Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  13. "Jesus ringt mit dem Vater. Er ringt mit sich selbst. Und er ringt um uns"
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben

'Osservatore Romano' würdigt Peter Rosegger

31. Juli 2013 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Religiös geprägter steirischer Volksdichter wurde vor 170 Jahren geboren und starb vor 95 Jahren - "Kleine Zeitung" erinnert auch an Antisemitismus Roseggers


Vatikanstadt-Graz (kath.net/KAP) Die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" hat den steirischen Schriftsteller Peter Rosegger gewürdigt. Nicht nur Natur und bäuerliches Leben seien Themen des religiös geprägten Volksdichters gewesen, er habe sich auch generell mit menschlichen Problemen auseinandergesetzt "und wollte auch Ratschläge und Anregungen zu einer optimalen Lebensbewältigung geben", schreibt die im Archiv der Vatikanbibliothek tätige Salzburger Historikerin Christine Grafinger in der jüngsten deutschsprachigen Ausgabe des "Osservatore". Quer durch Roseggers Schaffen ziehe sich die Überzeugung, dass das Christentum eine überaus positive Prägekraft auf die Menschen habe.

Anlass für den langen Artikel Grafingers sind zwei Jubiläen rund um den Dichter: Peter Rosegger wurde vor 170 Jahren - am 31. Juli 1843 - geboren und ist heuer vor 95 Jahren gestorben. Er stammte aus einer armen Waldbauernfamilie bei Krieglach im steirischen Mürztal und hatte keine regelmäßige Schulbildung. Christine Grafinger erinnert an Kirchenvertreter, die dem bildungshungrigen ehemaligen Wanderschneiderlehrling entscheidende Impulse auf seinem Weg zur Schriftstellerei gaben: Der Grazer Priesterseminarist Urban Offenluger verschaffte Rosegger Zugang zu Werken von Goethe und Lessing, der Grazer Religionslehrer Rudolf Falb ermöglichte ihm Theaterbesuche und verschaffte ihm Zugang zu einer Handelsakademie-Ausbildung.


Auf einige von Roseggers Werken ging Grafinger besonders ein: Zahlreiche Auflagen erlebte der Roman "Der Gottsucher", der auf einer wahren Begebenheit in Tragöß am Hochschwab - der Pfarrer Melchior Lang wurde dort 1493 von freien Bauern erschlagen - beruht und in die jüngere Zeit übertragen wurde. "Der Autor wollte damit zeigen, dass das Volk ohne positive Religion nicht leben kann, aber auch, dass eine Abkehr von der Kultur zur Unnatur und somit ins Verderben führt", heißt es im "Osservatore".

Auch im Roman "I.N.R.I. Frohe Botschaft eines armen Sünders" gehe es um explizit Religiöses: Ein zum Tod Verurteilter setzt sich in den qualvollen Tagen vor der Vollstreckung mit dem Leben Jesu auseinander und findet dabei inneren Frieden. "Rosegger bemühte sich, einen von Menschlichkeit geprägten Christus zu schaffen", resümiert Grafinger.

Zwiespalt zwischen Antisemitismus und Toleranz

Auf auch weniger vorzeigbare Aspekte im Denken und Schaffen Peter Roseggers weist der frühere Chefredakteur Kurt Wimmer in der "Kleinen Zeitung" (Online-Ausgabe, 29. Juli) hin. Unter dem Titel "Treuherziger Antisemit" erinnert Wimmer daran, dass der Dichter von den Nationalsozialisten posthum hemmungslos ideologisch missbraucht wurde. Allerdings: "Der Schriftsteller lieferte ihnen freilich auch einiges Material." Sein Antisemitismus habe ihn einmal zu der Bemerkung verleitet: "In mir ist seit jeher eine natürliche Abneigung gegen semitisches Blut vorhanden."

Dessen ungeachtet würdigt auch Wimmer Roseggers soziales Empfinden, wie es etwa in dem Roman "Jakob der Letzte" zum Ausdruck komme. Der Dichter sei auch überzeugt gewesen, "dass es neben einer zivilisatorischen Entwicklung 'auch einen ethischen und seelischen Fortschritt' geben müsse". Und schließlich auch seine Haltung gegenüber der Religion. Wimmer: "Rosegger lebte eine damals noch recht ungewohnte ökumenische Gesinnung und wollte eine bis heute unausrottbare 'herzlose Unduldsamkeit' überwinden. Er formulierte das so: 'Denn alle Lieblosigkeit, wo immer sie vorkommt, ist zu verurteilen, aber am meisten empört sie auf religiösem Gebiet.'"

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.
Foto © Wikipedia/gemeinfrei


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Thomas-Karl 31. Juli 2013 

Zu Peter Rosegger

siehe auch diesen Beitrag:
http://www.profil.at/articles/1331/560/363194/peter-roseggers-170-geburtstag-das-dorf-trauma


0
 
 ctadna 31. Juli 2013 
 

Danke, Peter Rosegger!

Ein Becher, füllt ihn Gott mit Wein

Ein Vater lag im Sterben,
Drei Söhne sollten erben.
Der Eine war ein Bauersmann,
Der pflügen, säen und ernten kann,
Der erbte die Höfe, die Felder,
Die Gärten, die Wiesen, die Wälder.
Der And're war ein Hammerschmied,
Dem gab der Vater, als er schied,
Die Hämmer und all' die Geräthe,
Auf daß er Werkzeug halte.
Der Dritte war ein munterer Knab'
Mit Sängerkehl' und Wanderstab,
Nach Vaterswill' dem verbliebe
Sein Menschenherz voll Liebe. —

Und als vorbei der Jahre zehn,
Da hat man schon das Ziel geseh'n.
Der Eine sorgte Tag und Nacht,
Bis endlich er's zu Geld gebracht;
Der And're sorgte Stund um Stund,
Daß nur sein Haufen Geld nicht schwund
Der Dritte zog von Sorgen frei
Mit Sang an Noth und Geld vorbei,

Und schöpft' mit Wonne, theilt' mit Lust
Die Lieb' aus seiner Dichterbrust,
Und streut' ohn End' von Haus zu Haus
Die Gab' an Arm' und Reiche aus. —
Ein Becher, füllt ihn Gott mit Wein,
Wird ewig unerschöpflich sein.

Peter Rosegger


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Österreich

  1. Erzbischof Lackner bei Loretto-Fest an Jugend: Pflegt eure Sehnsucht
  2. Katholische Kirche: Heuer österreichweit 29 Priesterweihen
  3. «Barbarische Zeiten»
  4. Regens: Steigendes Interesse am katholischen Priesterberuf
  5. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  6. Wien: 40 Tage Gebet gegen Abtreibung und für das Leben
  7. Österreich: Singen bei den Messen wieder erlaubt - Erleichterungen für Taufen und Trauungen
  8. Bischöfe sehen "unbedingtes Ja zum Leben in Frage gestellt"
  9. Lackner: "Ostern wird heuer sicher mit dem Volk gefeiert"
  10. Lackner: Werte kommen ohne Tradition und Vorgegebenes nicht aus






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  9. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  10. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  11. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  14. Wacht und betet!
  15. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz