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68er-Ideologie erschwerte Rezeption des Zweiten Vatikanums

9. Oktober 2012 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
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Pater Hermann Geißler, Abteilungleiter in der Glaubenskongregation: "So manche meinen, die Konzilstexte seien nicht wichtig, der Geist des Konzils müsse weitergehen, und dieser Geist hatte oft eine sehr subjektive Färbung."


Salzburg (kath.net/KAP) Das Festhalten von Papst Benedikt XVI am Zölibat stimmt mit den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils und aller nachfolgenden Päpste überein und eine Aufhebung ist auch in Zukunft undenkbar. Das hat Pater Hermann Geißler, Leiter der Abteilung für Lehrfragen in der vatikanischen Glaubenskongregation, in einem Interview in den "Salzburger Nachrichten" (Montag) betont. Zur Rolle der Frau sagt der Theologe, ihre Bedeutung in der Kirche sei groß und könne teils noch wachsen, nicht jedoch in der Frage des Weiheamtes.

Der Zölibat habe in der lateinischen Kirche einen "großen Wert" und wird somit nicht aufgegeben werden, so der aus Tirol stammende Geißler mit einem Verweis auf die Lebensweise Jesu. "Die Priester sind gerufen, sich ganz zu verschenken, ganz für die Kirche da zu sein. Nicht zuletzt ist der Zölibat ein Stachel im Fleisch der säkularen Gesellschaft und ein 'Zeigefinger' nach oben: Vergesst nicht euren Gott; vergesst nicht die andere Welt, für die es sich lohnt, das ganze Leben aufs Spiel zu setzen."


Keinen Spielraum für Änderungen sieht der Kurienmitarbeiter auch in der Frage des Frauenpriestertums. Wenn Papst Johannes Paul II. es als "unabänderliche Lehre" bezeichnet habe, dass die Kirche endgültig nicht die Macht für die Weihe von Frauen besitze, bestätige dies bloß die Lehre und Tradition der Kirche seit deren Anfängen. Zwar habe es weibliche Diakone in der frühen Kirche durchaus gegeben, doch seien sie nicht im Sinne des sakramentalen Amtsdiakonats tätig gewesen, sondern etwa in der Caritas oder als Helfer bei Taufen. Auch ein Konzil könne diese Grundsatzfrage nicht ändern, so Geißler.

Verwirrung nach dem Konzil

Die Kirche werde durch ein Konzil keine andere und auch der Glaube nicht. Anliegen des Zweiten Vatikanums war laut Geißler die Fortentwicklung der Lehre der Kirche und deren Erneuerung zugleich, und es habe besonders im Kirchenbild vieles vertieft. "Gekommen ist aber nicht wenig Unsicherheit und Verwirrung, gerade in Blick auf die Struktur der Kirche, auf Beziehung zwischen Laien und Priestern, zwischen Lokal- und Universalkirche", so Geißler, der Mitglied der geistlichen Gemeinschaft "Das Werk" ist. Besonders die Ideologie der 68er-Bewegung habe die Rezeption des Konzils erschwert: "So manche meinen, die Konzilstexte seien nicht wichtig, der Geist des Konzils müsse weitergehen, und dieser Geist hatte oft eine sehr subjektive Färbung."

Kritische Phasen habe es historisch nach Konzilen öfters gegeben - etwa nach dem Konzil von Nicäa, das die Lehre des Arianismus zurückwies, die sich in den Folgejahrzehnten dennoch weiter ausbreitete. Persönlich scheint es dem Kurienbediensteten wichtig, die Dokumente des Zweiten Vatikanums wieder neu zu lesen und als Wegweisungen für die Erneuerung der Kirche in ausgewogener Weise umzusetzen. Handlungsbedarf in der Umsetzung der Texte bestehe derzeit vor allem in dem Punkt, dass Gläubige "das Wort Gottes und die Liturgie in ihrer innersten Bedeutung erfassen, als Kirche leben und Sauerteig in der Welt sind".

Jesus nicht als Christus gesehen

Als derzeit großes Thema der Glaubenskongregation nennt Pater Geißler das Problem der selbstgemachten Vorstellung von Jesus, der nicht als menschgewordener Sohn Gottes gesehen wird. "Es geht heute nicht so sehr um 'Jesus ja - Kirche nein', sondern um 'Jesus ja - Christus nein'. Doch erst wenn Jesus von Gott kommt wird verständlich, dass das Christentum nicht nur eine unter anderen Religionen ist, sondern die Antwort auf das menschliche Suchen nach Gott." Die von ihm gegründete Kirche sei dann nicht nur Menschenwerk, sondern Gottes Werk, schließt der Theologe. Die neue Bewusstmachung dieses inneren Kerns des christlichen Glaubens sei eine der Hauptaufgaben des "Jahr des Glaubens".

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich



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Lesermeinungen

 Konrad Georg 15. Oktober 2012 
 

Frage allgemein / Redaktion

Gibt es eine preisgünstige Ausgabe der Konzilstexte, die nicht von Rahner/Vorgrimler kommentiert ist?

Hier gibt es viele gut informierte Leute, die vielleicht helfen können.


0
 
 Vergilius 10. Oktober 2012 
 

da strampelt sie sich wacker ab,

die spezies der konzilsgeistler, die nun langsam ihre felle davon schwimmen sieht, weil sich die menschen nicht für blöd verkaufen lassen und diese texte auch lesen.


1
 
 johnboy 10. Oktober 2012 
 

@Marcus

Wenn das so ist dann haben die Pius Brüder doch recht, oder nicht?


1
 
 Marcus 10. Oktober 2012 
 

Manchmal habe ich den Eindruck, daß offenbar keiner der Konzilskommentierer die TEXTE SELBST

gelesen hat!
Diese widersprüchlichen Texte würden als Zeugenaussagen bei keinem Untersuchungsrichter durchgehen. Bei einer Deutschschularbeit würden sie (wegen Themenverfehlung, Weitschweifigkeit und/oder weitgehender Unverständlichkeit) mit Nichtgenügend beurteilt werden müssen.

Die Theologen, jetzt auch leider die vatikanischen, tun aber so, daß die V 2 - Texte etwas gutes wären, nur leider falsch verstanden. BITTE LESEN und daraufkommen, daß die Verwirrung in der Gedankenführung enthalten ist. Das haben Rahner und Vorgrimler im Konzilskompendium auch zugegeben!!

Insofern kann ich mich
@WoNe und
@Sixtus
anschließen.


4
 
 sixtus 10. Oktober 2012 
 

Zweites Vaticanum. Ein ganz großer Fehler?

Ich bin der festen Überzeugung, daß das gesamte II. Vatikanische Konzil ein ganz großer Fehler war. Unsere RKK ist damals dem Zeitgeist gefolgt und hat sich von ihm einfangen lassen. Vieles ist damals unwiederbringlich zerstört worden. Dazu gehört auch die Liturgiereform. Durch diese ist den rechtgläubigen und romtreuen Christen ihre Kirche genommen worden.

Was das Thema Zölibat und Frauenpriestertum angeht, so würde ich mir wünschen, daß unser Heiliger Vater hier ex cathedra sprechen und den Zölibat sowie den Ausschluß von Frauen vom Priesteramt zum Dogma erheben würde. Den Nörglern und Häretikern wäre dann ein für alle Mal und für immer das Maul gestopft. Sollen sie sich doch dann eine andere \"Kirche\" suchen. Der Herrgott wird sie dann schon für den Glaubensabfall strafen.


3
 
 girsberg74 10. Oktober 2012 
 

Unterscheiden!

@ frajo

Ich meine es macht einen Unterschied ob man von einem \"Frauenpriestertum\" spricht (das es nicht gibt) oder davon, ob Frauen zu Amt des Priesters zugelassen werden (können).

Die erste Rede geht zwar nicht aus von einer Tatsache in der katholischen Kirche, doch von einem Modell, implizite verbunden mit der Forderung, dieses einzuführen.


0
 
 macie 10. Oktober 2012 
 

@WoNe

So empfinde ich auch. Es wäre Aufgabe der Bischöfe gewesen, das Konzil in den Gemeinden umzusetzen.
Was ich an dem Konzil gut fand, ist, dass die kath. Kirche sich gegenüber dem Judentum geöffnet hat. Die Ökumene ist auch wichtig. Hier hat man allerdings sehr viel offen gelassen. Meines Erachtens kann sich aber nur etwas entwickeln, wenn ich eine feste Position habe. Einen festen Standpunkt. Zu diesem festen Standpunkt kommen wir aber jetzt erst. \'68 Priester sagen, wir haben so lange anders gedacht, wir müssen das erst lernen. Das, WoNe, was wir praktizieren, lernen die 68er Priester erst umzusetzen. Ich frage mich, wo da die Seelsorge der Bischöfe war. Ich kann mir das nur mit einer allgemeinen Ratlosigkeit der Bischöfe erklären. Es fehlte die feste Struktur. Dann wurde noch der Messritus geändert. Verwirrung entstand. Ich bin auch der Meinung dass FSSPX hier Klarheit reingebracht hätte.


1
 
 frajo 10. Oktober 2012 

@girsberg74

Ich verstehe Ihren Einwand zum Frauenpriestertum nicht. Daß eine Frage aufs Tapet gebracht wird heißt doch noch lange nicht, daß damit eine Tatsache benannt wird. Für mich ist diese Aussage des Autors sehr klar. lg


2
 
 girsberg74 9. Oktober 2012 
 

Sprache schafft Bewusstsein, auch falsches

Zitat aus dem Text der Meldung:
\"Keinen Spielraum für Änderungen sieht der Kurienmitarbeiter auch in der Frage des Frauenpriestertums.\"

Gemäß dem Wortlaut dieses Satzes gibt es ein Frauenpriestertum, nur dass daran keine Änderungen vorgenommen werden.

Wenn man das nicht meint, kann es nur heißen, dass zum Priestertum keine Frauen zugelassen werden.


0
 
 WoNe 9. Oktober 2012 
 

Die 68-er und das Konzil

Gelegentlich habe ich den Eindruck, dass Konzil selbst sei ein Vorläufer der 68-er Ideologie gewesen. 50 (!) Jahre nach der Konzilseröffnung sind die Beschlüsse immer noch nicht aufgearbeitet und es herrscht vielerorts Konfusion darüber, wie man die Texte zu interpretieren und umzusetzen habe. Das öffnet so mancher Gruppe Tür und Tor, um Tohuwabohu zu stiften. Gerade deswegen hatte mich der Verhandlungsprozeß zwischen der Kirche und der FSSPX so interessiert; weil er mMn eine Klarheit und Verbindlichkeit in bestimmte Fragen hätte bringen können. Was ist Kirche? Wie steht es um die Heilsnotwendigkeit? Welche Form von Religionsfreiheit ist gemeint? Liturgischer Bruch: ja/nein? Ehrlich gesagt könnte ich keine dieser Fragen AUF BASIS des Vat. Konzils 2 beantworten. Je nach Interpretation könnte man es SO oder auch ANDERS sehen...
Von Experten würde ich gern erfahren, ob diese Ratlosigkeit ganzer Generationen nach allen Konzilien aufgetreten ist.


4
 
 Herbert Klupp 9. Oktober 2012 
 

Geist des Konzils

Der an und für sich schöne Begriff \"Geist des Konzils\" ist völlig entwertet worden. Unaufhörlich wird er von Feinden der kirchlichen Lehre benutzt (und mißbraucht) um - an den Texten des Konzils vorbei - die Lehre und in der Folge die Strukturen der Kirche ab- und umzubauen.

Konfrontieren wir alle oberflächlichen Argumentationen mit dem angeblichen \"Geist des Konzils\" mit der Rückfrage: Wo steht das ? Wo ist das vom Konzil gesagt worden ? Bitte Zitate und belege ! - DANN SCHWEIGEN SIE, DIE VERÄNDERER UND UMSTÜRZLER !


4
 

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