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Wiener Enquete zu '1938': Christenverfolgung auch heute

10. Oktober 2013 in Chronik, 1 Lesermeinung
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Generalsekretär der Menschenrechts-NGO "CSI Österrereich", Kuhn: Saudischer Großmufti unterstützt in Syrien Terror verbreitende Jihadisten mit Argument, dass sämtliche christliche Kirchen auf der arabischen Halbinsel zerstört werden müsse


Wien (kath.net/KAP) Bei einer Enquete aus Anlass des 75. Jahrestags der Wiener katholischen antinazistischen Jugendkundgebung von 7. Oktober 1938, des Rosenkranzfestes, wurden auch zahlreiche Beispiele aus der Gegenwart gebracht, wie und wo Christen um ihres Glaubens Willen verfolgt werden. Der Generalsekretär der Menschenrechts-NGO "Christian Solidarity International/CSI-Österreich", Elmar Kuhn, warnte beispielsweise bei der Enquete der "Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände" (AKV) und des "Karl von Vogelsang-Instituts" am Montagabend im Wiener Stephansdom - im Anschluss an den von Kardinal Christoph Schönborn geleiteten Gedenkgottesdienst -, vor Blindheit des Westens gegenüber den Islamisten, insbesondere den einflussreichen saudi-arabischen.

Kuhn erinnerte an den Aufruf des saudischen Großmuftis Scheich Abdul Aziz bin Abdullah. Dieser habe seine Unterstützung für die in Syrien Terror verbreitenden Jihadisten damit begründet, dass sämtliche christliche Kirchen auf der arabischen Halbinsel zerstört werden müssten. Die letzte Stadt, wo Aramäisch - die Sprache Jesu - gesprochen werde, das syrische Maalula, ein Zentrum der christlichen Minderheit, stehe mittlerweile unter jihadistischem Beschuss und sei "zur Geisterstadt geworden". Bereits vor zwei Jahren hatte der Großmufti den Befehl ausgegeben, dass es verboten sei, weitere Kirchen auf der Arabischen Halbinsel zu bauen.


Kuhn wies darauf hin, dass nicht nur die Christen, sondern auch die moderaten Muslime von den Islamisten bekämpft würden. Der moderate Islam, der überaus vielschichtig sei, habe ein 1.400-jähriges Miteinander von Christen und Muslimen in Südosteuropa, Arabien, Nahost und Nordafrika ermöglicht. Dies werde jetzt zerstört. Ein muslimischer Publizist habe geschrieben: "Der Islamismus hat den Islam von einer vielschichtigen Religion in ein totalitäres System verwandet. Man muss den Islam vom Islamismus befreien."

Die am ITI in Trumau/NÖ lehrende Juristin Gudrun Kugler erinnerte an das Jubiläum "1.700 Jahre Mailänder Edikt und Religionsfreiheit in Europa". Heute gebe es allerdings Tendenzen zu neuen Formen der Diskriminierung.

Laut "Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe" gebe es in Westeuropa über 1.000 individuell
dokumentierte Fälle von Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen. Im jüngsten Jahresbericht seien 41 Fälle nationaler Gesetzgebung aufgelistet, die für Christen in über 15 EU-Mitgliedsstaaten nachteilige Auswirkungen hätten.

Am Gravierendsten seien laut Kugler Einschränkungen der Gewissensfreiheit. So dürfe auch in Österreich ein Apotheker die Verabreichung der "Pille danach" nicht zurückweisen.

Die ITI-Professorin würdigte andererseits, dass Österreich Auswüchse einer Gleichbehandlungsgesetzgebung, die zu einer Diskriminierung religiöser Menschen führt, abwenden konnte. Seitens der EU werde allerdings Druck ausgeübt, eine verschärfte Gleichbehandlungsrichtlinie einzuführen.

Der Kirchenhistoriker em.Prof. Maximilian Liebmann charakterisierte das Rosenkranzfest 1938 als "Vorwegnahme der Theologie des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Rolle der Laien in der Kirche". Die katholische Jugend habe nämlich damals "von sich aus, ohne kirchlich-hierarchischen Auftrag, den Nationalsozialismus und sein Regime demaskiert". Die "Ummünzung" der "stimulierenden Jugendandacht" in eine "antinazistische, gegen den Führer Adolf gerichtete welthistorische Jugendkundgebung" sei - so Liebmann - in "Ungehorsam" erfolgt. Domvikar Martin Stur und Domvikar Josef Schoiswohl hätten hingegen anderslautende Anordnungen gegeben. Und auch Kardinal Innitzer habe in einer Erklärung von Ende Oktober 1938 geschrieben: "Die Kundgebung der jungen Leute nach der religiösen Feier war weder vorauszusehen noch gewollt."

Die 93-jährige Zeitzeugin Johanna Paradeiser sagte bei der Veranstaltung, das Erlebnis der 7.000 betenden Jugendlichen am 7. Oktober 1938 und des Singens des Herz-Jesu-Liedes sei die wichtigste Erfahrung ihrer Jugend, ja vielleicht ihres Lebens gewesen. "So ein starkes Zeugnis hat es im Dom noch nie gegeben", sagte die Pädagogin. Johanna Paradeiser ist Tochter von Prof. Hans-Karl Zeßner-Spitzenberg, der mit dem ersten sogenannten "Österreichischen Transport" im März 1938 in das KZ Dachau kam und dort bereits im Sommer 1938 an den Folgen von Verletzungen durch Folter starb.

Der Erzabt von Salzburg-St.Peter, Korbinian Birnbacher, zeigte im Stephansdom anhand der Briefe des Apostels Paulus auf, dass Verfolgung "für eine christliche Existenz geradezu konstitutiv" sei. "Diese spirituelle Kraft hat immer wieder Christen dazu befähigt, mit ihrem Leben Zeugnis für Christus abzulegen." Allerdings sei "Martyrium per se" noch nicht ausschlaggebend. Um was es beim christlichen Martyrium gehe, sei "dynamische Treue zu den Werten des Evangeliums".

Vgl. dazu: „Christenverfolgung: Die größte nichtberichtete Katastrophe des frühen 21. Jahrhunderts“

Open Doors Weltverfolgungsindex 2013


Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Cosinus 10. Oktober 2013 
 

Da hört man nichts von den linksrotgrünen Menschenrechtsbewegten.


2
 

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