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Bibelfunde: Palästinenser verkaufen Qumran-Fragmente

8. Juni 2013 in Chronik, 1 Lesermeinung
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Evangelikale US-Universitäten zahlten hunderttausende Dollar


Jerusalem (kath.net/idea) Einige der wertvollsten und frühesten Bibelfunde werden weltweit vermarktet. Palästinenser bieten Fragmente der Schriftrollen vom Toten Meer meistbietend an. Zu den Interessenten zählen evangelikale Universitäten in den USA.

Die Rollen wurden zwischen 1947 und 1956 in elf Höhlen nahe der Ruinen-Stätte Qumran entdeckt. Von den rund 1.050 verschiedenen Schriften sind etwa 300 Bibeltexte, etwa Abschriften fast aller Bücher des Alten Testamentes und religiöse Literatur aus dem 3. Jahrhundert vor Christus bis zum 1. Jahrhundert nach Christus.

Die Fragmente befinden sich im Besitz der palästinensischen Großfamilie Kando aus Bethlehem, die seit der Entdeckung der Schriftrollen als Mittelsleute für die Beduinen fungiert und damit ein Vermögen verdient hat. Sie verwahrt die Stücke in Schweizer Tresoren.

Die evangelikale Azusa-Universität in Kalifornien und das Theologische Seminar der Südwestlichen Baptisten in Texas haben mehrere briefmarken- bis handtellergroße Stücke bei Kando für mehrere hunderttausend Dollar erworben, berichten die israelische Tageszeitung Haaretz und die Washington Post.


Neufunde müssten abgeliefert werden

In Fachkreisen ist es ein offenes Geheimnis, dass die Familie Kando zahlreiche weitere Fragmente besitzt. Wie der deutsche Experte für die Schriftrollen vom Toten Meer, Alexander Schick (Westerland/Sylt), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage sagte, wurden die kleinen Stücke auch der israelischen Altertumsbehörde und dem Israel-Museum angeboten, die allerdings den geforderten Preis nicht zahlten. Denn das israelische Antikengesetz von 1972 verlange, dass Neufunde bei der Behörde abgeliefert werden müssen. Wer Funde illegal verkaufe, müsse mit hohen Strafen rechnen. Solange Bethlehem von Jordanien besetzt gewesen sei - bis 1967 -, habe die jordanische Antikenbehörde den Schwarzmarkthandel geduldet, da Vater Kando die Schriftrollen an das (palästinensische) Rockefeller Museum in Jerusalem zur wissenschaftlichen Bearbeitung verkauft habe. Nach dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967, durch den Bethlehem unter israelische Verwaltung geriet, sei es um den Verkauf von Fragmenten still geworden. Heute gehört Bethlehem zu den palästinensischen Autonomiegebieten. Seither kauften betuchte Sammler Fragmente wieder an.

Experte: Die Fragmente sind echt

Laut Schick, der die Kando-Sammlung kennt, sind die zum Verkauf angebotenen Fragmente „zweifelsfrei echt“. Das antike und sehr brüchige Leder lasse sich nicht manipulieren. Der Ankauf der Fragmente sei aber eine heikle Sache. Jeder wisse, dass sie aus illegalen Grabungen von Beduinen stammen. Die beiden US-Universitäten wollten durch den Besitz von Qumran-Fragmenten vermutlich ihre Reputation erhöhen und durch Ausstellungen Interessenten anlocken. Schick hält es für „mehr als bedauerlich, dass diese Schätze nicht der Israelischen Antikenbehörde übergeben werden. Dort gebe es Spezialisten für die richtige Konservierung. Fragmente sollten nur angekauft werden, um sie anschließend dem Israel-Museum in Jerusalem zu schenken. Damit würden Evangelikale einen guten Dienst an Israel tun und ein klares christliches Zeugnis geben.

Auch nicht-biblische Schriften sind interessant

Schick hat die größte Qumran- und Bibel-Wanderausstellung Europas ins Leben gerufen. Nach seiner Ansicht sind für Christen auch die nicht-biblischen Schriften interessant, weil sie den jüdischen Hintergrund des Neuen Testamentes beleuchten. Die licht-, temperatur- und luftfeuchtigkeitempfindlichen Schriftrollen werden in Dunkelkammern des Israel-Museums in Jerusalem aufbewahrt. Dort sind sie nur wenigen Experten zugänglich.

Seit Dezember 2012 sind die Fragmente in Zusammenarbeit mit dem Internetunternehmen Google Israel online unter der Adresse www.deadseascrolls.org.il abrufbar.

Die Sammlung im Israel-Museum ist ebenfalls im Internet zugänglich unter Dss.Collections.Imj.Org.Il mit Transkriptionen, englischer Übersetzung und Literaturhinweisen.

Detailgetreue Kopien der bedeutendsten biblischen Fragmente und Schriftrollen können in Schicks Wander-Bibelausstellung betrachtet werden www.bibelausstellung.de .

Foto: © www.bibelausstellung.de


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Lesermeinungen

 te amo 9. Juni 2013 

Nicht Israel

sondern der Staat Palaestina haette das Anrecht auf diese Schriftrollen bzw. Fragmente, auch wenn sie im Israel-Museum in besseren Haenden waeren. Die Kaeufer in den USA machen sich jedenfalls mitschuldig am illegalen Verkauf, auch wenn (vielleicht?) ein Teil spaeter dem Israel-Museum geschenkt wird, bleibt unklar, was an diesem Hin und Her "christlich" sein sollte. Ein guter Dienst an israelischen Interessen mag es sein.


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