubigen" sehr herzhaft diskutiert werden kann.
Pfr. Gschwind ist in dieser Situation kein Vorwurf zu machen.


4
 
 Hadrianus Antonius 3. Juni 2014 
 

@Antigone

Geehrte @Antigone, die Zahlen beziehen sich auf Frankreich, wo die Bedingungen und Strukturen tatsächlichsehr verschieden von Deutschland sind: ein ausgeprägt laizistischer Staat, nicht selten (gerade jetzt) kämpferisch freimaurerisch und antikatholisch, Gläubigen die in den letzten 3 Jahrhunderten mehrmals unter Glaubensverfolgungen litten, eine sehr starke Prägung durch Orden und Abteie, ein großer Stolz auf die Gregorianik (früher Solesmes, jetzt Fontgombault, Le Mans, Le Barroux und Avignon.
Zugrundegelegt wurden die Zahlen der letzten 30 Jahren und deren Evolution, sowohl von den Seminaren (unterschiedliche Richtungen berücksichtigt) und der Ordensgesellschaften.
Ähnliches sieht man auch in Flandern und Quebec, wobei in diesen 2 ursprünglich erzkatholischen Gebieten einen gewaltigen Glaubensabfall stattgefunden hat (ca. -80 % in den letzten 20 Jahr)- Die Stimmung in der Amtskirche ist
dementsprechend!


4
 
 Steve Acker 3. Juni 2014 
 

Zustände in der Schweiz

Zunächst möchte ich mich entschuldigen, falls meine Äußerung den Eindruck von Frauenfeindlichkeit erweckt hat. Dies lag mir absolut fern.

Mirjamvonabelin, Sie haben absolut recht. Mag in so mancher Pfarrei in Deutschl. oder Österr. vieles im Argen liegen, in der Schweiz ist alles noch viel viel schlimmer.
Der Pfarrer hat keine Entscheidungsbefugnisse in seiner Pfarrei. Das ist,soweit ich weiss, rechtlich zementiert.


3
 
 mirjamvonabelin 3. Juni 2014 
 

Die Zustände

in der Schweiz sind anderst als sonst, so habe ich es verstanden.
Da gibt es einen GemeindevorsteherIn und der/die sagt was der Pfarrer zu tun hat.
Eine Bekannte aus der Schweiz, sagte von einem Bischof, der muß weg, er hätte entschieden das die Geschiedenen-wiederverheirateten nicht zu Kommunion dürfen. Als ich sagte, das hätte nicht er entschieden, das sei vom Rom, da hat sie sich noch mehr entrüstet: Romtreu ist er auch noch!!!
Für die Priester in der Schweiz müssen wir besonders beten!


8
 
 Bentheim 3. Juni 2014 
 

WALDI, ich habe Ihre zahlreichen Berichte darüber, dass Sie unter den Vorkommnissen in Ihrer

Pfarrgemeinde leiden, mit Verständnis zur Kenntnis genommen. Nun ist es immer gut, wenn ein Patient an der Heilung seiner Erkrankung mitarbeitet. Dh.: Sehen Sie keine Möglichkeit, Pastoralreferentinnen daraufhin einmal anzusprechen, ob persönlich und direkt oder telephonisch oder dergl.? Von pauschalen und mehr gefühlten als nachweisbaren Verdächtigungen wie „allseits grassierende und praktizierte Meinungsdiktatur“ würde ich mich dabei nicht leiten lassen. Diese und Ihre mangels stichhaltiger Begründung doch sehr gewagte Frage an Frau @Bücherwurm haben kaum einen Bezug zur Realität und sind nichts anderes als der sprachliche Ausdruck Ihrer vehementen Enttäuschung darüber, dass Ihre Schelten nicht die von Ihnen erwartete emotionale Anerkennung finden. Das verursachen Sie aber selbst: Wer stets apodiktisch vorträgt, erntet Gegenwind. Ihr Sprachstil gibt eine ziemliche Belesenheit zu erkennen.Versuchen Sie doch, wenigstens darin schon einmal anders zu verfahren!


4
 
 Antigone 3. Juni 2014 
 

@ Nürnberger

Die Frage, wieso ein Pfarrer die Firmvorbereitung Laien überlässt und sich dann über das Ergebnis beschwert und beleidigt aussteigt, stelle ich mir auch. Ist der Pfarrer nicht immer noch der "Chef", auch wenn die pastoralen Mitarbeiter mit fragwürdigen Ansichten in der Überzahl sind? Ich würde da trotz aller scheinbar ziemlich beklagenswerter Zustände in der Schweiz schon ein persönliches Versagen des zuständigen Pfarrers sehen.


3
 
 Liberaler 3. Juni 2014 
 

zu Der Nürnberger

Ich verstehe die Frage. Viele Ausländer brauchen 20 Jahre, um zu verstehen, dass die Kirche strukturell komplett anders tickt. Lange Zeit werden Ausländer nur ein wenig stutzig: z.B. nach der Nachricht von Pfarrer Gschwind. Doch man sieht das einfach als einen läppischenb Einzelfall. Tatsächlich ist auch die katholische Kirche faktisch nach reformiertem Vorbild organisiert. Die politisch-demokratisch verfasste Kirchgemeinde steht im Zentrum.
Wenn Sie das im Detail verstehen möchten, kommen Sie leider nicht um einige Lektüre rum:
http://www.bischoefe.ch/dokumente/anordnungen/vademecum


6
 
 Der Nürnberger 3. Juni 2014 

@Stefan Fleischer

An dieser Stelle kritisiere ich noch niemanden, ich stelle nur Fragen, um das Geschehen in der Schweiz für mich einordnen zu können. Wie ich hier lese, scheint es organisatorisch in der CH Unterschiede zu D zu geben, die mir im einzelnen nicht bekannt sind. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, daß ein Pfarrer einer/m Laien die Firmvorbereitung überläßt und sich dann beschwert über das Ergebnis. Hat dieser Pfarrer keine Kontrollbefugnisse, bzw. ist der Verantwortliche vor dem Bischof? Wie konnte es soweit kommen, daß eine Firmvorbereitung so aus dem Ruder läuft? Auch den Entschluß, der Firmung fern zu bleiben, hat Pfarrer Gschwind sicherlich nicht buchstäblich über Nacht gefällt.
Da hier immer wieder der Entzug der finanziellen Mittel im Zuge eines "Austrittes aus den Körperschaften" lese, gehe ich davon aus, daß in der CH keine Kirchensteuer erhoben wird. Kann mir da mal bitte jemand was in Kurzform dazu sagen?


1
 
 Liberaler 3. Juni 2014 
 

Schweiz und der Hl. Stuhl

Selbst Insider wie Kardinal Müller in Rom sind bis heute geblendet von den Ähnlichkeiten zwischen CH, A, D. Faktisch dominieren jedoch die Unterschiede.

Der damalige Bischof Koch konnte in der Kausa Röschenz nicht einmal einem Pfarrer die Missio entziehen und musste vor den Staatskirchen kapitulieren. (vgl. http://www.kath.ch/skz/skz-2000/berufe/berufe11.htm).

Die strukturellen Unterschiede zwischen der Kirche in der Schweiz und sakramentalen Kirchenverständnis der Schweiz haben die Bischöfe selbst im Vademekum herausgearbeitet (http://www.bischoefe.ch/dokumente/anordnungen/vademecum).

Unsere Aufgabe sehe ich darin, die Bischöfe darin zu unterstützten, dass sie nicht hinter die hier vorgenommenen Diagnosen und Folgerungen zurückfallen.

Insbesondere der anstehende ad-limina Besuch an den Gräbern Petri/Pauli sollte für eine Bekräftigung und konkrete verbindliche Schritte genutzt werden.


6
 
 Liberaler 3. Juni 2014 
 

Westliche Welt und Schweiz

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass sich die Situation von Pfarrer Gschwind in der Schweiz nicht viel von der Lage in Maastricht, Erlangen oder Salzburg unterscheiden würde. Hier wie dort sind die Reste der Volkskirche zu versorgen, hier wie dort gibt es kleine und vitale Aufbrüche etc.

Dagegen merkt man mit etwas Einblick: Pfarrer Gschwind und nahezu alle Pfarrer in der Schweiz sind wirklich nochmals anderen Herausforderungen ausgesetzt. Denn das System der Staatskirchenrechts und Kirchensteuern in der Schweiz hat in den letzten Jahrzehnten eine mächtige Gegenkirche verankert: Deshalb spricht P. Kleiber SJ von einem "institutionellen Schisma". Also Pfarrer Gschwind und die wenigen vor allem fremdsprachigen Katholiken, die sich zur Kirche gehörig fühlen, stehen nicht einfach nur einer grossen Zahl von Kirchengegnern gegenüber. Nein - die Kirchengegner verfügen über die mächtige Struktur: die selbstständigen staatskirchenrechtlichen Körperschaften.


6
 
 Schimmelreiter 3. Juni 2014 

Tradis

Tradis kommen weniger aus dem Gewohnheitskatholizismus, oft sind es Konvertiten, die sich bewußter mit dem Glauben auseinandersetzen.

Den Vorstoß dieses Pfarrers finde ich mutig und richtig, aber man müßte dann schon bei der Taufe ansetzen und sollte auch auf sakramentale Ehen verzichten, wenn zu befürchten ist, daß keine christliche Erziehung gewährleistet ist, bzw. die Ehelehre nicht verstanden wurde. Oft werden religiöse Anwandlungen mit Glauben verwechselt. Dabei kann man den Jugendlichen weniger einen Vorwurf machen, meist sind es die Eltern oder Verwandten, die sie drängen, weil "man es eben so macht". Den Hl. Augustinus hätte hier auch keiner mit 15 gefirmt. Alles hat seine Zeit.
Nach meinen Erfahrungen stehen Pfarrer oft ziemlich machtlos vor den Alleingängen ihrer pastoralen Mitarbeiter (die sind in der Überzahl). Änderungen lassen sich da nur sehr langsam durchsetzen, wenn überhaupt. Da ist noch viel Gebetsbedarf!


2
 
 bücherwurm 3. Juni 2014 

@Waldi: Nein, natürlich vertrete ich keineswegs die von Ihnen erwähnte Ideologie!

Sondern ich vertrete die katholische Lehre, wonach Mann und Frau unterschiedliche Aufgaben haben, aber diesselbe Würde. Und nicht immer wird "diesselbe Würde" in solchen Kommentaren wie dem Ihren ausreichend sichtbar.

Als Frau, die sich von ganzem Herzen in der Kirche einbringt, kenne ich nicht nur solche Frauen (und Männer!), wie Sie sie beschrieben haben.

Sondern ich kenne auch die andere Seite der Medaille, die ebenfalls nicht gut und nicht im Sinn der Kirche ist.

Bitte beachten Sie also in Zukunft, dass Sie nicht ausschließlich kirchlich liberale Frauen zum innerkirchlichen Buhmann machen, sondern auch die entsprechenden liberalen Männer mitnennen.

Wenn Sie dies nicht tun, ärgern Sie mich - aber ich kann mit Ihren Positionen umgehen -, doch vor allem schrecken Sie möglicherweise gutwillige Frauen davon ab, kernkatholische Positionen zu übernehmen - und das wäre NICHT verantwortbar!
Ende der Diskussion.


5
 
 Waldi 3. Juni 2014 
 

Verehrte @bücherwurm,

weil Sie gegen den @Steve Acker genau so gereizt reagieren wie gegen mich, nur weil er von einer resoluten Pastoralreferentin schreibt, die das Zepter schwingt, muss ich Sie doch allen Ernstes fragen, ob Sie eine Verfechterin der Gender-Ideologie sind. Darf man hier nicht mehr, durch Erfahrungen vor Ort, die Sachlage der Wahrheit entsprechend darlegen? In unserer Pfarrei werden schon seit Jahren Priester durch Emanzen im Zangengriff gehalten, bis sie aufgeben! Und nur um solche handelt es sich hier im begrenzten Bereich und nicht um die Frauen allgemein. Der selben Meinung wird auch @Steve Acker sein! Scheinbar ist die allseits grassierende und praktizierte Meinungsdiktatur auch schon in die Köpfe katholischer Kommentatoren eingedrungen! Gabriele Kuby nennt das: "Die Zerstörung der Freiheit - im Namen der Freiheit"!


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 kmh 3. Juni 2014 
 

mit 14 ist es meiner Meinung nach

in den meisten Fällen zu spät für die Versiegelung.

Das Unterscheidungsalter ist doch viel früher erreicht.

In den meisten Diözesen wird kurz nach der Erstkommunion gefirmt und nicht so evangelischerweise um das Konfirmationsalter herum. Und übrigens auch ganz arm, ohne grosses Brimborium und ohne Riesenfamilienfest einfach nur im Sonntagsgewand mit den Eltern und Firmpaten, z. T. am Werktagsabend, einfach weil es schön ist, gefirmt zu werden.

Taufe ebenso und auch Hochzeiten in jungen Jahren, weil einfach auch die finanziellen Mittel anderweitig sinnvoller eingesetzt werden als für so einen Riesenhype.

Noch nicht einmal Kinder im Grundschulalter, die aus freiem Willen in die Katholische Kirche konvertieren und um die Firmung mehrfach bitten, dürfen in Deutschland gefirmt werden, also völlig daneben.

Die Bischöfe, die das entschieden haben, tun mir sehr leid.


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 Hadrianus Antonius 2. Juni 2014 
 

Das innere Schisma II

Die Volkskirche als solche ist in großen Teilen des Westens tot; was noch am meisten übrigbleibt, sind bestimmte folkloristische Gebräuche und Sitten- das hat mit Sakramenten nichts zu tun.
Wir haben 50 Jahren "catastrophale Erfolglosigkeit von moderner Catechese" vor Augen (zit. P. Benedikt XVI) und trotzdem wird auf vielen Ebenen immer noch den gleichen modernistischen Anpack gepredigt.
Nicht beachtet wird die Demographie: in 15 Jahren wird nach guten Schätzungen die Mehrzahl der Priester traditionalistisch sein; für die Gläubigen gilt dasselbe.
Das sind tektonische Veränderungen - sie werden jedoch kaum reflektiert.


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 Hadrianus Antonius 2. Juni 2014 
 

Ein internes Schisma

Vorerst mein großer Respekt für diesen mutigen Brief und konsequente Entscheidung v. Ew. Gschwind.
Die Situation in Westeuropa, nicht nur in der Schweiz, ist desaströs:
Vor einigen Tagen wurde in flämisch Belgien eine kirchliche Studie veröffentlicht, in dem festgehalten wurde daß nur noch 4% der christlichen(hier faktisch einmal katholischen) Bevölkerung 1x pro Monat die Messe besucht (dies wurde als Kriterium des "Praktizierens" gewählt); ähnliches findet sich in Quebec und anderen westeuropäischen Ländern.
Zugleicherzeit sind viele kirchlich Beschäftigte, Religionslehrer usw. kaum praktizierend.
Es gibt ein "Heiliger Rest", gewaltiges Reizwort für alle Modernisten, vom Establishment attackiert und verunglimpft; und eine riesige Masse amorpher Exchristen, faktisch verheidnischt.
@Liberaler hat sehr zurecht auf das faktische interne Schisma hingewiesen.


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 Waldi 2. Juni 2014 
 

Nachdem wir hier ausgiebig...

über das Alter und die Reife von Kindern und Jugendlichen diskutiert haben, wann die Firmung gespendet werden soll, kam mir der Gedanke, dass wir an den Heiligen Geist und sein Mitspracherecht überhaupt nicht gedacht haben! Es gibt in der Menschheits- und Kirchengeschichte unzählige Beispiele, dass schon Kinder im Vorschulalter mit den Gaben des Heiligen Geistes regelrecht überflutet worden sind, andere Kandidaten hingegen bis ins hohe Alter nicht! Die "erste Firmung" hat Jesus Christus selbst unmittelbar nach seiner Taufe "gespendet" bekommen, indem der Heilige Geist in Gestalt einer Taube sich auf IHN herabsenkte und IHN als Messias "outete"! Ich meine, die Kirche sollte die Firmung nicht zu lange hinauszögern, bis auch noch der letzte Funke an Glaubensfähigkeit und -bereitschaft erloschen sind. Unsere Enkelin ist heute mit 19 noch weniger dafür reif als mit 15, als ihr die Firmung gespendet wurde!


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 Martyria 2. Juni 2014 

@Celine Teil 2

759: "Die Laien sind, kraft der Taufe und der Firmung, durch ihr Wort und Beispiel christlichen Lebens Zeugen des Evangeliums, sie können auch zur Mitarbeit mit dem Bischof und den Priestern bei der Ausübung des Dienstes am Wort berufen werden."

777: "In besonderer Weise hat der Pfarrer, unter Beachtung der vom Diözesanbischof erlassenen Normen, dafür zu sorgen:...§2 daß die Kinder, mittels einer sich über einen bestimmten Zeitraum erstreckenden katechetischen Unterweisung, ordnungsgemäß auf die Erstbeichte und die Erstkommunion und auf die Firmung vorbereitet werden;"

842§2: "Die Sakramente der Taufe, der Firmung und der heiligsten Eucharistie sind so eng miteinander verbunden, daß sie zur vollen christlichen Initiation erforderlich sind."

Man kann aus diesen kirchenrechtlichen Bestimmungen durchaus ableiten, dass das Firmalter im Zeitalter der Pubertät (+/- ein oder zwei Jahre) gespendet werden soll. Das Alter von 20 ist definitiv zu spät und nicht vom Kirchenrecht gedeckt.


1
 
 Martyria 2. Juni 2014 

@Celine Teil 1

Das Alter der Firmung ist hier festgehalten:
CIC/1983 can. 891: "Das Sakrament der Firmung ist den Gläubigen um das Unterscheidungsalter zu spenden, wenn nicht die Bischofskonferenz ein anderes Alter festgesetzt hat oder Todesgefahr besteht oder nach dem Urteil des Spenders ein schwerwiegender Grund etwas anderes anrät."

Es lohnt sich auch ein Blick auf andere canones:
225§1 "Da die Laien wie alle Gläubigen zum Apostolat von Gott durch die Taufe und die Firmung bestimmt sind, haben sie die allgemeine Pflicht und das Recht, sei es als einzelne oder in Vereinigungen, mitzuhelfen, daß die göttliche Heilsbotschaft von allen Menschen überall auf der Welt erkannt und angenommen wird; diese Verpflichtung ist um so dringlicher unter solchen Umständen, in denen die Menschen nur durch sie das Evangelium hören und Christus kennenlernen können."


1
 
 Steve Acker 2. Juni 2014 
 

In der Schweiz

Ich hab von Bekannten, die in der Schweiz wohnen ähnliches gehört. Die Pfarrer haben dort meist nicht viel zu sagen und schon gar nicht zu entscheiden, sondern stehen total "unter der Fuchtel" einer gschaftigen Pastoralreferentin, die das Zepter schwingt.


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 bellis 2. Juni 2014 

hervorragende Anregung

Kürzlich gab es hier eine hervorragende Anregung.: Mehrere kleine Zettel vorbereiten und dann, wenn die Kollekte für antikatholische Einrivhtungen ist, statt der Kollekt einen Zettel in den Spendenkorb legen, z.B. ich spende nicht für....weil hier die kathol. Kirche abgebaut wird, meine Kollekte geht an ....... So werden vielleicht Pfarrer und Bischöfe wach und wir unterstützen nicht den Abbau der Kirche.


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 stri 2. Juni 2014 
 

Eintritt ohne Kirchensteuer?

@Libaraler
In deutschen Bistümern sieht es nicht anders aus. Kann man auch in die kath. Kirche eintreten ohne die Kirchensteuer? Was man mit der Kirchensteuer finanziert ist oft nicht römisch katholisch. Ich würde lieber an r.k. Einrichtungen spenden, die es auch sind. Nur wenn man in D nicht Mitglied der "Kirchensteuerbehörde" ist, gibt es keine Sakramente.


4
 
 Celine 2. Juni 2014 
 

Firmung für wen ?

Firmung also nur noch für die, die es wollen und in der Zeit zwischen Erstkommunion und vorgesehener Firmung an Gottesdiensten teilgenommen haben ? Es wurde früher eben klassenweise firmiert und gut so. Die innere Einstellung wurde auch nicht abgefragt. Mit 20 Jahren ist das eindeutig zu
spät. Kleine Nebenfrage: Wo ist die Teilnahme an der Firmung festgehalten ?


3
 
 Liberaler 2. Juni 2014 
 

Firmung in Kappel

Laut Pfarrblatt hat Domherr Kurt
Grüter am letzten Samstag die Firmung gespendet. Es wäre interessant zu hören, ob kath.net erfahren kann, wie der Firmspender auf den fehlenden Pfarrer - immerhin schlägt der Pfarrer doch die Kandidaten für die Firmung vor - eingegangen ist.


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 Stefan Fleischer 2. Juni 2014 

Noch zum Firmalter

Ich selbst wurde im gleichen Jahr gefirmt, wie ich die erste heilige Kommunion empfing. Damals kam der Bischof nur ca. alle 5 - 7 Jahre in die Pfarrei zur Visitation und um zu firmen, alle "fälligen" Jahrgänge zusammen.
.
Ich kann aber sagen, dass ich damals dieses Sakrament zwar ein wenig kindlich, aber doch sehr gut verstanden und GEGLAUBT habe. Die Vorbereitung war stufengerecht, aber vollständig. Die Spendung durch dem Bischof gab uns auch das Wissen um die Wichtigkeit dieses Sakramentes. Später habe ich dann selbstverständlich noch manches dazu gelernt. Der erste Eindruck aber ist immer irgendwie geblieben.


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 kathuser 2. Juni 2014 
 

@speedy

Guter Ansatz! Ich würde aber nicht gleich nach der der Taufe firmen lassen, sondern, so wies früher üblich war, mit ca. 7 Jahren. Die Kinder könnten in der 1. Klasse VS die Grundlagen des Glaubens lernen, und dann in der Firmung diesen Glauben bei der Erneuerung des Taufversprechens bekennnen! Und in der 2. Klasse VS könnten sie weiter fortfahren mit dem Glaubensunterricht, und dann mit ca. 8 das erste Mal zur hl. Kommunion gehen.


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 Liberaler 2. Juni 2014 
 

ordentlicher Firmspender

Im Bistum Basel ist der Firmspender übrigens nur im Ausnahmefall ein Bischof oder Weihbischof. In der Regel wird die Firmung von einem beauftragten Priester gespendet. Das ist nur ein Detail, was aber das Bild abrundet.


5
 
 Liberaler 2. Juni 2014 
 

Notlösung

Damit die Aufräumarbeiten in der Kirche in der Schweiz bald beginnen können, sehe ich nur einen Weg:

Ein Schritt in die richtige Richtung ist dann wohl der Austritt aus den staatskirchenrechtlichen Körperschaften. Kirchenrechtlich bleiben Sie weiterhin unverändert Mitglied der kath Kirche - aber jeder Austritt stärkt den weltkirchlichen Bezug!

Also Brief an die Pfarrei/Gemeindeleitung: "Ich trete aus den staatskirchenrechtlichen Körperschaften. Ich bleibe weiterhin Mitglied der röm-kath Kirche. Gerne komme ich weiterhin meiner Solidaritätspflicht nach."

Innert weniger Tage meldet sich dann der Generalvikar bei Ihnen. Sie lassen sich beim Bistum für den Solidaritätsfonds registrieren und alles kommt auf einen guten Weg!

Das ist keine Lösung aller Probleme - aber wohl im Moment ein pragmatischer Weg für eine echte Erneuerung der Kirche in der Schweiz.

Im Zweifel: Google: "partieller KiAustritt aus den staatskirchenrechtlichen Körperschaften.


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 Liberaler 2. Juni 2014 
 

Teil 3

Vor einigen Monaten stellte Pater Kleiber SJ - sicherlich kein bekannter Gegner der Verhältnisse in der Schweiz - nüchtern fest, dass er in Luzern unter dem "strukturellen Schisma" der Kirche in der Schweiz leide (https://www.jesuiten.org/aktuelles/details/article/cityseelsorge-in-spannenden-zeiten.html).

Vieles müsste nocht ergänzt werden. Summa summarum ist ein Pfarrer in der Schweiz kein Pfarrer, wie man ihn aus der Weltkirche kennt. Er ist eine wirklich bemitleidenswerte Figur im Machtspiel unterschiedlicher Interessen.

Pfarrer Gschwind hat vor einiger Zeit so auch seinen Rücktritt eingereicht. So hat er die Freiheit für diesen mutigen Schritt gewonnen.

Als Vater mehrerer Kinder stehe ich selbst mitten in diesen Konflikten. Aus der nüchternen Analyse der Situation in mehreren Gemeinden des Bistums Basel: Wer seine Kinder in gutem Glauben in die Hände der hiesigen Katechese gibt, kann nahezu mit Garantie davon ausgehen, dass die Kinder jeden Kontakt zu den Sakramenten verlieren.


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 Martyria 2. Juni 2014 

Gegen-Klartext 2

6) "unmotiviert": Dann hat N.N. doch nicht so gut vorbereitet, sondern ist nur Pizzaessen gegangen mit den Firmlingen. Dann bräuchte man aber auch den Mut, Kandidaten eben wegen dieser mangelnden Motivation abzulehnen. Fürchten Sie den Widerstand und Gegenwind?
7) "Bonhoefer": Ein Protestant, auch wenn er in der Bekennenden Kirche war, als Gewährsmann für Ihre These ist schon gewagt. Und was hat die Überreichung des Evangeliums mit der Firmung zu tun? Das Alter von 13 bis 16 kann diskutiert werden, aber es ist auch biologisch der Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Warum soll die Kirche diesen großen Schritt nicht auch sakramental ernst nehmen? Mit 20 sind die Leute schlichtweg "weg", auch aus der heutigen Mobilität heraus. Und ja, es macht Mühe mit dieser Altersgruppe, verflixt viel Mühe und Arbeit ...
8) "Youcat": Endlich eine richtige Idee. Warum hat die nicht flächendeckend, in aufopferungsvoller Kleinarbeit stattgefunden? Steckt "N.N." dahinter? Oder doch etwas anderes ...?


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 Liberaler 2. Juni 2014 
 

Teil 2

Seit mehreren Jahren hat sich im Bistum Basel ein sehr grosser Teil der in der kirchlichen Verkündigung stehenden Personen öffentlich von der Gemeinschaft der Weltkirche distanziert (http://www.pfarrei-initiative.ch/). Wichtig ist noch: Die Zahl der Unterschriften gibt nur einen Bruchteil der faktischen Zustände an. Denn viele Personen, die wir auf unseren Suchfahrten zu katholischen Kirchen mit ihren theologischen und liturgischen Bastelarbeiten kennengelernt haben, haben hier nicht einmal unterschrieben. Bischof Gmür hat bis heute keine einzige Sanktion gegen diesen offensichtlichen Amtsmissbrauch verhängt.

Tatsächlich ist es sogar so, dass im Bistum Basel Mitarbeiter der Kirche systematisch gemobbt werden, weil sie einfach dafür sorgen, dass einem Sonntag in einer Gemeinde eine normale Messe gefeiert wird.

Die einschlägigen Dokumente in Bern beispielsweise sprechen nicht an einer Stelle positiv von der Eucharistie oder anderen Sakramenten (http://www.kathbern.ch/index.php?id=1537)


6
 
 Liberaler 2. Juni 2014 
 

Pfarrer im Bistum Basel

Chappeau Pfarrer Gschwind!


Die Diskussion braucht den grösseren Kontext:

Vor genau einem Jahr sorgte Bischof Brunner bei einer Firmung im Bistum Sitten für Schlagzeilen! Er hatte sich nicht auf das Diktat der Katechetin einlassen wollen und katholische Selbstverständlicheiten eingefordert.

Die Katechetin - eine Ordensschwester - verliess daraufhin unter Protest ihre Ordensgemeinschaft. Sie ist heute im Verkündigungsauftrag des Bistum Basel tätig.

Einige Wochen später verabschiedeten die Bischöfe einmütig ein Vademekum, um die Beziehungen zu den übermächtigen staatskirchenrechtlichen Organisationen neu zu ordnen. Bischof Büchel und Bischof Gmür haben sich von diesem Beschluss faktisch unter dem Druck der öffentlichen Meinung distanziert. Sie beteuern, was sich in der Schweiz alles bewährt habe. http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/der-wert-der-kantonalen-koerperschaften-fuer-die-kirche-1.18153849 oder http://www.bistum-basel.ch/de/Bistum/Staatskirchenrechtliche-Korper


4
 
 Stiller 2. Juni 2014 
 

Die Haltung des Pfarrers ist konsequent,

ausgesprochen konsequent.
Er als Letztverantwortlicher für seine Gemeinde trifft die Entscheidung - eigentlich.
Er tut es wohl aber nicht, denn die Firmung findet ja dennoch statt. Durch den Ortsbischof?
Wäre es so, wäre es inkonsequent
- vom Ortspfarrer nicht teilzunehmen,
- vom Ortsbischof sie durchzuführen.

Die Firmung soll Stärkung sein.
Wozu, wofur, wenn da kein Verständnis, kein Glaube ist?

Andererseits - das 'verlorene Schaf', das 'vermisste Talent, der 'verlorene Sohn' - alles Aufforderungen zum sorgsamen Handeln und nicht Aufgeben, schon gar nicht zum Verzweifeln.
Das könnte auch Maßgabe sein.

Die konsequqnte Haltung des Pfarrers übertragen auf Trauungen, Taufen und Erstkommunion - sie Statistiken wären 'im Keller'.


1
 
 speedy 2. Juni 2014 
 

warum wird das Sakrament der Firmung , nicht gleich nach der taufe gespendet? in Anbetracht der ganzen Verwirrung überall, wäre es nicht sinnvoll, am selben tag beide Sakramente zu spende taufe und Firmung?
bei erwachsenentaufen geschieht es doch auch gleich zusammen?


2
 
 Waldi 2. Juni 2014 
 

Irgend was stimmt da nicht!

Mir geht es einfach nicht in den Kopf, dass man einerseits Kindergarten-Kindern den Sexualunterricht gesetzlich aufdrängt, obwohl sie naturgemäß gar nicht danach fragen oder verlangen, andererseits aber den Sinn der Firmung den Jugendlichen erst ab 20, zwei Jahre nach ihrer Volljährigkeit vermitteln will. Würde man den Sinn der Schule und des Lernens nur für Kinder umsetzen die danach verlangen, hätten wir 90 Prozent Analphabeten! Das Übel liegt ganz klar darin, dass die meisten Kinder von klein auf nicht mehr mit der Religion in Berührung kommen. Da müsste man ansetzen, um nicht hilflos in Verzug zu kommen, denn die Zeit schreitet schnell voran, sodass man vieles nicht mehr nachholen kann! Das gilt besonders in Bezug auf die Glaubensvermittlung!


20
 
 beuteukrainer 2. Juni 2014 
 

Was ist die Firmung?

In solchen Diskussionen müßte man klären, was Firmung eigentlich bedeutet. Die Vorstellungen dazu scheinen recht unterschiedlich. In den katholischen Ostkirchen wird die Firmung (Myronsalbung) gleich nach der Taufe gespendet und diese Initiation wird mit dem baldigen Eucharistieempfang vollendet.


6
 
 Konrad Georg 2. Juni 2014 
 

Nur

wer regelmäßig zur Sonntagsmesse geht, sollte zu Erstkommunion und Firmung zugelassen werden.

Natürlich führt das zu einem Aufstand.


19
 
 Johannes Evangelista 2. Juni 2014 
 

Schade, dass dieser Pfarrer resigniert

Ein Pfarrer ist in einer Pfarre mit vielen Möglichkeiten der Einflussnahme ausgestattet. Es darf ihm nicht passieren, dass der gesamte Firmunterricht an ihm vorbei läuft. Er muss das verhindern. Oder er muss die Stelle wechseln, und ein anderer muss es schaffen.
15-16jährige Jugendliche sind in der Lage, die wesentlichen Dinge des christlichen Glaubens zu lernen. Sie sind in der Lage, zur Messe zu gehen, und man darf ihnen das zur Auflage machen. Übrigens: Im evangelischen Bereich gibt es vielerorts eine Prüfung vor der Konfirmation - und das wird akzeptiert.


6
 
 franz_J 2. Juni 2014 
 

Klartext

Das ist Kartext pur und diesmal nicht von Bischof Laun.
Hochwürden ich habe Hochachtung vor Ihnen !


17
 
 kathuser 2. Juni 2014 
 

Traurige Realität

Ich kenne die Situation in den Pfarren und kann behaupten: mit einer Firmvorbereitung hat das NICHTS zu tun! Durch lächerliche "Vorbereitungsstunden" werden die Jugendlichen eher verscheucht.Die Zustände bei der Firmvorbereitungen und im "Religionsunterricht" sind schrecklich! Man muss diese Missstände endlich bekämpfen, sonst wird die Jugend (es gibt auch Ausnahmen)nie mehr auf den richtigen Weg zurückkommen, sondern weiterhin auf dem breiten Weg ins Verderben bleiben.
Und das Argument:"Der Hl.Geist wird wohl in eine paar Jahren in den Jugendlichen wirken" ist völlig falsch, da in den meisten Fällen das Sakrament unwürdig gespendet wird, was wiederum eine schwere Sünde ist.


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 MariavonMagdala 2. Juni 2014 

Es ist die Vorbereitung UND das Beispiel der Eltern

Ja, ich kann den Pfarrer auch verstehen. Aber: wie alt waren WIR denn bei unserer Firmung? Ich war zwölf. Einen großen Teil der Verantwortung haben meiner Meinung nach auch die Eltern. Gehen gerade diese mit ihren Kindern in die Hl.Messe? Selten.
Ein Kind, welches regelmäßig zur Hl. Messe geht kann mit elf,fünfzehn oder zwanzig gefirmt werden. Weil der Alltag der Hl.Messe "normal "ist. Wir müssen uns nur die Erstkommunionskinder anschauen: Für sehr viele ist die ERSTE Hl.Kommunion auch die LETZTE. Oft geht danach niemand von den Eltern mit den Kindern zur Kirche. Zur Vorbereitung: ordentliche Pfarreien bereiten ordentlich vor. Einige gehen mit dem Zeitgeist. Das lockt kein Kind mehr, Zeitgeist gibt es jeden Tag im Internet. Solange wir den Kindern nicht das Geheimnis der Heiligkeit rüberbringen können, das Einzigartige, wird sich wenig ändern. Dennoch sollte das Sakrament unbedingt zur Verfügung stehen um dem Hl Geist wirken zu lassen.


18
 
 Ehrmann 2. Juni 2014 

Eine Frage tut sich aber auf: was "darf" einPfarrer?

Sie ist ernsthaft, diese Frage - warum darf ein Pfarrer nicht Firmunterricht halten? Ist es ihm verboten? Darf er nicht den Sonntagsmessbesuch - zumindest als Äußereung des guten Willens - verlangen? Er würde das Schicksal von Pfarrer Wagner erleiden - aber der wurde "bloß" daran gehindert, das Bischofsamt anzunehmen, Pfarrer ist er noch immer. Ich meine, es ist vor allem Mut erforderlich - der Mut des hl Johannes Vianney, vorübergehend vor leeren Kirchen zu stehen und die Volkswut samt Verleumdungen auszuhalten, - was uns allerdings vom Herrn vorausgesagt wurde (man lese die Seligpreisungen zuende!)


14
 
 Stefan Fleischer 2. Juni 2014 

@Der Nürnberger

Bitte nicht Pfarrer Gschwind kritisieren! Meine Tochter und ihr Mann haben in unserer Pfarrei auch schon Firmgruppen geleitet. Aus ihren Erfahrungen weiss ich, was ich sage, wenn ich behaupte, dass Herr Pfarrer Gschwind in seinem Gewissenskonflikt einfach keinen anderen Weg mehr sah. Zu hoffen ist, dass der Bischof diesen dringenden Hilferuf hört und endlich all jene Haupt- und Nebenamtlichen in die Schranken weist, die glauben, die Firmvorbereitung, ja den ganzen Religionsunterricht auch gegen den Willen des Pfarrers nach ihrem eigenen Geschmack (der oft mit der Lehre der Kirche nicht mehr viel zu tun hat) durchziehen zu können. "Kirche sind wir - die reaktionäre Amtskirche mit ihren antiquierten Vorstellungen ist eigentlich überflüssig".


20
 
 Ehrmann 2. Juni 2014 

Das Alter ist es nicht! - Es ist die Vorbereitung!!!

Die Zeit der Reife (13,14,) sollte genutzt und die jungen Menschen, die gerade zu dieser Zeit voller Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens sind, mit der Hilfe des Heiligen Geistes auf das Leben vorbereitet werden - aber es ist
NIEMAND DA, DER SIE BEANTWORTET!!!Kuschelkirche und Gemsinschaftsduselei werden geboten - mehr wissen wahrscheinlich auch die vorbereitenden Laien nicht. Wer von ihnen betet wohl täglich das Brevier - wie es auch ständige Diakone tun müßten? Wem ist am ewigen Leben gelegen? Erzbischof Eder - er hätte gestützt werden können, aber man war froh, daß er in den vorzeitigen Ruhestand gehen mußte - da war wohl eine Einstellung wie die von @elisabetta beschriebene schuld gewesen.
Wie sehr doch diese jungen Menschen eine ernsthafte Einstellung brauchen!


25
 
 Stefan Fleischer 2. Juni 2014 

Recht hat er

Wir müssen uns auch überlegen, ob wir nicht auf dem Firmweg Prüfungen einbauen sollen, bei denen sich der Kandidat darüber auszuweisen hat, das er über das nötige Glaubenswissen verfügt und beurteilen kann, auf was er sich da einlässt. Dann könnte man feststellen, ob diese jungen Leute tatsächlich das Sakrament der Firmung wollen oder etwas anderes, und jene, die etwas anderes suchen, nicht in diesem Jahr zulassen, sondern sie auf die nächste oder eine spätere Möglichkeit zum Empfang hinweisen, wenn sie dann reif genug dafür sind. Das würde zwar einen Sturm im Wasserglas auslösen, der sich aber schnell legen dürfte, wenn das Bistum als Ganzes konsequent bleibt.


18
 
 Kraftquelle 2. Juni 2014 
 

Pro multis

Wir sind gerade in einer schwierigen Phase normalerweise müssten wir viele Erstkommnionen und Firmungen absagen, aber Gott arbeitet und er wird wirken. Es werden nicht alle sondern viele sein. (Pro multis)


7
 
 wandersmann 2. Juni 2014 
 

20+

Ich wäre für eine Firmung ab 20 im ganzen Bistum.

Ich auch. Wir machen uns doch schuldig, wenn wir das so weiter handhaben wie bisher.

Aber: Einzelne Ausnahmen sollte man nach Prüfung zulassen.


7
 
 Johann Martin 2. Juni 2014 
 

Können wir mit der Firmung noch so weitermachen?

Endlich jemand, der die unhaltbaren Zustände bei der Firmung mutig ausspricht. Als wir in unserer Diözese vor vielen Jahren unseren Erzbischof Ähnliches sagten, meinte dieser: Wir müssen bei der Firmung der 14- und 15jährigen bleiben, denn nur in diesem Alter erreichen wir sie noch alle. Jeder, der getauft ist, muss doch auch gefirmt werden.


6
 
 elisabetta 2. Juni 2014 
 

Die Sakramente nicht verschleudern....

dieser Meinung war schon 2001 der Salzburger Erzbischof Eder und sagte in seinem Bistum eine Firmung kurzfristig ab, weil er im Gespräch mit den Jugend­li­chen erkannte, dass sie an der Fir­mung wenig bis gar nicht inter­es­siert waren. Leider stehen die zu erwartenden Geschenke im Vordergrund und nicht die Gaben des Heiligen Geistes.


19
 
 Der Nürnberger 2. Juni 2014 

Nachdenklich

Da drängen sich mir schon ein paar Fragen auf.
1. Warum haben Sie das überhaupt einem anderen Menschen überlassen. Kennen Sie diesen gar nicht?
2. Warum haben Sie nicht auf eine ordentliche Durchführung der Firmvorbereitung gedrungen? Oder haben Sie und wurden "abgekanzelt"?

Das ganze klingt für mich in dieser Kürze sehr seltsam. Und wenn die Firmvorbereitung in der von Ihnen beschriebenen Art und Weise geschehen ist, hat diese/r N.N. die Firmlinge eben nicht gut vorbereitet.

Was sagt Ihr Bischof dazu?

"Für mich ist schon lange klar, dass man die Firmung nicht mit 15 oder 16 Jahren, auch nicht mit 18 Jahren spenden sollte. Ich wäre für eine Firmung ab 20 im ganzen Bistum, wo die jungen Erwachsenen sich in ihrem Pastoralraum für den Firmkurs anmelden."
Liegt es vielleicht daran?


3
 

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