Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Todesstrafe für Muslimbrüder: Bischof Damian mahnt zur Besonnenheit

26. März 2014 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, Anba Damian: Zuerst alle anderen Mittel ausschöpfen


Höxter (kath.net/idea) Der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, Anba Damian (Foto), hat nach dem Todesurteil gegen 529 Mitglieder der radikal-islamischen Muslimbruderschaft in Ägypten zur Besonnenheit aufgerufen. Das Urteil war nach einem Prozesstag gefällt worden. 153 befinden sich in Haft, die anderen sind auf der Flucht. Sie waren unter anderem wegen Mordes an Christen angeklagt und sollen an gewalttätigen Demonstrationen nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi beteiligt gewesen sein. Eine Berufung gegen das Urteil, das nach einem Tag gefällt wurde, ist möglich. So viele Todesurteile in einem Verfahren sind in Ägyptens Geschichte einzigartig. Die Verfahren gehen weiter; insgesamt sind 1.200 Personen angeklagt. Bischof Damian kündigte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea an, noch am 25. März Kontakt zur Botschaft der Arabischen Republik Ägypten in Berlin Kontakt aufzunehmen: „Als Ägypter und als Diener der koptischen Kirche in Deutschland werde ich mich dafür einsetzen, dass erst alle anderen Mittel ausgeschöpft werden, bevor man zur Todesstrafe greift.“ Dazu zähle für ihn eine genaue Überprüfung der verurteilten Personen, eine Untersuchung der Fälle durch Kriminalfachleute und eine Analyse von Experten, welche positiven Auswirkungen Erziehungsmaßnahmen und Gefängnisstrafen auf die Angeklagten haben könnten.


Nicht deutsche Maßstäbe anlegen

Bischof Damian will sich nicht konkret zu den einzelnen Fällen äußern, da er die Details nicht kenne. Es müsse Gerechtigkeit geben für die Taten der Muslimbrüder, doch dürfe nicht erneut Gewalt angewendet werden: „Man kann zwar einen Menschen töten, aber niemals eine Ideologie.“ Nach seinen Worten darf man nicht deutsche Maßstäbe an das ägyptische System anlegen: „Das Recht sieht die Todesstrafe vor. Dann muss man einem islamisch orientierten Gericht auch einräumen, eine solche Entscheidung zu treffen.“ Gleichwohl betonte der Bischof, dass das Christentum eine Religion der Liebe und nicht des Hasses und der Strafe sei: „Ich habe keine Freude daran, meinen Feind tot vor meinen Augen zu sehen. Christus sagte schließlich: ,Liebet Eure Feinde.‘“

Volker Kauder: Todesurteile schaden Ägypten

Nach Ansicht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (Berlin), schaden die Todesurteile Ägypten. Sie könnten eine neue Spirale der Gewalt auslösen. Zwar habe jeder Staat das Recht, sich gegen Terror zur Wehr zu setzen, doch dabei müsse er rechtsstaatliche Prinzipien beachten und dürfe nicht unverhältnismäßig vorgehen. Das Urteil lege den Verdacht nahe, dass die Grundsätze nicht beachtet worden seien, erklärte Kauder, der in den vergangenen Jahren mehrfach nach Ägypten gereist war und sich für den Schutz der christlichen Minderheit eingesetzt hat. Er erwartet in der nächsten Instanz in einem fairen Verfahren eine Korrektur. Es müsse gelingen, die friedlichen Anhänger der Muslimbrüder wieder am politischen Dialog zu beteiligen. Gerechte Prozesse gegen die radikalen und gewaltbereiten Anhänger der Muslimbrüder seien dafür Voraussetzung, so Kauder.

Das ägyptische Militär hatte im Juli 2013 Mursi für abgesetzt erklärt und eine Übergangsregierung eingesetzt. Im Dezember waren die Muslimbrüder zu einer terroristischen Vereinigung erklärt worden. Seit Mitte Januar ist eine neue Verfassung in Kraft, die der christlichen Minderheit mehr Rechte gibt. So ist Diskriminierung aufgrund des Glaubens verboten. Zudem ist die „absolute Glaubens- und Gewissensfreiheit“ ebenso verankert wie das Verbot von Parteien auf religiöser Grundlage, etwa die Muslimbrüder. Die meisten der 83 Millionen Ägypter sind Muslime. Die schätzungsweise bis zu zehn Millionen orthodoxen Kopten bilden die größte Kirche. Hinzu kommen etwa 300.000 Mitglieder der koptisch-evangelischen Kirche, 200.000 Katholiken, mehr als 100.000 Mitglieder von Pfingstgemeinden, Brüdergemeinden und anglikanischen Gemeinden sowie 40.000 griechisch-orthodoxe Christen.

Der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Damian erklärt das koptische Kreuz


Foto Bischof Anba Damian © www.koptisch.wordpress.com


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Karl_Brenner 29. März 2014 
 

529 Todesurteil 529


0
 
 nurmut 27. März 2014 
 

Doch, lieber Paneuropäer

es ist definitiv Aufgabe eines christlichen Bischofs, gegen die Todesstrafe, auch wenn es Muslime trifft, einzutreten, und zwar deutlich.


0
 
 Paneuropäer 26. März 2014 
 

Kurzer Prozess

Der "kurze Prozess" in Ägypten führt eindrucksvoll vor Augen, wie Recht der sel. Johannes Paul II mit seiner Ablehnung der Todesstrafe hatte. Im Übrigen sollte es nicht Aufgabe eines christlichen Bischofs sein, die Maßstäbe des islamischen Strafrechts zu verteidigen - auch dann nicht, wenn es sich (ausnahmsweise) gegen muslimische Extremisten und Feinde des Christentums richten sollte.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ägypten

  1. Papst gedenkt der Opfer von Kirchenbrand in Ägypten
  2. Ägypten: Mindestens 41 Tote bei Brand in koptischer Kirche in Kairo
  3. Ägypten legalisiert 1.800 kirchliche Gebäude
  4. Ägypten: „Ich habe Mitleid mit den Tätern“
  5. Bedeutendes frühchristliches Heiligtum in Kairo restauriert
  6. Keine Angst vor Corona
  7. Ägypten: Wegen Pandemie keine öffentlichen Ostergottesdienste
  8. Ägypten: Bisher knapp 1.200 Kirchen "legalisiert"
  9. Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel besser zu erreichen
  10. Ägypten: Regierung legalisiert weitere christliche Kirchengebäude






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz