Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  9. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  10. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  14. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Ein italienischer ‚Papabile‘: Angelo Kardinal Scola

6. März 2013 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Sohn eines lombardischen Lastwagenfahrers ist ein Kirchenfürst ohne Berührungsängste - Von Paul Badde (Die Welt)


Vatikan (kath.net/Die Welt) Im Wappen Angelo Kardinal Scolas (72), des Erzbischofs von Mailand, meinen manche Beobachter schon das Schiff Petri auf den Wellen schaukeln zu sehen. Doch das muss bei dem ehemaligen Bischof Grossetos und Patriarchen von Venedig nicht viel heißen. Italienische Bischöfe und Kardinäle sind bei der 7.600 km langen Küste des Landes irgendwie alle geborene Kapitäne - oder fühlen sich zumindest so. Oder sie haben Anhänger, die diesen Ruf gern verbreiten. Solche Getreuen kommen bei Angelo Scola zum Beispiel aus der politisch ebenso aktiven wie starken Laienbewegung „Communione e Liberazione“, der sich der gebildete Kirchenfürst seit langem eng verbunden wusste. Dass er sich von der Bewegung im letzten Jahr unter mysteriösen Umständen angeblich distanziert haben soll, wird an dieser Treue im Grundsatz nichts ändern.

So wundert nicht, dass er von interessierten Anhängern und großen Teilen der Presse im Konklave von 2005 schon als möglicher Nachfolger Johannes Paul II. gehandelt wurde - und so gilt er auch jetzt wieder als einer der prominentesten „papabile“ für die Nachfolge Benedikt XVI. im internationalen Papst-Toto. Unter den Römern hingegen gilt weiterhin das Sprichwort, dass gewöhnlich alle, die das Konklave als „papabile“ betreten würden, es ebenso wieder verlassen würden, also in Purpur und nicht in Weiß. Ausnahmen bestätigen die Regel – wie beim letzten Mal, als Joseph Ratzinger von Anfang an ein hoher Favorit war, als 265. Nachfolger des Apostel Petrus in die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten, und sich dann auch tatsächlich im Konklave in Benedikt XVI. verwandelte.


Als verlässlich darf aber auch das Interesse von einer Mehrzahl der im Konklave noch immer überproportional vertretenen italienischen Kardinäle gelten, nach dem polnischen und bayrischen Papst diesmal wieder einen Kandidaten aus ihren Reihen auf den Heiligen Stuhl zu wählen. Für viele von ihnen bietet sich Angelo Scola deshalb als idealer Kandidat an. Drei ehemalige Patriarchen Venedigs sind im letzten Jahrhundert schon Papst geworden: Pius X. (1903 – 1914), Johannes XXIII. (1958 – 1963) und Johannes Paul I. (1978). Ähnlich wie diese drei gilt auch Scola trotz all seiner Bildung als volkstümlich und bauernschlau. In Venedig konnte man den Sohn eines lombardischen Lastwagenfahrers aus dem Städtchen Malgrate nördlich von Mailand bis zum Schluss auf seinem Weg von und zum Markusdom auch immer wieder ohne Berührungsängste auf den vollgestopften „Vaporetti“ antreffen, den Booten des öffentlichen Linienverkehrs, die in der Lagunenstadt allerdings auch das denkbar beste Fortbewegungsmittel darstellen. Das lässt sich von den Bussen Mailands in diesem Sinn nicht behaupten, wohin er im Sommer 2011 von Benedikt XVI. als Leiter der modernsten größten Diözese Italiens und Europas berufen wurde. Zum Kardinal wurde er schon im Oktober 2003 von Johannes Paul II. erhoben.

Scola hat in der Schweiz, in München und in Paris studiert, war von 1995 bis 2002 Rektor der päpstlichen Lateran-Universität in Rom und sowohl Joseph Ratzinger wie Benedikt XVI. theologisch und freundschaftlich verbunden. Zuletzt erregte er aus Anlass des 1700-Jahr-Jubiläums des Mailänder Edikts Aufsehen mit einer scharfen Kritik an jener „strikten Laizität“, die nach dem Vorbild Frankreichs und einer inzwischen weltweit verbreiteten liberalen Auffassung die totale Trennung von Staat und Religion propagiert. Mit dem berühmten „Toleranz-Edikt“ hat Kaiser Konstantin (272-337) im Jahr 313 den Bürgern des römischen Weltreiches erstmals vollkommene Religionsfreiheit gewährt. 1700 später beklagte nun Angelo Scola die Vorstellung eines weltanschaulich „neutralen Staates“ als „sehr problematisch“, weil solch eine vorgebliche Neutralität in ethischen Fragen de facto unmöglich sei. Eine wirkliche Neutralität des Staates in religiösen Dingen könne es allein deshalb nicht geben, weil diese „auf ein Neutralisieren“ jener Visionen hinauslaufe, die das Funktionieren der Gesellschaft sicherstellten. Die erste Vision Europas sei aber immer noch in dem Traum zusammen gefasst, in dem Kaiser Konstantin am Vorabend der Schlacht an der Milvischen Brücke ein Christusmonogramm erschienen sei, wozu er die Stimme gehört habe: „In diesem Zeichen wirst du siegen“. Angelo Scolas Alarmruf verdichtete dazu nun in einem späten Kommentar den Satz Ernst-Wolfgang Böckenfördes, dass „der freiheitliche, säkularisierte Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann“ mit der Erkenntnis Chestertons, nach dem der, der „nicht an Gott glaubt, nicht an nichts, sondern an alles glaubt“.

kathTube-Kurzvideo: Angelo Kardinal Scola begrüßt Papst Benedikt XVI. zum Weltfamilientreffen in Mailand 2012 (engl., Rome Reports)


Foto Angelo Kardinal Scola: © http://www.chiesadimilano.it


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 denkmalnach 6. März 2013 
 

Gott bewahre.....

Dieser Artikel über Angelo Scola ist insofern verzerrt, da er nicht den Kern, das Markenzeichen dieses Kardinals wiedergibt. Und das ist die von ihm gegründete Organisation "Oasis", die massiv den sog. "interreligiösen Dialog" vorantreibt. Das letztendliche Ziel solcher Gespräche ist dabei nicht die Umsetzung des Missionsbefehls von Christus, sondern die Errichtung einer "Eine-Welt-Religion", in der die Unterschiede zwischen Islam und Christentum verwischt und relativiert werden. Gott beschütze seine Kirche vor einem solchen Papst!


1
 
 Wiederkunft 6. März 2013 
 

Kardinal Scola

Sehr geradlinig, sehr mutig, könnte ich mir gut als Papst vorstellen!


1
 
 Kathole 6. März 2013 
 

Zweifellos ein sehr lesenswerter theologischer Autor

Beeindruckt hat mich insbesondere sein Buch "Das hochzeitliche Geheimnis". Als Kirchenmann von schwerem Gewicht sehe ich sein Currriculum aber ein wenig zu stark auf den italienisch-mitteleuropäischen Raum beschränkt.

Der große Theologe Joseph Ratzinger hatte da immerhin den Amtsvorteil von 25 Jahren an der Spitze der CDF, die ihn in intensiven Kontakt zuerst mit Lateinamerika, später dann auch mit Nordamerika brachte, und an der Seite des pausenlos Weltreisenden und Völkerapostels JP II. .

Unter Proporz-Gesichtspunkten hat er zweifellos große Chancen, wegen der starken Überrepräsentierung Italiens -und Europas überhaupt- im Kardinalskollegium. Doch es soll ja im Konklave ja noch andere Gesichtspunkte geben...

www.johannes-verlag.de/3952.htm


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Konklave

  1. Hat Kardinal Dolan auf das nächste Konklave Einfluss genommen?
  2. Kardinal Sandri wird Leiter eines möglichen Konklave
  3. US-Jesuitenmagazin bringt Insider-Informationen aus dem Konklave
  4. Kandidat der Verzweiflung: Ein Barbar aus dem Norden
  5. Strengste Geheimhaltung und verschlossene Türen
  6. Kardinal Dolan widerspricht Konklave-Aussage des Scalfari-Interiews
  7. Bergoglio im Präkonklave: 'Es gibt zwei Kirchenbilder'
  8. Papst bei seiner Wahl: 'Ich vertraue auf Gottes Barmherzigkeit'
  9. Bergoglio hatte im Vorkonklave eine programmatische Rede gehalten
  10. Zeitung: Bergoglio erhielt über 90 Stimmen







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  15. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz