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'Die Dreifaltigkeit Gottes ist Liebe pur'

25. Jänner 2013 in Interview, 1 Lesermeinung
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Interview mit Pater Anton Vogelsang LC über sein Buch „Eintauchen in die Dreifaltigkeit Gottes, wo Christen das Urbild der Liebe finden“. Von Dr. Hinrich E. Bues


Köln/Wien (kath.net) Mit seinem Buch über die Dreifaltigkeit Gottes hat sich Pater Anton als Erstlingswerk keine leichte Materie vorgenommen. Der Theologe Hinrich E. Bues wollte von Pater Anton wissen, wieso die Dreifaltigkeit Gottes für ihn so faszinierend ist, was das Buchprojekt mit dem "Jahr des Glaubens" zu tun hat und wo der dreifaltige Gott in unserem Alltagsleben zu finden ist.

Bues: Pater Anton, für Ihr erstes Buch haben Sie sich mit der Dreifaltigkeit Gottes ein kompliziertes Thema ausgesucht.

Pater Anton Vogelsang LC: Ja, die Dreifaltigkeit Gottes ist ein Geheimnis für jeden Christen. Schon vor 1.600 Jahren klagte ein kleiner Junge gegenüber dem heiligen Bischof Augustinus: Eher kann ich das ganze Meer mit einem kleinen Löffel ausschöpfen als das Geheimnis des dreieinigen Gottes in meinen Kopf hinein zu bekommen. Vor diesem Problem stehen wir alle, weil wir die Transzendenz Gottes nicht völlig verstehen können. Aber wer sich mit der Dreifaltigkeit Gottes näher beschäftigt, in sie gleichsam eintaucht, der wird auf geheimnisvolle Weise stärker im Glauben.

Bues: Dieser Gedanke passt zum „Jahr des Glaubens“, mit dessen Start auch ihr Buch erschien. War das geplant oder ist das eher ein Zufall?

Pater Anton: Das war nicht geplant. Vor sieben Jahren, als ich mit den Arbeiten an diesem Buch begann, konnte noch niemand von dem Jahr des Glaubens etwas wissen, das Papst Benedikt ausrufen würde. Aber das Thema der Dreifaltigkeit ist ideal für dieses Glaubensjahr, denn es macht Christen nicht nur stark im Glauben, sondern auch in der Liebe.

Bues: Wo Christen das Urbild der Liebe finden, heißt es im Untertitel ihres Buches. Ist dieser Anspruch nicht ein bisschen hoch?

Pater Anton: Sicher liegt die Latte hoch, denn Gottes Liebe ist nicht so einfach zu verstehen. Wenn der Apostel Johannes sagt, dass „Gott Liebe ist“ (1 Joh 4,8), dann stellen wir uns den Höchsten oft als alten Mann mit einem langen Bart vor, der uns umarmt und unsere Fehler vergibt. Aber Gott ist mehr. Sein ganzes lebendiges Wesen, die Kommunikation der drei göttlichen Personen untereinander, ist gleichsam Liebe pur.


Bues: Wie kann man sich das vorstellen?

Pater Anton: Jeder Mensch weiß, dass Lieben und Geliebtwerden zwei Seiten einer Medaille sind. In der himmlischen Welt Gottes gibt es drei Personen, die im ständigen Austausch von Liebe sind: der Vater, der Sohn Jesus und der Heilige Geist. Das ist das Urbild der Liebe. Je mehr wir als Christen diese Dreieinigkeit in der Liebe als Quelle unseres Glaubens verstehen, desto tiefer und stärker wird auch unsere menschliche Liebe.

Bues: Braucht man dafür nicht eher ein Theologiestudium?

Pater Anton: Nein, dafür braucht man kein Studium. Jeder Christ kann in dieses Geheimnis der Liebe eintauchen, wenn er sich ein wenig bemüht und Zeit nimmt. Ich habe das Lesen des Buches so einfach wie möglich gemacht: mit einer klaren Sprache und erklärenden Bildern. Ich vermeide in dem Buch bewusst komplexe theologische Probleme, aber schildere die spannende und lange Entstehungsgeschichte der Lehre von der Dreifaltigkeit Gottes.

Bues: Warum hat diese Entstehungsgeschichte denn so lange gedauert und was ist das Spannende daran?

Pater Anton: Die drei göttlichen Personen werden zwar vielfach in der Bibel erwähnt, aber das Wort „Dreifaltigkeit“ selbst kommt dort nicht vor. Daher rangen die Christen in den ersten Jahrhunderten lange um das richtige Verständnis der Trinitätslehre. Diese Auseinandersetzung schildere ich. Wichtig ist dann besonders die Erkenntnis des heiligen Augustinus im 5. Jahrhundert, der zu einer einleuchtenden Erklärung für die liebevollen „Beziehungen“ der drei göttlichen Personen untereinander gelangte.

Bues: Diese Erkenntnisse sind ja nicht gerade neu und heute in das Lehramt der Kirche eingegangen?

Pater Anton: Das Neuartige besteht nicht darin, was ich inhaltlich sage, sondern wie ich es formuliere oder zusammenfasse. Die Lehre der Kirche will ich ja nicht umändern, sondern nur einfacher und lesbarer erklären. Vielen Christen erscheint das Thema der Dreifaltigkeit zu abstrakt. Wir Priester fürchten manchmal über dieses Thema zu predigen, weil es zu theoretisch wirkt. Aber ohne die tiefe Wahrheit der Dreifaltigkeitslehre kann der Glaube nicht wirklich wachsen. Daher habe ich versucht, auf 200 Seiten zusammenzufassen, was für jeden Christen verständlich und hilfreich für sein Glaubensleben sein könnte. Die Mühe des Lesens lohnt sich, hoffe ich.

Bues: Was würde denn einem Leser fehlen, der ihr Buch nicht liest?

Pater Anton: Wir Menschen wissen alle, dass wir geliebt werden wollen. Kein Kind auf dieser Erde wird gut heranwachsen, wenn diese Liebe fehlt. Wir Menschen wollen auch lieben können, denn das bewirkt ein tiefes Glück in uns. Wir als Menschen sind ja nicht Produkte eines Zufalls oder einer unpersönlichen Energie; wir sind auch keine Sklaven eines ärgerlichen Gottes, sondern als Getaufte seine geliebten Kinder. Um diese lebensnotwendige Erfahrung und Perspektive geht es, die keinem Menschen auf dieser Erde fehlen sollte.

Bues: Wie soll dieser schöne Gedanke zu einer Realität im Leben eines Christen werden? Welche Erfahrungen haben Sie als Seelsorger gemacht?

Pater Anton: Die meisten Probleme, die mir in der Seelsorge begegnet sind, beruhen auf fehlender Liebe. Menschen tragen innere Wunden mit sich herum, die dann psychologische, körperliche oder verhaltensmäßige Auffälligkeiten verursachen. Die Heilung der inneren Wunden beginnt genau dann, wenn Menschen erfahren, dass sie bedingungslos geliebt sind – so wie sie sind und nicht auf Grund ihrer Leistungen oder ihres Aussehens. Menschliche Liebe ist oft so schwach und misstrauisch. Daher ist es heilsam, wenn Menschen die ewige Quelle der göttlichen Liebe entdecken, die niemals versiegt.

Bues: Das Heilsame besteht also gleichsam in einem Perspektivwechsel des Menschen?

Pater Anton: Ja, genau! Es reicht für einen Christen nicht aus, einfach nur ein guter Mensch sein zu wollen, die Gebote zu halten und die Dreieinigkeit Gottes in der Kirche zu bekennen. Wir müssen als Christen lernen, unser Leben von der dreieinigen Liebe Gottes her zu verstehen. Das ändert alles. Wenn der dreieinige Gott Liebe ist, dann reicht es nicht aus, einfach nur „gut“ sein zu wollen. Wer Gottes Liebe wirklich und tief in seinem Herzen erfährt, der will auch diese Liebe mit anderen Menschen – Gläubigen und (noch) Ungläubigen – teilen. Das ist der missionarische Schlüssel zu einer Neuevangelisierung, zu der Papst Benedikt im Jahr des Glaubens anregen möchte.

Pater Anton Vogelsang LC, geboren 1968 in Brasilien, Studium der Mathematik an der Universität von Chicago, Arbeit für eine Software-Firma in den Niederlanden, 1993 Eintritt in die katholische Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi (LC), Philosophie- und Theologiestudium, 2001 Priesterweihe, 2003 Missionar und Hochschulpfarrer in Mexiko-City, ab 2010 Vorträge, Exerzitien und Fundraising für pastorale Projekte der Ordensgemeinschaft

kath.net-Lesetipp:
Eintauchen in die Dreifaltigkeit Gottes
Wo Christen das Urbild der Liebe finden
von Anton Vogelsang.
Mit einem Vorwort von Pater Karl Wallner OCist
gebundene Ausgabe, 208 Seiten;
2012 Catholic Media
ISBN 978-3-939977-15-5
Preis: 16.50 EUR

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Dresdner Kreuzchor: Alta trinita beata (Lied zur Dreifaltigkeit)



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Lesermeinungen

 nova creatura 25. Jänner 2013 
 

Liebe gibt es nur in der Freiheit und der Wahrheit

Viele Menschen leben ohne Liebe, also ohne die wahre Liebe Gottes. Deshalb versuchen sie, bei anderen Menschen Liebe zu ergattern, oder gar zu erzwingen. Doch das geht nicht. Und erst Recht nicht, wenn diese \"lieblosen\" Menschen so viele Sünden begangen haben, dass sie immer weiter lügen müssen. Sie sind dann in der Unwahrheit und in der Unfreiheit...und da gibt es keine Liebe.

Also müssen sie sich mit Anerkennung und Abhängigkeiten begnügen. Sie nennen das dann einfach \"Liebe\". Und wenn jemand ihnen das verweigert, dann hassen sie ihn.


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