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Das Ende in Limburg – Versuch einer Bewertung

28. März 2014 in Kommentar, 42 Lesermeinungen
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Mir gefällt nicht, dass die Journaille in Richtung Tebartz-van Elst noch nachtritt. Mir gefällt aber auch nicht, dass der Bischof bisher kein Wort der Reue gegenüber jenen hat, die wie Löwen für ihn gekämpft haben. Gastkommentar von Felix Honekamp


Limburg (kath.net/Papsttreuer Blog) Als Hobbyblogger mit einem regulären Beruf steht man ab und an vor der Priorisierungsfrage, ob man bestimmte Dokumente lesen möchte oder nicht. Für einen „Papsttreuen Blog“ gehört es sich natürlich, zumindest alle wichtigen vom Papst verfassten Dokumente durchzugehen und zu besprechen, Enzykliken und Apostolische Schreiben vorneweg, Predigten und andere Texte eher bei Bedarf. Nun geht in der deutschen Kirchen- und Medienlandschaft schon seit Monaten das Gespenst des „Limburger Untersuchungsberichts“ um, der just gestern vorgelegt wurde. Auf nicht weniger als 108 Seiten sind dort Hergang und gegebenenfalls Versäumnisse beim Bau auf dem Limburger Domberg dokumentiert.

Zusammen mit der Annahme des Rücktrittsgesuchs des bisherigen Bischofs von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, und dessen Begründung kommentieren nun wieder alle gerade so, wie es ihnen passt: Die einen weisen auf die Verantwortung des angeblichen „Protz-Bischofs“ hin, die anderen auf die Verantwortung der Kirchengremien, die, wenn sie denn nicht eingeweiht waren, sich doch zumindest vorhalten lassen müssen, sich haben ausbooten zu lassen, bevor sie im letzten Herbst in die mediale Offensive gegangen sind. Und auch der Bischof selbst hat es sich nicht nehmen lassen, auf ebenfalls nicht wenigen vier Seiten eine Stellungnahme zum Bericht der Prüfungskommission abzugeben.

Und mir stellt sich die Frage: Muss ich das alles lesen? Und meine – zugegeben zögerliche – Antwort darauf lautet: Nein!

Den Untersuchungsbericht habe ich „angelesen“ und komme zu dem Schluss, dass mir eine Interpretation hinsichtlich Schuld und Verantwortung einzelner Beteiligter schwer fallen wird. Da helfen auch keine 108 Seiten weiter, in denen Einzelverfehlungen aufgeführt sind, deren Tragweite mir nicht klar ist und von denen ich noch weniger sagen kann, ob sie denn so etwas wie eine moralische Schuld, eine notwendige Verantwortungsübernahme oder nur das fehlende Einhalten eines kleinteiligen Verwaltungsaktes darstellen.


Die Interpretationen, auch durchaus treuer Katholiken, die sich hinter Tebartz-van Elst stellen, lautet aber recht einhellig, dass er – zwar nicht alleine, aber doch – Verantwortung trägt für die Kostensteigerungen im Bauprojekt, auch daran, dass diese über lange Zeit eher verdeckt, um nicht zu sagen verschleiert wurden. Sein Übriges tut dazu, dass der Bischof – man mag über die Bedeutung streiten –, in der Frage nach dem 1.-Klasse-Flug nach Indien nicht nur die Unwahrheit gesagt, sondern sich auch gegen den Nachweis gewehrt hat und sich am Ende nur gegen eine Zahlung von 20.000 Euro vor einer weiteren strafrechtlichen Verfolgung schützen konnte.

Der Rückzug des Bischofs aus Limburg geht also offenbar schon in Ordnung und der vom Papst festgestellten Tatsache, dass es „in der Diözese Limburg zu einer Situation gekommen ist, die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes durch S.E. Mons. Franz-Peter Tebartz-van Elst verhindert“, kann man ebenso wenig widersprechen wie dem Umstand, dass auch hierfür der Bischof zumindest Teilverantwortung trägt. Über die restlichen Verantwortlichen wird noch zu reden sein, wenn man auch befürchten darf, dass die sich einer Verantwortungsübernahme nach dem Rückzug des Bischofs entziehen können – wer wird sie schon, von medialem Trommelfeuer begleitet, anklagen?

Tragisch ist daran allerdings, dass mit Bischof Tebartz-van Elst ein Mann die deutsche Bischofslandschaft verlässt, die für papsttreue Katholiken eine sichere Bank war. Ein Grund, warum er in großen Teilen der Limburger Priesterschaft nicht gut gelitten war, ist sicher seine Treue zu Rom – vor allem auch im Kontrast zu seinem eher liberalen Vorgänger. Und so gibt es auf der anderen Seite nicht wenige, die auch jetzt noch, nach der Feststellung moralischer und möglicherweise kirchenrechtlicher Verantwortung, davon sprechen, dass die linke Medienmeute einen konservativen Bischof „abgeschossen“ habe.

Da ist sogar was Wahres dran: Andere Bischöfe, die sich Sitze für weit mehr Geld in die Landschaft gestellt haben, bleiben bislang unbehelligt. Aber es ist eben auch nicht die ganze Wahrheit. Denn die einfache Frage lautet, ob sich die Wertung dessen, was in Limburg passiert ist, besser darstellen würde, wenn sie vom kirchenfeindlichen Spiegel oder einer außer Kontrolle geratenen Mannschaft beim Focus nicht ans Licht gezerrt worden wäre? Das elfte Gebot „Du sollst dich nicht erwischen lassen“ als Maßstab? Wohl nur eine rhetorische Frage!

Ja, die deutschen Medien messen mit zweierlei Maß. Sie haben Tebartz-van Elst auch mit gezielten Falsch- und Desinformationen und mindestens fahrlässigem Umgang mit Gerüchten, gejagt. Aber bedeutet das, dass die Dinge, die nun nachgewiesen auf dem Tisch liegen und die zu der Annahme des Rücktrittsangebots des Bischofs geführt haben, dadurch besser, gemildert werden? Ein deutscher Bischof, egal ob liberal oder konservativ, der zumindest einen kreativen Umgang mit der Wahrheit pflegt, der kann auch für papsttreue Katholiken nicht tragbar sein und wenn er noch so hinter der kirchlichen Lehre steht – so wenig tragbar übrigens wie Priester und Bischöfe, die das nicht tun und sich aber nichts zu schulden kommen lassen!

Mir gefällt nicht, wenn die Journaille jetzt noch nachtritt, nachdem der Bischof bereits den Rückzug angetreten hat, mir gefällt aber auch nicht, dass der Bischof bislang – nach meiner Kenntnis – seinen Gläubigen im Bistum noch nicht einmal mit Worten der Reue, des Bedauerns, gegenüber getreten ist. Auch nicht denen, die wie die Löwen für ihn gekämpft haben, weil sie von seiner – moralischen wie rechtlichen – Unschuld überzeugt waren.

Man kann es vielleicht auch so wenden: Ein papst- und lehramtstreuer Bischof hat in dieser Angelegenheit versagt und es wird sicher Bestrebungen geben, das auf papst- und lehramtstreue andere Bischöfe und Gläubige abfärben zu lassen. Ob der ganze Vorgang zu einem tatsächlichen Versagen der Papst- und Lehramtstreuen in diesem Land gedeutet werden kann, wird sich an deren Umgang mit dem Thema erweisen. Ich selbst lag in der Beurteilung des Bischofs sicher mehr als einmal falsch, aber wer heute noch davon spricht, dass der Bischof lediglich abgesägt wurde, der schadet der Wahrheit der kirchlichen Lehre sicher mehr als der Bischof selbst!

Pressekonferenz Bistum Limburg:


Foto (c) Felix Honekamp


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Lesermeinungen

 silvana 3. April 2014 
 

Obwohl ich mich mit dem Fall zugegeben nicht eingehender befasst habe (auch ich hatte nicht wirklich Lust, die seitenlangen Berichte und Stellungnahmen zu lesen) hat es mich einerseits geärgert, wenn das Thema medial wieder hochgekocht wurde, anderseits hat mich aber auch jedesmal ein Unbehagen beschlichen, wenn der Bischof allzu eifrig in Schutz genommen wurde. Hier endlich ein Artikel, der mir voll und ganz aus der Seele spricht: Vielen Dank dafür!


0
 
 emanuel 31. März 2014 
 

Dank an Suarez

Seinen Worten "…ich bedaure mein Eintreten für den Bischof nicht. Vieles, was nun dem Bischof angelastet wird, entspringt in Wahrheit den von der Kirchensteuer korrumpierten Verhältnissen in unserem Land. Der Bischof war nicht stark genug, dem zu widerstehen..." kann ich nur zustimmen.
Mit prophetischen Worten hat Papst em. Benedikt für eine Umkehr der deutschen Kirche in seiner Freiburger Rede ("Entweltlichung") geworben.
Leider wurde bis jetzt seine Stimme nicht gehört. Sie könnte die Richtung eines Neubeginns für ALLE anzeigen, vor allem für die bischöflichen Mitbrüder, die ihren Bruder nicht in der rechten Weise gestärkt haben.


5
 
 Filius Custodis 31. März 2014 
 

Mich stört

hier zuallererst die Definition des "Treuen Katholiken". Ein treuer Katholik kann nicht nur der sein, der sich hinter Tebartz van Eltz stellt. Auch und gerade der, der sich mit guten Gründen gegen ihn stellt, ist "Treuer Katholik".


6
 
 Evelina 28. März 2014 
 

@Bogen

Für Sie stellte sich die Frage, wer mehr gesündigt hat: der Bischof Ackermann und CO oder der Bichof TvE. Sie scheinen die Frage eindeutig zugunsten des Bischofs Ackermann und CO entschieden zu haben.

Erstens: überlassen Sie lieber solche Urteile dem Herrn, der die Herzen der Sünder besser kennt als wir alle, die auch nur Sünder sind.

Zweitens: der Herr sagt: „Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben“ (Matthäus 12,31)

Wenn man das Maßstab Jesu Christi anlegt, erscheint womöglich die Verbreitung falscher Lehren als eine größere Sünde als Verschwendungssucht und Flunkern. Aber richten wir am besten gar nicht..


7
 
 Bogen 28. März 2014 
 

Gott ist immer größer

@Marienzweig
Aber wir haben halt häufig den Eindruck, dass alle bischöfliche Sympathie den gesch. und wiederverh. Menschen gilt.
Wo aber bleibt das Einfühlungsvermögen für jene, die zurückgelassen wurden?
Dadurch entsteht Bitterkeit auf unserer Seite.

Bitterkeit ist kein guter Ratgeber. Doch auch die Geschiedenen Wiederverheirateten empfinden diese Bitterkeit, welche ihnen von Kirchenmitgliedern und Bischöfen entgegengebracht wird. Auch wenn es oftmals bestritten wird.
Es muss eine Lösung gefunden werden, welche beiden Seiten Rechnung trägt.
Man kann die Leiden des einen nicht aufheben, indem man die anderen bestraft.

Wer bin ich, dass ich zu beuteilen vermag, wer mehr leidet?
Wir Menschen sehen was wir vor Augen haben, aber Gott sieht in das Herz hinein.
Aber dieses Thema ist ja nicht Gegenstand dieses Diskussion.
Deshalb möchte ich dieses Thema hier auch nicht ausweiten.
Ich persönlich lebe in der Hoffnung, das Gott auch aus dem scheinbar schlechten gutes bewirken kann.


2
 
 Kathole 28. März 2014 
 

Wenn die rechten Dimensionen aus dem Blick geraten

Da wurde nun also ein einziger -zwar nicht bedeutungsloser, aber in der Reihenfolge der Bischofspflichten sicher nachrangiger- Tätigkeitsbereich eines einzigen Bischofs -auf sein eigenes Betreiben hin- von einer ganzen Kommission der DBK monatelang unter dem Mikroskop untersucht. Nun sind alle schockiert, was für riesige Monster durch das Okular dieses Mikroskops zum Vorschein gekommen sind. Schaudererregende Einzelheiten werden in Postergröße in der Öffentlichkeit ausgebreitet. Was für ein schlimmer Bischof muß das sein!

Ebenso kann man Hilfe eines leistungsfähigen Mikroskops in jedem durchschnittlichen Haushalt eine Invasion furchterregender Milben ausmachen. Was für eine schlimme Hausfrau muß das sein!.

Von anderen Bischöfen, die nicht mit dem Mikroskop, nicht mit der Lupe, ja nicht einmal mit bloßem Augenschein untersucht werden, weil sie nicht im Fadenkreuz innerkirchlicher und weltlicher Heckenschützen stehen, hören wir nichts, also müssen sie in Ordnung sein, nicht wahr?


17
 
 Marienzweig 28. März 2014 

@Bogen

Sie haben natürlich Recht, dass Sie von uns, die wir doch Katholiken sind, einen anderen sprachlichen Umgang -was Kritik an Personen betrifft- anmahnen und auch erwarten dürfen.
Eigentlich sollte man schon an unserem Verhalten erkennen, wovon wir erfüllt sind.

In Ihrer Anmerkung bezüglich Abtreibung scheinen Sie mich missverstanden zu haben.
Ich wollte nicht das Drama der Abtreibung den Fehlern und Versäumnissen des Bischofs Tebartz-van Elst gegenüberstellen.
Eines hat mit dem anderen nichts zu tun!
Es ging mir -wie ich auch schrieb- lediglich um ein aktuelles Beispiel.
Ich hätte auch Namen nennen können.

Bischof Ackermann darf man, wie jeden anderen auch, kritisieren - aber niedermachen darf man nicht, niemanden. Auch da haben Sie Recht!
Aber wir haben halt häufig den Eindruck, dass alle bischöfliche Sympathie den gesch. und wiederverh. Menschen gilt.
Wo aber bleibt das Einfühlungsvermögen für jene, die zurückgelassen wurden?
Dadurch entsteht Bitterkeit auf unserer Seite!


8
 
 Liberaler 28. März 2014 
 

ein anderer Versuch einer Bewertung

Wer den Prüfbericht durchgelesen hat, wird festgestellt haben, dass wohl alle Vorwürfe von Belang gegen Bischof Franz-Peter zutreffen. Selbst jene nebensächlichen Absonderlichkeiten, die in den Medien zwischen Dichtung und Wahrheit pendelten, werden im Prüfbericht noch getoppt ( "Aquarium" für 213000 € u.ä.).

Dabei legt der Prüfbericht in klarer Diktion die institutionellen und strukturellen Mängel in der Kirche offen, die das Versagen an der Spitze erst möglich machten.

Dass sich Bischof Franz-Peter unmittelbar nach Veröffentlichung des Prüfberichts mit einer seit geraumer Zeit vorbereiteten Erklärung zu Wort meldet und nicht einmal zur Verantwortung bekennen will, die er qua Amt besessen hat, sondern stellvertretende Sündenböcke ausguckt, die er selbst ausgewählt und berufen hat, macht die Sache noch hässlicher.


7
 
 M.Schn-Fl 28. März 2014 
 

Empfehlung

Hier möchte ich auf eine Wortmeldung Peter Winemöllers hinweisen aus seinem blog, der auch auf freiewelt.net erschienen ist und den ich nicht im Widerspruch zu Felix Honekamp sehe sondern eher als Ergänzung.

http://blog.peter-winnemoeller.de/?p=6724

http://www.freiewelt.net/ein-zweiter-blick-kann-lohnen-10028360/


6
 
 M.Schn-Fl 28. März 2014 
 

Interessante Ansicht, Felix Honekamp.

Es ist richtig, Martin Lohmann, dass der Bischof "satte Fehler" begangen hat. Das hat er ja auch wohl zumindest z. T. eingesehen, sonst hätte er nicht schon im Oktober dem Papst seinen Rücktritt angeboten.In der Frage der Beratungsresistenz möchte ich wie früher schon zu bedenken geben: Wenn Sie in eine Schlangengrube geworfen werden, dann suchen Sie sich mal die Schlange aus, die am wenigsten giftig ist. Beissen tun sie alle und haben es getan. Die Geschichte des Bischofs TvE hat für mich die Züge der klassischen Trägödie in dem Konflikt zwischen Pflicht und Neigung.
Ich kann Honekamps Enttäuschung verstehen, dann auch ich habe zu denen gehört, die TvE mit Zähnen und Klauen verteidigt haben. Das hindert mich aber nicht daran, am Thema dran zu bleiben; denn dann ist erst Befriedung möglich, wenn ALLEN Giftschlangen in der Grube Limburg die Zähne gezogen sind und wie Hubert Gindert sagt, der Neubeginn in Limburg den völligen Einklang mit dem römischen Lehramt beinhaltet.


15
 
 luzerner 28. März 2014 
 

Journalisten als "Journaille" zu beschimpfen entspricht auch nicht der Nächstenliebe

@Suarez

Ja ich engagiere mich für die Presse, schon als Schüler bei der Schülerzeitung.

Im Berufsleben hatte ich das Glück während rund 10 Jahren in einer Tageszeitung zu arbeiten. Nein, nicht an der Front, sondern in der Informatik.

Diese Tageszeitung war einmal das Sprachrohr der Schweizerischen CVP, einer Partei, mit dem C im Namen.

Die anderen zwei Tageszeitungen wurden schlussendlich vom Sprachrohr der CVP übernommen, verlor dabei den etwas zu nahen Kontakt zur Partei mit dem C und war am Schluss Parteiunabhängig.

Die meisten Arbeitskollegen waren Journalisten, nicht dem "Boulevard" verpflichtet.

Daher mein Engagement für eine freie Presse, die manchmal etwas übertreibt, im Kern der Wahrheit recht nahe kommt.


3
 
 Kathole 28. März 2014 
 

Übernehmen wir nicht unkritisch sachfremde Denkschablonen, auch nicht von Kardinal Marx!

Auch auf die Gefahr hin, hier jetzt -fälschlicherweise- als nibelungentreuer Verteidiger TvE's hingestellt zu werden, welcher der Sache der Lehramtstreuen damit mehr schaden als nützen würde:

Machen wir uns doch nicht leichtfertig -möglicherweise unbewußt- die Logik der TvE-Jäger zu eigen, wonach jedes suboptimale Handeln des Bischofs bei der Abwicklung des Bauprojekts wie selbstverständlich seine Eignung als Bischof infrage stellen würde.

Kardinal Marx hat dieses -völlig willkürlich aufgestellte- Junktim, mit seiner Synchronisierung der Vorstellung des Prüfungsberichts zum Bauprojekt am Limburger Domberg und der Bekanntgabe der Annahme des Rücktrittsgesuchs TvE's durch Rom, taktisch meisterhaft durch die Medien in die Köpfe der Menschen transportieren lassen, ohne daß dafür irgendeine sachliche Grundlage bestünde.

Tatsächlich wurde die Rücktrittsannahme überhaupt nicht mit dem Prüfbericht begründet, sondern mit der Lage im Bistum, die ein fruchtbares Wirken nicht zulasse.


19
 
 Arrow 28. März 2014 

@nurmut die Erwartungshaltung an jene die du meinst

ist doch genau das Problem. Ich kann nur von dem Einen alles erwarten und erhoffen. Bescheidenheit etc. ist zweitrangig. Wir befinden uns in einem geistigen Kampf und haben es täglich mit dem Kampf gegen das Fleisch zu tun. Jeder der Christus nicht kennt wird in Zeiten der Schwachheit womöglich auf der Seite des Anklägers stehen und mit dem Finger auf den Gefallenen zeigen. Die Frage ist wer kennt Jesus und wie lernt man täglich von ihm? Wie gehe ich mit Reichtum um der von Gott kommt (Beispiel). In dem ich mich täglich bereit erkläre umzukehren und Gott mein Versagen offenlege. Dann kann ich weitermarschieren, mit Ihm. In Deutschland sind wir Weltmeister im zurücktreten, von unseren Jobs und Ämtern meine ich. Genugtuung? - Hat sichs damit erledigt? Nochmal - wem will bzw. soll man gefallen?


1
 
 Bogen 28. März 2014 
 

Realitätsverlust

@Marienzweig
Menschen jedoch, die aus irgendwelchen Gründen auf der Abschussliste stehen, nehmen sehr breiten Raum in der Berichterstattung ein.

Das finde ich leider auch in den verschiedensten kathol. Medien und Foren vor. Nur mit dem Unterschied, dass dass ihr Handeln und ihre Vorgehensweise in der Berichterstattung in der breiten Masse, einen anderen Ton anschlagen sollten, als jenen weltlichen Medien und Kreisen vorgeworfen wird. Und TvE mit dem Fall Abtreibung und den Sünden anderer aufwerten zu wollen finde ich eine sehr merkwürdige Praxis.
Für mich stellt sich die Frage, wer hat mehr gesündigt? Bischof Ackermann und Co, welche vielleicht in bester Absicht gehandelt haben und denen nur Böses unterstellt wurde oder Bischof TvE, welcher über längeren Zeitraum professionell getäuscht hat! Auße3erdem geht es hier nicht nur um eine Badewanne, wie einige behaupten, sondern um die vielen kleinen und großen EXTRAWÜNSCHE der Bischöfe und Geistlichen.


3
 
 TvS 28. März 2014 
 

Baukostenüberschreitungen sind Alltag.

Das ist wahr. Aber Baukostenüberschreitungen wegen absurder nachträglicher Sonderwünsche (Mariengarten! "Nero Assoluto" Natursteinabdeckung!) sind es nicht.

Wie gesagt: jeder, der in den nächsten Jahren für die Ausbesserung von Dächern an kirchlichen Gebäuden zu sammeln hat, wird den Namen des Bischofs Tebartz-van Elst öfter zu hören bekommen....


3
 
 Bläsi 28. März 2014 
 

Höness

TvE könnte noch was lernen von Höness. Der hat sein Urteil akzeptiert, bereut und tritt seine Strafe an, der Bischof dagegen stellt Teile des Berichts über seine Verfehlungen in Frage! Auch wenn er vom Bauen und den Finanzen nichts verstehen sollte, dass Teile seiner privaten Wünsche zur Ausgestaltung seiner Privaträume überzogen luxuriös waren, das hat er wohl kapiert und sollte endlich in sich gehen.Schade, dass man als Katholik seinem "Hirten" das sagen muss.


8
 
 Mnich 28. März 2014 
 

Lohmann

Lohmann spricht hier von Beratungsresistenz, Fehlern usw. Das hat er doch auch nur aus zweiter Hand. In Limburg war er Bischof und wollte etwas ändern. Dass er da mitunter den Rat derer, die die alten Zustände vehement verteidigte, nicht hörte, war ja geradezu notwendig. Die wirklichen Fehler liegen ganz woanders nicht bei denen, die auf dem richtigen Weg sind.


12
 
 Mnich 28. März 2014 
 

Strunzkatholisch

Der strunzkatholische Verfasser (eigene Angabe) istgelernter Bankkaufmann und hat wohl mit der Errichtung größerer Bauwerke nichts zu tun gehabt. Das kommt in seiner Darstellung auch deutlich hervor. Im Übrigen interessieren Kostenüberschreitungen nicht. Den allzu berichtsbereiten Medien ist es jedenfalls gelungen, den Neid etlicher Teile des Publikums anzubesprechen. Den dieser war und keine edlen Motive Motor der Hatz gegen TvE.


12
 
 Mnich 28. März 2014 
 

Realität

Wer einigermaßen realitätsbezogen denkt, weiß, dass diese Geschichten über TvE schlicht irrelevant sind. Baukostenüberschreitungen sind Alltag. Ich bin stets für die Wahrheit eingetreten und bereue dies nicht. Die Mobbingleute sind untragbar für Limburg.


19
 
 Suarez 28. März 2014 

@luzerner - Sie sind da etwas zu engagiert in der Verteidung der Presse

Halten Sie es tatsächlich für gerechtfertigt, dass man einen Menschen öffentlich für geisteskrank erklärt, um ihn so medial massiv herabzusetzen oder überschreitet man damit Grenzen, die in einem Rechtsstaat eigentlich nicht überschritten werden dürften? Die unbestreitbaren Fehler des Bischofs rechtfertigen nicht, einem Menschen öffentlich alle Würde zu rauben und noch auf den am Boden Liegenden brutal verbal einzuschlagen. Wenn solche Praktiken Ihre Billigung finden, dann erlauben Sie die Frage, was Sie unter christlicher Nächstenliebe verstehen. Nur weil ein Mensch Fehler macht - zu beachten ist, dass der Bischof keinem einen physischen Schaden zufügte - ist er kein Freiwild der Presse, die tatsächlich Züge einer nur noch entfesselten Gehässigkeit angenommen hat. Der Bischof ist auch kein Verbrecher, der Prüfbericht legt solches auch nicht nahe, sondern hat sich etwas zugetraut, was er am Ende nicht wirklich stemmen konnte. Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein!


20
 
 nurmut 28. März 2014 
 

Was erwarten wir von Priestern und Bischöfen?

@arrow
* eine überdurchschnittlich hohe Liebe zur Wahrheit
* ein Leben in Einfachheit und Bescheidenheit (gemäß ihres Herrn und Meisters Jesus Christus)
* echtes Bemühen beim Wahrnehmen ihrer ursächlichen Aufgaben: Lehrer und Hirten des ihnen anvertrauten Volkes zu sein.
Was aber ist vielfach die Realität bei unseren Hirten? Ich meine alle Priester und Bischöfe in Europa.
Ich glaube, da ist in den letzten Jahrzehnten einiges schief gelaufen.


9
 
 Arrow 28. März 2014 

Der letzte Satz gefällt mir nicht so sehr

Was erwartet man vom Menschen. Perfektionismus? Ein "weltlich Gericht" wie diese Prüfungskommissionen schaden einer kath. Kirchenlehre sonst nix. Wozu solche Kommissionen? Dieses deutsche Amtskirchentum - wem will man gefallen? Vor wem sich rechtfertigen? Wer vor Jesus bereut dem ist vergeben: Röm 3 (Elberfelder) Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht (...) Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was wollen wir sagen? (...) Denn wenn die Wahrheit Gottes durch meine Lüge überströmender geworden ist zu seiner Herrlichkeit, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet? (...) Denn es ist kein Unterschied denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist; welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadestuhl durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit (...)


4
 
 luzerner 28. März 2014 
 

"Journaille" = Mobbing gegen einen Berufsstand?

@ an den Tutor Felix Honekamp

Ich habe mir die Mühe genommen in Wikipedia nach dem Wort "Journaille" zu suchen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Journaille

Ich weiss, der Vergleich ist schlecht und provokativ, aber Wikipedia ist für den Suchenden im Internet ein "Ersatz-Evangelium".

Zitat aus Wikipedia:

"Der Ausdruck Journaille ist eine abwertende Bezeichnung für Journalisten im deutschen Sprachraum. Es handelt sich um eine Wortneubildung vom Anfang des 20. Jahrhunderts in Anlehnung an das französische Wort Kanaille und bedeutet so viel wie „Presse-Gesindel“ oder „Presse-Pack“...."

Also klar eine Abwertung eines Berufstandes.

Zitat aus den 10 Geboten:

"Du sollst nichts Falsches gegen deinen Nächsten aussagen"

Im Grundtenor stellten sich die, pardon, Vorwürfe, leider, als mehr oder weniger Wahr hinaus.

Leider herrschte beim Beschuldigen ein "betretenes Schweigen" statt "Herr sprich nur ein paar Worte."!


3
 
 Suarez 28. März 2014 

Liebe Helena_WW, wir erleben einen Ansturm der Ideologie

Der genderisierte Zeitgeist sucht die letzte Bastion, die ihm bislang noch Widerstand entgegensetzte, zu schleifen und das ist nun einmal die Katholische Kirche. Die meisten Bischöfe knicken mittlerweile vor der Aggressivität der gut medial vernetzten Lobbygruppen ein. Man hat einfach nicht mehr den Mut zu einer Lehre zu stehen, die in einem größtenteils heidnisch-säkularem Lebensumfeld wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Welt wirkt. Darum ja auch diese Anbiederung an Modernität, viele westliche Bischöfe wollen nur noch die Institution retten und geben dafür den Glauben preis. Am Ende verliert man dann alles, wie es der Blick auf die Zustände bei den Protestanten leicht belegt. Die wütenden Reaktionen, die jedem entgegenschlagen, der eine Relativierung des sakramentalen Verständnis der Ehe nicht als Errungenschaft einer eigentümlichen Barmherzigkeit ansieht, zeigen, wie stark das Bewusstsein der Sündhaftigkeit doch noch in den Köpfen auch derer verwurzelt ist, die nicht glauben


19
 
 Bogen 28. März 2014 
 

Mut zur Demut

Begreift denn niemand, das dieses Urteil über TvE, welches gerade in die Fastenzeit fällt, auch eine echte Chance zum Neubeginn für Bischof TvE und für jeden von uns sein kann? Befreiung aus dem Selbstbetrug!
Außerdem sollte sich jeder mal fragen, was sagt mir dieser Fall über meinge eigene Lebenssituation? Wo habe ich gefehlt?
Hier schrieben einige wochenlang über falsche Barmherzigkeit und weiß nicht was noch alles..., man fiel über Bischof Ackermann und Medien her, aber in diesem Fall fordert man plötzlich ein mildes Urteil. Am besten würden einige dieses Thema einfach unter den Tisch fallen lassen.
Ich finde es wäre an der Zeit, dass die Wendehälse, auch mal ein Wort der Entschuldigung hervorbringen, statt sich nur mit dem Wind zu drehen.


4
 
 Suarez 28. März 2014 

Treffend auf den Punkt gebracht

Ja auch mich hat es irritiert, dass der Bischof kein einziges Wort des Bedauerns gefunden hat, denn erhebliche Fehler muss er sich zurechnen lassen. Ich halte dem Bischof aber zugute, dass er sich in einer extremen Ausnahmesituation befindet, die von einem medialen Vernichtungsfeldzug geprägt ist, die es dem Bischof außerordentlich schwer macht, angemessen zu reagieren. Erschütternd ist zudem, mit welchem Freudengeheul insbesondere Vertreter des ZdK und WisiKi auf den Prüfbericht reagierten und die Gelegenheit nutzten, gleich nochmal ordentlich auf den am Boden Liegenden einzuschlagen. Diese Mentalität der "Reformer" im Bistum Limburg und nicht nur dort, war mir stets Anlass, meine Stimme zu erheben. Insofern bedauere ich mein Eintreten für den Bischof nicht. Vieles, was nun dem Bischof angelastet wird, entspringt in Wahrheit den von der Kirchensteuer korrumpierten Verhältnissen in unserem Land. Der Bischof war nicht stark genug, diesem Sog zu widerstehen.


19
 
 Helena_WW 28. März 2014 
 

Differenzierung richtig. Was Herr Lohmann anspricht ist sehr ernsthaft

mir ist diese entfesselte Verhalten der Medien nicht nur im Falle TvE als sehr bedenklich aufgefallen. Das der Mensch nicht mehr gesehen wird. Das medial aufheitzte Stimmungen erzeugt werden, in der eine sachliche Diskussionskultur nicht mehr möglich ist. Das auch verschiedene Sichtweisen zu einem Sachverhalt dann mehr nicht möglich sind ohne verbal angegriffen, niedergeschriehen zu werden.

Das es nicht um das Aufzeigen von Fehlern oder Fehlentwicklungen geht, auch mittels Qualitätsjournalismus, sondern mehr darum geht die Menschen, die die Fehler gemacht haben in ihrer Persönlichkeit medial maximal zu treffen auch mit journalistisch unlauteren Mittel.
Das ist eine insgesamt bedenkliche Entwicklung, die thematisiert werden muss.


11
 
 TvS 28. März 2014 
 

Aufgabe der Medien ist [es], nüchtern aufzuklären und zu informieren

Den BILD- oder SPIEGEL- Redakteur möchte ich sehen, der seine Aufgabe so versteht :-)

Für die Medien ist Bischof Tebartz-van Elst eine Goldmine - und sie werden sich im wesentlichen durch den Prüfbericht in ihren Reportagen bestätigt sehen. "Die Ausstattung des Badezimmers des Bischofs mit Sanitärgegenständen (ohne Montage) kostete netto ca. 31,000€. Ohne Montage! Sicher ist ein Volontär dabei zu schauen, ob nicht vielleicht doch die Badewannen einen wesentlichen Teil dieser 31,000€ ausmacht.

Und natürlich werden wir in der nächsten Zeit in der Presse von Kirchengemeinden lesen, die Schwierigkeiten haben, Dächer zu reparieren, immer mit dem Hinweis, dass die Dach- und Fassadenverkleidung der bischöflichen Privatkapelle in Naturstein "Nero Assoluto" mit Zusatzkosten von mindestens 344,000€ verbunden war. Dies ist nicht geeignet, Spendenbereitschaft für nötige Baumaßnahmen zu erhöhen!


4
 
 padre14.9. 28. März 2014 

Bischof Tebartz-van Elst , vierzig Tage Zeit

Bischof Tebartz-van Elst sollte die Zeit bis Ostern sinnvoll nützen, um in sich zu gehen. Es gibt sicher einiges aufzuarbeiten!

Danach geht das Leben natürlich weiter. Er ist noch relativ jung, gesund und gut ausgebildet. Da sollte es doch eine Aufgabe geben.
Sorgen mache ich mir keine. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen die ihre Arbeit verlieren, hat der Bischof keine Familie zu versorgen, und als deutscher Bischof hat er auch sehr gut verdient.
Unser Papst wird einen Posten finden.


1
 
 Radegunde 28. März 2014 
 

LIberaler

Der Empfehlung, den Untersuchungsbericht sorgfältig zu lesen, schließe ich mich an. Er führt zu einem begründeten Urteil über das Fehlverhalten des Bischofs beim Bau des Diözesanen Zentrums.
Entschieden wende ich mich aber gegen die Schlußfolgerungen im 2ten Teil Ihres Kommentars. Hier wird wieder mit Andeutungen, vagen Behauptungen und Prognosen gearbeitet, die seit Beginn der Affäre soviel zur Desinformation, Emotionalisierung und damit zu einer unguten Lagerbildung beigetragen haben.


8
 
 Martin Lohmann 28. März 2014 
 

Differenzierung verboten? (2)

... ist, dem auch das Recht auf Fairness und gerechtem Maßstab in der Behandlung zustehe, wurde disqualifiziert. Die Meute war teilweise so aufgeheizt, dass allein der Versuch einer kritischen Differenzierung fast schon strafbar erschien. Auch wenn es Aufgabe der Medien ist, nüchtern aufzuklären und zu informieren, so bleiben hier sehr viele kritische Fragen an die eigene Zunft, wo manche sich zu Anklägern, Staatsanwälten und Richtern in einer Person aufgeschwungen haben, die dann zugleich mit einer Begrifflichkeit hantierten, die wenig mit Respekt und Fairness zu tun hatte, dafür aber jedes Klischee gegen einen Bischof und gegen die Kirche bedienten. Auch bei den Medien schlummert gerade nach diesem Fall noch viel (missbrauchte) Verantwortung, die es aufzuarbeiten gilt. Und für alle, die jetzt aufjaulen: Diese Differenzierung ist KEINE plumpe Verteidigung der satten Fehler, die TvE begangen und zu verantworten hat!


16
 
 michaelmaria 28. März 2014 

Wahrnehmen ohne zu verurteilen

Das ganze Geschehen um Bischof Franz Peter Tebartz-van Elst wahrehmen im Sinne von annehmen, was wahr ist - ob es gefällt oder nicht, ist eine Sache. Darüber zu urteilen im Sinne von verurteilen, ist eine andere. Die überlassen Christen einem höheren Richter, der alle Herzen und Beweggründe der Menschen kennt.


5
 
 confrater-stefan 28. März 2014 
 

Menschliches...

Wo Menschen leben, arbeiten, machen wir mal große und mal kleine Fehler - mit ganz unterschiedlichen Konsequenzen. Das passiert und ist menschlich, manchmal böse, manchmal einfach nur blöd und manchmal schlicht tragisch. Manche Fehler lösen ein belustigtes Kopfschütteln aus, andere zerstören Familien, Karrieren oder führen Richtung Gefängnis oder gar Richtung Hölle. Das ist, so hart wie es klingt, menschlich. Das soll nichts entschuldigen und Fehlverhalten soll im Regelfall angemessene Konsequenzen haben. In diesem Fall hat SE TvE bereits im vergangenen Jahr seinen Rücktritt angeboten. Das erscheint, nach dem was mir durch die Medien bekannt geworden ist, nicht unangemessen (ob es notwendig war, vermag ich nicht zu beurteilen). Der Hl. Vater hat diesen Rücktritt angenommen. Der ehemalige Bischof von Limburg wird eine andere Aufgabe erhalten. Damit ist dieses Kapitel abgeschlossen und wir sollten alle für die Zukunft daraus lernen.


9
 
 Martin Lohmann 28. März 2014 
 

Differenzierung verboten? (1)

Vielen Dank für diese Wortmeldung. Richtig ist ja, dass der ehemalige Bischof von Limburg viele Fehler machte und viel Falsches zu verantworten hat, was sich ja bereits früh zeigte. Man konnte ihn nicht einfach so und blind verteidigen, weil er eben auch für vieles verantwortlich war und ist. Leider zeigte sich bei ihm auch immer wieder eine geradezu unbewegliche Beratungsresistenz, sonst wären manche Dinge in der Öffentlichkeit sicher etwas anders gelaufen. Aber richtig ist doch auch, dass jeder Versuch der differenzierten Beobachtung und fairen wie maßstabsgerechten kritischen Begleitung von den Gegnern des TvE sofort versimplifiziert wurde und als geradezu hirn- und willenlose Primitivgefolgschaft verunglimpft wurde. Differenzierung scheint regelrecht störend und daher verboten zu sein. Und wahr ist auch, dass viele Medien in TvE einen Buhmann entdeckt hatten, der gnadenlos gejagt werden konnte. Wer, und ich weiß, wovon ich rede, nur daran erinnerte, dass auch TvE ein Mensch


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 Helena_WW 28. März 2014 
 

Danke , sehr schöner Kommentar !

stimme dem auch zu.


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 Kephas_de 28. März 2014 

Danke, Felix!

(Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.)


3
 
 AlbinoL 28. März 2014 

Kann man nur unterschreiben


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 Bichler 28. März 2014 

Und es sit doch immer wieder schön

längere Zeit in Rom oder im Heiligen Land zu verbringen - weit weg von Sonderlichkeiten im deutschen Sprachraum - und sich sehr wahren Probleme katholischer Christen auf der Welt bewusst zu werden......


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 Gandalf 28. März 2014 

Sehr guter Kommentar!

Und so schaut ein Kommentar aus christlicher Sicht aus. Da könnten Leute wie Deckers, Wensierski oder auch Püttmann noch einiges lernen.


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 Liberaler 28. März 2014 
 

Bericht lesen!

Es wäre sicher gut gewesen, wenn Sie vor Ihrem Kommentar den Untersuchungsbericht sorgfältig gelesen hätten. Auch wenn Sie vielleicht nicht alles im Detail verstehen, hätten Sie bestimmt gesehen, dass hier sorgfältig und mit grossem Einfühlungsvermögen die schwierigen Vorgänge dokumentiert und aufgearbeitet worden sind. Die Lektüre bringt echte Einsichten!
Unabhängig von den Vorgängen um das Bauprojekt habe ich ungewollt aus keinem anderen Bistum über die Jahre so viele Merkwürdigkeiten rund um Bischof Franz-Peter gehört. Daher meine Hypothese: Der Bericht ist nur die Spitze des Eisbergs! Bischof Franz-Peter hat wie kaum jemand sonst sehr grossen Schaden angerichtet! Und es wird noch viel mehr ans Tageslicht kommen.


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 Rosaire 28. März 2014 

Richtige Lehre = richtiger Lebenswandel?

Viele waren wohl (ähnlich wie bei Bischof Mixa) dem Trugschluss erlegen, ein Bischof, der offensiv die reine katholische Lehre vertrete, könne keine (großen) Fehler machen. Aber hier wurden wir alle mal wieder eines Besseren belehrt: Der äußere Anschein eines Menschen sagt nur bedingt etwas darüber aus, wozu er im Geheimen "fähig" ist. Das sollte für uns alle eine Lektion in der Demut sein. Denn wissen wir, ob wir nicht die nächsten sind, die in Versuchung geführt werden und nicht widerstehen können?


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 Monsventosus 28. März 2014 

Danke

Vielen Dank, Herr Honekamp, für diese wohltuend vorsichtige Erörterung.
Was für eine Tragik, wenn Hirten wie Bischof Tebartz-van Elst oder Bischof Mixa völlig überflüssig solche Böcke schießen (sozusagen: Sündenböcke). Eigentlich müssten sie doch begriffen haben, dass man sich in der Auseinandersetzung mit dem Säkularismus und seiner publizistischen Massenvernichtungswaffe - der Presse - keine Schnitzer erlauben darf. Wahrscheinlich geht es der Kirche noch nicht schlecht genug.


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