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'Ich kann die Heilige Messe in einer solchen Atmosphäre nicht feiern'

5. Juni 2012 in Deutschland, 59 Lesermeinungen
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Bistum Münster: Pfarrer weigerte sich, bei einer Hochzeit nach der Trauung auch die Eucharistie zu feiern: „Ich nehme wahr, dass sehr vielen das, was wir hier tun, fremd ist“.


Haltern (kath.net) „Ich kann die Heilige Messe in einer solchen Atmosphäre aber nicht feiern.“ Mit diesem Satz stellt Heio Weishaupt, Pfarrer von St. Sixtus in Haltern, mitten im Gottesdienst klar, dass er die Feier der Trauung nicht wie abgesprochen mit einer Messe weiterführen werde. Der Priester hatte zuvor erläutert: „Das Wichtigste in dieser Stunde ist geschehen, das Brautpaar hat sich das Sakrament der Ehe gespendet. Ich nehme jedoch auch wahr, dass sehr vielen das, was wir hier tun, fremd ist. Das ist kein Vorwurf, das ist einfach so.“ Weishaupt beendete daraufhin die Trauung nach den Fürbitten und dem Segen. Darüber berichtete die „Münstersche Zeitung“. Die Feier der Messe war zuvor mit dem Brautpaar abgesprochen gewesen.


Der Priester des Bistums Münster äußerte im Nachhinein: „Ich bin in die Feier mit einem guten Gefühl und innerer Freude gegangen. Als ich aber eine nur sehr geringe Beteiligung bei Gesang, Antworten und liturgischen Handlungen wahrnahm, fuhren meine Emotionen Karussell.“ Inzwischen hat sich Pfarrer Weishaupt bei den Frischvermählten schriftlich entschuldigt, diese haben die Entschuldigung angenommen. Nicht das Brautpaar, aber Festgäste beschwerten sich bei der Bistumsleitung, berichtete die "Münstersche Zeitung" weiter.

Der Ortspfarrer Dechant Marin Ahls nannte die Entscheidung falsch. Eine einmal abgesprochene Form sei vom Priester einzuhalten, denn „wichtig ist, dass wir bei all dem respektvoll miteinander umgehen.“

Weiterführendes kathTube-Video: Pfr. Heio Weishaupt interpretiert das Wallfahrtskreuz von St. Sixtus




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Lesermeinungen

 Marienzweig 11. Juni 2012 

Vielen Dank!

@Jefferson
Ihnen gilt mein herzlicher Dank und ich zolle Ihnen große Hochachtung.
Mit welchen einfühlsamen Worten Sie Ihr Verhalten in einer Kirche schildern, ist schon sehr anrührend.
Ich empfand beim Lesen Ihres Beitrages großes Staunen und eine tiefe Dankbarkeit.

Pfarrer Weishaupt ist ein mutiger Mann. Er musste wissen, dass er sich Ärger einhandeln würde.
Vielleicht wollte er sich einfach nicht als \"Dekorationsstück\" missbrauchen lassen.
Eine hl. Messe ist, wie schon der Name sagt, etwas Heiliges. Wenn ihre Inhalte auch von vielen nicht oder nicht mehr verstanden werden, so ist doch angemessenes Verhalten während ihrer Dauer das mindeste, was man ihr schuldet.

Und genau dies hat @Jefferson in seinem Beitrag sehr gut zum Ausdruck gebracht:
Respekt für etwas, was einem doch selbst fremd ist.
Dafür noch einmal meinen Dank, lieber Kommentator!

Dass sich Pfarrer Weishaupt bei dem Brautpaar entschuldigt hat, finde ich auch gut und klug.


1
 
 Claudia Caecilia 11. Juni 2012 
 

@Waeltweit

Mit unserer Meinung sind wir hier wohl aber ziemlich alleine und das finde ich erschreckend.
@Hadrianus A. Bitte lesen Sie den Bericht doch nochmal ganz genau. Es geht doch nicht um die \"innere Freude\" des Priesters und seine Emotionen \"die Karusell\" bei ihm fuhren. Auch dieser Priester nimmt sich damit viel zu wichtig. Es geht nicht um seine Gefühle dabei. Christus schenkt sich den Menschen und er hätte ja durchaus die Möglichkeit gehabt vor unwürdigem Empfang zu warnen. Alles andere liegt in der Verantwortung des Kommunikanten. Es hat nicht immer etwas mit Frömmigkeit zu tun wenn ein Priester sich so verhält.


2
 
 Waeltwait 10. Juni 2012 
 

@Claudia Caecilia

völlig richtig was sie schreiben. Es geht nicht an, dass der Priester die Verantwortung für das Handel eines Jeden übernimmt. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Aufklärende Worte hätte er sagen können, ja müssen.


2
 
 Hadrianus Antonius 9. Juni 2012 
 

@Claudia Caecilia II

war mit gutem Recht und viel Vernunft für die Gläubigen bestimmt.
Wenn beim Kyrie, der Schuldbekenntnis, dem Gloria, dem Hören des Evangeliums und beim Credo keine positive Reaktion oder Aktivität der Zuhörer da ist, würde dieses Meßopfer für diese Leute zum Theater: das Heiligste würde hier der Banalität, der nichtsahnenden Neugierde und der Lächerlichkeit preisgegeben- die christliche Wirkung des Hl.Sakraments wäre bei diesen Nichtchristen null.
Katechesen sind mehr denn je notwendig: sie in der Hl.Meßfeier einzuflechten halte ich liturgisch für äusserst problematisch.
So fand hier eine Messe für Katechumene statt; dem Ehepaar wünsche ich viel glück und besonders häufige gemeinsame Teilnahme an der Hl. Messe.
Totus tuus


2
 
 Hadrianus Antonius 9. Juni 2012 
 

@Claudia Caecilia I

Hochgeehrte @Claudia Caecilia,
Es ehrt Sie sehr daß Sie die Feier der Hl. Messe bei Ihrer Trauung als ein kostbares Geschenk empfunden haben und noch immer empfinden.
Es kommt auch nicht darauf an, wer wie gut mitsingen kann- Unser Lieber Herr hat schon so viele musikalische Ohrfeigen einstecken müssen!
Sondern es geht darum, daß das Hl.Meßopfer, das Mysterium fidei, würdig zu feiern ist und und essentiell : würdig von den Gläubigen empfangen worden kann.
Sehr lesenswert die Katechesen des Hl.Ambrosius von Mailand (besonders de sacramentis/ Ad Fontes, Herder-Freiburg,1990) und die liturgische Tradition der Orientalischen Kirchen;
die Katechumene nahmen nur Teil an den Gebeten am Fuße des Altars und an der Messe der Katechumene, bis hin zum Credo- wo durch Antwort, Haltung und Aktion die Glaubenskenntnisse und die Zugehörigkeit zu der Hl.Kirche zur Äusserung gebracht werden.
Der dritte Teil, die Messe der Gläubigen, mit dem Hl.Meßopfer, dem Mysterium fidei,


2
 
 Fuchsele 9. Juni 2012 

@ M-O-aus-N

daraus, dass der Priester sich entschuldigt hat, kann man wohl den Schluss nicht ziehen, den Sie glauben ziehen zu müssen. Er wollte u.U. verhindern, dass die Wellen zu hoch schlagen.
Das Wesentlichere habe ich m.E. in meinen anderen Beiträgen angeführt.


1
 
 Fuchsele 9. Juni 2012 

Ergänzung:

Mt 7,6 Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.\'
Vielleicht ist das mit ein springender Punkt, dass unsere Kirche kriesengeschüttelt ist, weil diese Warnung des Evangeliums missgeachtet wird.


1
 
 Fuchsele 9. Juni 2012 

ich bewundere ....

diesen Priester, nachdem heute den Eindruck habe, dass viele seiner Mitbrüder die hl. Kommunion einfach jedem geben, egal was dann passiert. Hätten wir nur mehr solcher hirten, die Rückgrat zeigen und das Allerheiligste, das ihnen zu verwalten aufgetragen ist, entsprchend auch schützen. Die Brautleute hat er getraut und seine weitere Entscheidung auf Grund der dann erst festzustellenden Gegebenheiten getroffen. Danke Hochwürden, dass Sie so viel Mut hatten.


1
 
 Claudia Caecilia 8. Juni 2012 
 

@Hadrianus Antonius

In dem Bericht steht aber nichts von unwürdigem Verhalten. Der Pfarrer hat gemerkt, dass der Hochzeitsgesellschaft \"fremd war, was wir hier tun\". Das wäre doch eine gute Gelegenheit gewesen etwas dazu zu sagen und natürlich auch die Voraussetzung für den Empfang der Hl. Kommunion zu erklären.
Was erwartet dieser Pfarrer?Warum hat er sich das nicht vorher überlegt? Wenn die Trauung einschließlich der Eucharistiefeier vorher abgesprochen war und die Gäste sich nicht völlig unwürdig benommen haben, geht es nicht um sein persönliches Empfinden. Christus schenkt sich und diese Art des Herrn Pfarrers, ist eigentlich auch nichts anderes als die falsche Selbsteinschätzung der \"Kreativpriester\". Wie gesagt, es geht hier ja nicht um das \"Perlen vor die Säue werfen\".
Ich wäre zutiefst traurig gewesen wenn ich bei meiner Trauung dieses kostbare Geschenk nicht erhalten hätte, weil vielleicht Familie oder einfach nur neugierige Bekannte nicht mitgesungen hätten.


3
 
 Idemar 7. Juni 2012 
 

Zu Weicheiern und Ostereiern!

Auf dem Thread \"\'Wir handeln gegen derzeit geltende kirchenrechtliche Vorschriften\' habe ich den Begriff \"Weichei\" gegenüber einem priesterlichen Verhalten gebraucht, das sich am Belieben der jeweils Anwesenden orientiert.
@ Hadrianus Antonius
Hier haben Sie das Gegenbeispiel, einen Priester, der aus Achtung vor der Würde der Hl.Messe das verweigert hat, was allgemein als selbstverständlich eingeplante, kirchensteuerlich abrufbare Dienstleistung erwartet worden ist. An diesem Fall scheiden sich die Weicheier von den \"Ostereiern\", von denen, die sich noch des Österlichen bewusst sind, das in der Eucharistiefeier geschieht. Auf welcher Eierseite finden Sie Freund @ AlbinoL?


5
 
 Hadrianus Antonius 7. Juni 2012 
 

Respekt III @Claudia Caecilia

\"Der Gottesdienst( d.h. die Hl.Messe) ist würdig zu feiern\".
Liebe @Claudia Caecilia,
Mir ist es hundertmal lieber daß einem Priester in einer religiös sümpfigen Lage die Nerven durchgehen und er für das Allerheiligste in Würde optiert als daß er sich geistig dem Zeitgeist unterwirft und seine Seele bei einer solchen Prostitution Schaden nähme.
Das klingt vielleicht hart, ist aber fundamental.
Wenn ein Priester in einem sochen Fall keine Zeit zum Abwegen hat-die Fußballgesellschaft und die Athmosphäre kann er vorher nicht gekannt haben-, und dann sofort intuitiv so reagiert: Chapeau! (trotz Kritik des Dechanten)


4
 
 Hadrianus Antonius 7. Juni 2012 
 

Respekt! II

Früher waren für eine gesagte Hl.Messe mindestens 2 Personen nötig: der Priester und der Ministrant;
Ich habe noch immer die Anfangsworte im Ohr: \"Introibo ad altare Dei/ qui laetificat...\".
Nach dem Klementinischen Ritus der Alten Kirche kam dann die Missa für die Katechumene, die dann nach den Fürbitten und den Segen conversio super populum weggesandt worden; das anschließende Hl. Meßopfer war nur für die getaufte und überzeugte Christen.
Nur der letzte Teil kann, einmal angefangen, nicht mehr abgebrochen wurden.
So hat hier offensichtlich eine Trauung mit einem kurzen geistlichem Wort stattgefunden- un der Priester hat instinktiv und fundamental äusserst richtig das Allerheiligste nicht, in einem sehr schwammigen Kontext (egal ob Fußballer, Feuerwehrleute, Automechaniker, Landwirte, große oder Kleine, Weiße oder Schwarze) als Perle für die Säue geworfen.
Wie schon bei Malachias steht (Leitmotto für die trident. Messe/ Oration für den 9. Sonntag nach Pfingsten):


2
 
 Hadrianus Antonius 7. Juni 2012 
 

Respekt! Totales MißverständnisI

Dieser Fall ist exemplarisch für die weite religiöse Analfabetisierung in unseren Gegenden; und leider fast typisch ist darüberhinaus noch eine Religionslehrerin mit im Spiel.
Das \"Recht\" eines Gläubigen die Sakramente zu empfangen ist unverbrechlich verknüpft mit seiner Pflicht, sich in den dazugehörenden Empfangsstand zu versetzen und sich würdig zu verhalten.
Das Recht des Priesters die Sakramente zu erteilen und für die Kirche stellvertretend zu verwalten ist zuengst verknüpft mit der Verpflichtung dies Gott gegenüber würdig zu tun.
Der Priester ist kein Schamane der alles mit Zaubersprüchen überliest; die Trauung- das einzige Sakrament daß die Eheleute aneinander spenden- kein \"pittoreskes Fest\".
Die Festgesellschaft-Rel.Lehrerin hin oder her- war sich dies höchstwahrscheinlich nicht bewußt.


2
 
 Fuchsele 6. Juni 2012 

@ autriche

\'Glaubenszeugnisse\' sind wohl die beeindruckendsten Hilfen; damit kann man auch die protestantischen Verwandten nicht verprellen. Es gibt viele schriftliche Zeugnisse, z.B. unter www.gott-lebt.de, www.totus.tuus.de oder auch das Buch von Dario Pizzano: \'Eszess\'. Derartige Glaubenserfahrungen sind wohl am beeindruckendsten und regen zum Nachdenken an.


1
 
 1Pace 6. Juni 2012 

Re: Verherrlichung Gottes?

@Sensenbrenner: Danke, dass Sie die Dinge hier mal im Zusammenhang darstellen! Mir ist dabei unverständlich, warum das hier Missfallen zu finden scheint. Morgen ist das Fronleichnamsfest. Da wird – von vielen Zeitgenossen unverstanden – die Heilige Eucharistie durch die Straßen getragen. Es ist dabei auch nicht sicher, ob vorher die Stadtreinigung durchgefahren ist (;-).- „Wir gehen nicht zur Messe, weil wir Christen sind, sondern damit wir Christen werden“ (Kardinal Jean Marie Lustiger in einer Fronleichnamspredigt): http://www.erzbistum-koeln.de/themen/kirchenjahr/fronleichnam.html


1
 
 Claudia Caecilia 6. Juni 2012 
 

Nicht richtig

\"Als ich aber... fuhren meine Emotionen Karusell.\" Weil die Leute nicht mitsangen, nicht weil sie sich daneben benommen haben. Ich habe dafür kein Verständniss. Pfr. Weishaupt ist schon etwas länger Priester und wenn er die Hl. Messe mit dem Brautpaar abgesprochen hat, geht sein Verhalten nicht. Bei Trauungen muß man leider mit vielen Gästen rechnen, die keinen Zugang zur Hl. Messe haben. Das weiß jeder Pfarrer und er hätte ja auf die Zulassungsbestimmungen hinweisen können. Das Ganze von seinem Gefühl abhängig zu machen, zeigt mir, dass er leider weiterhin ein recht labiler Mensch ist.
Bei unwürdigem Verhalten der Gäste wäre es richtig gewesen, aber davon steht nichts in dem Bericht und dann hätte er sich auch nicht entschuldigen müssen.


3
 
 Ester 6. Juni 2012 
 

@ willibald reichert

stimme Ihnen zu, sehe das auch so.


0
 
 M-O-aus-N 6. Juni 2012 
 

Der Pfarrer hat sich schriftlich entschuldigt, also steht er offenbar nicht mehr zu hundert Prozent hinter seinem Tun. Somit kann er weder als Held noch als Übeltäter gelten.

Allerdings kann man sehr wohl über das Prinzip reden. Eine Messe abzubrechen ist pastoral unklug; die Frage, ob und warum die Brautleute die Trauung im Rahmen einer Messe wünschen (was ja nicht zwingend vorgeschrieben ist), hätte vorher im Brautgespräch geklärt werden müssen. Damit, dass an Trauungen, Taufen oder Erstkommunionfeiern auch nichtkatholische oder nicht praktizierende Verwandte teilnehmen, muss ein Priester rechnen.
Er kann (und muss) auf Ruhe während der Messe bestehen; er kann Anweisungen geben - z.B. wann man steht, sitzt oder kniet - oder, wie hier schon gesagt, auch kurz auf den Grund hinweisen.


1
 
 Veritas 6. Juni 2012 
 

Unterschiede

@Sensenbrenner
Glauben Sie alles, was in der Zeitung steht? Noch dazu, wenn eine Journalistin einen Artikel nur vom Hörensagen schreibt, weil sie das zu Berichtende weder selbst erlebt hat noch durch Fakten untermauern kann?

Vergleichen Sie mal diese beiden Versionen derselben Geschichte:

http://www.derwesten.de/staedte/unser-vest/pfarrer-verweigert-brautpaar-die-kommunion-id6720466.html

http://www.muensterschezeitung.de/lokales/haltern/Pfarrer-Weishaupt-brach-Brautmesse-ab%3Bart900,1664950

Die WAZ behauptet in dem hochemotionalen Artikel: \"Es gab weder Friedensgruß noch Abschlusssegen.\"
In der MZ dagegen heißt es: \"Deshalb beendete er nach Fürbitten, Friedenslied und Schlusssegen die Brautmesse.\"
Die MZ lässt den Pfarrer zu Wort kommen, die WAZ nicht.
Wichtig auch die letzten beiden Sätze der MZ: \"Pfarrer Weishaupt hat sich inzwischen schriftlich beim Brautpaar entschuldigt. Das Paar hat seine Bitte angenommen.\"
Auch das ver


5
 
 supernussbi 6. Juni 2012 

\"Werft das Heilige nicht den Hunden vor\" oder doch?

Ich erlebte einige wenige Male doch auch, dass die Brautleute keine Kommunionausteilung wünschten oder dass nur wenige kamen, nachdem ich an die Ehrlichkeit appellierte, ob für Evangelische oder Katholische, es sei für beide ehrlicher, am Platz zu bleiben, um die geistige Kommuniongemeinschaft zu pflegen, falls man Mühe habe, ein gläubiges Amen zum Leib Christi zu sprechen oder wenn man schon länger nicht mehr gebeichtet habe.
Bei anfragenden Brautpaaren sage ich jede Trauung zu, jedoch mit Vermerk: nur mit Hl. Messe, wenn sie vorgängig irgendwo beichten gehen. Den Trauzeugen reiche ich nur dann den Kelch, wenn beide gute praktizierende Katholiken sind.
Ja, es ist manchmal furchtbar, wieviele Kommunionen pro Jahrzehnt auch in besseren Pfarreien versucht werden mitzunehmen bzw. am Boden (zerstampft oder im Gebetbuch) gefunden werden. Der Ortspfarrer ist verantwortlich dafür, wer das Hl. Sakrament empfängt.


4
 
 supernussbi 6. Juni 2012 

In so einer Situation ist alles schräg

Denn den Opfergottesdienst anzufügen, heisst zugleich, das Hl. Sakrament auch den getauften Neuheiden austeilen zu müssen, was in mir jeweils innere Zerreissproben beschert; dann noch aufpassen zu müssen, dass wirklich jede/r die Hl. Kommunion auch konsumiert.
Dem Pfarrer ist zu gratulieren. Mal ne Vollbremse zu ziehen, damit die Leute überlegen, (um mit dem Hl. Paulus in 2 Kor zu sprechen) ob das Ganze manchmal nicht doch mehr zum Fluch anstatt zu Segen gereicht. Ich warte nur, bis mal ein Bischof entscheidet, dass die Austeilung der Hl. Kommunion ausbleibt, wenn die Leute nicht wissen, wie sie sich vor dem Allerheiligsten zu verhalten haben.


5
 
 Morwen 6. Juni 2012 

Also, wenn das stimmt, dass der Pfarrer kein Mikrofon verwendete, also selbst kaum verständlich war, dann ist es kein Wunder, dass die Messbesucher, zumal wenn sie ungeübt waren, nicht richtig mittaten. Da sollte er sich dann einmal zuerst selber an der Nase nehmen, bevor er über liturgisch ungeschickte Laienschäfchen die Nase rümpft, wie eine exaltierte Diva.


3
 
 goegy 5. Juni 2012 
 

In der katholischen Kirche überwiegt - zumindest im deutschsprachigen, gemischt-konfessionellen Raum - eine auffallende Schwerfälligkeit bezüglich all dem, was mit
Kommunikation zu tun hat. Es sollte nicht all zu schwierig sein, mit einem Merkblatt, kirchenferne Menschen über des Mysterium der Messe und deren tieferen Gehalt
aufzuklären.


2
 
 kaiserin 5. Juni 2012 
 

@Jefferson - Sie nennen sich selbst \"einen Atheisten\"?...Für mich sind Sie es nicht !(...Und,wie ich glaube,auch für GOTT nicht!). Alle Achtung,Jefferson!


4
 
 Sensenbrenner 5. Juni 2012 
 

Verherrlichung Gottes?

Der Pfr. hat sich entschuldigt und gut ist.
Allerdings klingt der WAZ-Bericht schon happig. Als vorbildlich sollte man das nicht hinstellen, wenn es so gelaufen ist wie berichtet.

Demnach war der Pfr. schon beim Einzug sehr ungehalten. Danach nahm er bewusst kein Mikrofon und man konnte ihn kaum verstehen. Bald habe er die Leute (viele Fußballkollegen des Bräutigams) angeherrscht, sie würden „nicht mitmachen“ und weder die Liturgie noch die Liedtexte kennen. Beim Traurituslagen die Spickzettel so auf dem Altar, dass der Bräutigam sie kaum lesen konnte. Dann brach der Pfr. den Gottesdienst (mit der zit. Stellungnahme) ab. Es gab keinen Abschlusssegen. Er ließ das Brautpaar einfach stehen, ging mit den Messdienern zum Taufbecken, zog eine Runde durch die Kirche und war weg. Die Messdiener seien ebenso perplex gewesen wie die Hochzeitsgesellschaft. Die Braut (eine kath. Religionslehrerin) habe geweint.


3
 
 willibald reichert 5. Juni 2012 
 

Ester

Wenn Priester aus pastoraler Korrektness zu Gefange-
nen des Zeitgeistes werden, ist das ein beredtes Zei-
chen dafür, daß man bei einem unbefangenen Verkün-
den von Gottes Evangelium heutzutage sogleich an-
eckt. Also ein eindringlicher Beweis dafür, daß das
Salz des christlichen Glaubens bei den Laien wie bei den Priestern weithin schal geworden ist .
Die Früchte dieses Niederganges werden von Tag
zu Tag offensichtlicher. Doch die allermeisten Ver-
antwortlichen negieren die Wirklichkeit und lassen
den Papst wie einen einsamen Rufer in dieser
Glaubenswüste erscheinen.


5
 
 filiaecclesi 5. Juni 2012 

Bravo

Völlig richtig gehandelt! Den Mut dazu wünschte ich Priestern öfter!


4
 
 Tisserant 5. Juni 2012 

Für viele ist es doch nur Folklore mit einem theatralischen Anstrich und mystischem Schauer!
Die Leute wissen ja zum Teil noch nicht einmal sich zu benehmen, kein Kaugummi kauen, telefonieren und sich lauthals unterhalten und umhergehen als seien sie auf der Suche nach einem Sitzplatz in einem Biergarten!
Aber Kirche wird immer mehr als Dienstleister verstanden und nicht als das was sie ist,die Braut Christi und Tempel des hl Geistes! Aber damit haben ja sogar Diakone, Priester und Bischöfe Probleme! Man kann es den Menschen ja noch nicht einmal verübeln, manch ein Pfarrer benimmt sich im Hause Gottes bei den Meßfeiern nicht besser! Wenn das Mystische und die Würde abhanden kommen, dann geht der Respekt verloren!


7
 
 Ester 5. Juni 2012 
 

Tja so sind wir

wir erwarten von unseren Priestern das sie immer und überall alles richtig machen, kurz perfekt sind.
Zur Information Perfekti findet man bei den Gnostikern und Gnostiker sind aus der Abteilung \"knapp vorbei ist auch daneben\" .
Nein, ich finde es ungeheuer mutig von dem Pfarrer und bei jedem ErstKommunion- Firm- oder Hochzeitsgottesdienst den ich außerhalb frommer neuer oder alter Gruppen und Gemeinschaften beiwohnen durfte oder mußte, habe ich mir immer gedacht:
\"Eigentlich ist das hier wohl Perlen vor die Säue geworfen\"
Klar ist Gottes Barmherzigkeit groß, viel, viel größer als ich, im Wortsinn Gottseidank, aber ich finde man sollte doch mal den Priestern helfen und sie nicht beständig im Regen stehen lassen.


4
 
 Hartmut8948 5. Juni 2012 
 

Kann ich gut nachvollziehen

Ein mir befreundeter Priester stand vor ähnlichem Problem, das sich dann von selbst erledigte: Als er sich zur Gabenbereitung dem Volk zuwendet, hat dieses bereits die Kirche verlassen. Das ist \"Volkskirche pur\", der muss niemand nachweinen!


3
 
 M_I_A 5. Juni 2012 

Als mein Mann und ich heiraten wollten, war es für uns sehr wichtig das Sakrament der Ehe im Rahmen der Heiligen Messe zu feiern. Da unsere Gäste, mit Ausnahme meiner Schwiegermutter, keine gläubigen Katholiken bzw. Protestanten und Atheisten waren, haben wir uns entschlossen, die Trauung an eine Sonntag mit allen Gemeindemitgliedern zu vollziehen und es war wunderschön. Dass das Ehepaar nun mal keine gläubigen Verwandten hatte, ist ja auch nicht deren Schuld, deshalb muss man aber nicht auf eine Messe verzichten. Bei unserer Trauung haben sich unsere Gäste sehr respektvoll verhalten, respektvoller als so machner Katholik, der Sonntags in die Kirche geht ...


2
 
 Cethegus 5. Juni 2012 
 


0
 
 Jefferson 5. Juni 2012 
 

Aus atheistischer Sicht

Ich bin das, was die meisten hier einen Atheisten nennen würden.

Wenn ich an ein Hochzeitsfest christlicher Brautleute eingeladen bin, so verhalte ich mich ganz still und konzentriert, unterlasse alles, was die Würde des Augenblicks irgend wie stören könnte, aus Respekt vor dem Paar, dem Priester und den Gläubigen.

Aus Respekt auch vor der alten Tradition und Würde dieser Form des Feierns. Beim Gebet stehe ich auf und konzentriere mich ganz intensiv auf die guten Wünsche für das Paar.

An der Eucharistie nehme ich selbstverständlich nicht Teil, weil ich nicht will, dass die Bedeutung dieses Moments für jene, die daran glauben, herabgewürdigt wird (ebenso wenig wie ich mich in England als Adliger ausgeben würde, obwohl ich den Glauben an blaues Blut für ähnlich schräg halte wie jenen an gewandeltes).

Ich vermisse diese Fähigkeit, echt zu feiern, still zu sein, der Würde des Augenblicks angemessen zu handeln -- quer durch alle Glaubens-Lager. Sie macht die


1
 
 Tadeusz 5. Juni 2012 

Der Pfarrer hat segensreich gehandelt.

Ich bedanke mich hier herzlich dafür bei ihm.
Wie stark muss man den Herrn verletzen bevor man den Fehler einsieht?

Mitschuldig an der Misere ist auch das Paar, die sich keine Gedanken über die Bedeutung des Sakraments gemacht hat und zu einer Heiligen Handlung Menschen eingeladen hat, die die Heilige Messe für NICHTS halten.


6
 
 Johannes Evangelista 5. Juni 2012 
 

Kasualien wie feiern ...

@autriche
Erfahrungen wie auf jener Konfirmation kann niemand ausschließen. Wir alle leiden unter so etwas. Aber: Möglichst viele betroffene Menschen sollten offen gegenüber Pfarrern und auch sonst sagen, dass ihnen eine konzentrierte und andächtige Atmosphäre wichtig ist - und dass das auch mit Kirchenfernen möglich ist. Der Pfarrer muss spüren, dass er mit seinem Wunsch nach Konzentration nicht allein ist. Und dann müssen die Verantwortlichen die Konzentration auch gegen Widerstände durchsetzen durch eine gute Vorbereitung und klare Durchführung und durch die Hilfe der geübten Gemeinde. Dann klappt es hoffentlich.


1
 
 quer 5. Juni 2012 
 

Vorbeugung

Eine solche Situation erscheint mir undenkbar, wenn eine Trauung innerhalb einer Brautmesse im tridentinischen (alten) Ritus stattgefunden hätte.

Für Außenstehende erschließt sich die neue Messe (ordo novo) schon eher als Event. Begleitet (und bestätigt) durch die Handkommunion, deren Austeilung irgendwie unverbindlicher erscheint.

Ganz anders beim Kommunionempfang im althergebrachten Ritus: Knien vor der Kommunionbank und Mundkommunion. Da liegen die Hemmschwellen für Unberufene und Außenstehende ungleich höher.

Der Zelebrant hätte in diesem Falle sicherlich nur halb so viele (berechtigte) Probleme gehabt.


4
 
 AlbinoL 5. Juni 2012 

@Dismas

Danke lieber Dismas, ihre beiden letzten Posts waren jetzt doch Mal kreativer und differenzierter. Ich kann mich diesen fast uneingeschränkt anschließen. Unter den Worten Dialog und Kommunikation verstehe ich die Bedeutung im eigentlichen Sinne und keine Modeworte die momentan vom BDKJ DBK etc, missbraucht werden.
Dafür dass an Glaubenswissen vieles fehlt kann das Brautpaar aber nichts. Da schon eher der Pfarrer bzw die Pfarrer.
Aber wie Sie richtig bemerkten: \"Wir waren nicht dabei, wir wissen nicht, wie sich die \"Atmosphäre\" entwickelt hat.\"
allein deswegen verbieten sich platte undifferenzierte Kommentare in die eine oder andere Richtung.


2
 
 Monika M.R. 5. Juni 2012 

@noir58

Interessant, Dein Bericht. Da weiss man jetzt nicht so genau ob man darüber lachen oder weinen soll...
aber ich musste jetzt ehrlich gesagt darüber einfach mal lachen!


1
 
 Dismas 5. Juni 2012 

Außerdem:

Wir waren nicht dabei, wir wissen nicht, wie sich die \"Atmosphäre\" entwickelt hat.
Eine Möglichkeit bei solchen Gelegenheiten, bei denen viele der Kirche Fernstehende oder Nichtgläubige anwesend sind, ist es auf jeden Fall, wenn der Priester VOR der Feier auf die Besonderheit und Bedeutung der Hl.Messe hinweist insbesondere auf die zum Kommunionempfang rechte Disposition (letzteres sollte öfters auch in \"normalen Gemeinden\" ab und an gemacht werden) Leider ist es eben häufig nicht so, wie hier\"autriche\" beschrieben hat, dass die Menschen sich zu verhalten wissen.
Aber: eine Hl. Messe ist KEIN SERVICE der von Festgästen eingefordert werden kann. Die Liturgie ist ein Geschenk des HERRN und kein \"Gemeindeevent\"!!


7
 
 Dismas 5. Juni 2012 

@AlbinoL

Oh ich verstehe das sehr wohl. Ihre Kritik weise ich zurück. Wenn Sie mein Statement richtig lesen würden, habe ich von Katechese usw geschrieben. Die Leute wissen fast nichts mehr vom Glauben insbesondere vom Hl.Messopfer. Da helfen Modeworte wie \"Kommunikation\" oder \"Dialog\" nicht weiter, ich nenne es Katechese, die hilft weiter. Erst mal lernen von was man dialogisieren will!!
Auch dieser Wege, den Sie für zielfühend halten hat uns in die Glaubenskrise geführt, die Wahrheit ist eine Sache der Lehre, nicht des DIaloges!! Sicher herumzudialogisieren ist freilich viel einfacher und \"zeitgemäßer\"...


7
 
 AlbinoL 5. Juni 2012 

Was Sie wohl nie verstehen werden lieber Dismas...

ist dass auch wenn er \"das Recht dazu\" hat und der \"Sachverwalter des heiligen Sakraments\" ist die Ausübung dieses Rechts in mehrer Hinsicht nicht immer grundsätzlich der zu gehende Weg ist und sein muss. Dies gilt übrigens auch für die Streichung von Pfarrgemeinderatskandidaten.
Üblicherweise geht man erstmal den Weg über die Kommunikation und den Dialog und kann damit oft viel erreichen bzw. Kompromisse schaffen ohne von seiner eigenen Überzeugung abtreten zu müssen bzw. Fehlentwicklungen zuzulassen.


5
 
 autriche 5. Juni 2012 

Kasualien wie feiern? Teil 2

Ganz anders war die Konfirmation meiner Nichte. Sie fand statt in einer hässlichen, gewollt \"modernen\" Betonkirche aus den 70er Jahren, der jegliche sakrale Atmosphäre fehlte. (Grundsätzlich habe ich nichts gegen moderne Sakralbauten und kenne sogar einige sehr schöne Beispiele aus dem 20. Jhd.)
Das wirkte sich leider prompt auf das Verhalten der Festgemeinde aus: Die Gäste unterhielten sich vor Beginn des Gottesdienstes laut im Kirchenraum über \"alles Mögliche\", kaum jemand sang oder betete mit. Während das Abendmahl in profanster Weise ausgeteilt wurden, ging der Klatsch weiter. Einige Gäste aus den letzten Reihen dösten mit geschlossenen Augen vor sich hin.

Es ist schwierig, ein Patenamt in dieser Situation verantwortungsvoll wahrzunehmen. Das einzig angebrachte scheint mir, für den katholischen Glauben zu werben, aber das verprellt die protestantischen Eltern... Weiß jemand einen Rat?


0
 
 autriche 5. Juni 2012 

Kasualien wie feiern? Teil 1

Die Zusammensetzung unserer Hochzeitsgesellschaft war ähnlich: Ein großer Anteil von Taufscheinchristen, \"liturgisch ungebübter\" Protestanten und Atheisten. Dennoch hat der Pfarrer auf unseren Wunsch die Messe gefeiert. Meinem Mann und mir, die wir beide bewusst praktizierende Katholiken sind und auch lange nach einem in dieser Hinsicht passenden Ehepartner gesucht haben, lag es am Herzen, an unserem großen Tag gemeinsam die Eucharistie zu feiern. Wir waren uns der Zusammensetzung der Festgemeinde jedoch bewusst und haben vorher mit dem Pfarrer darüber gesprochen. Den Predigttext habe wir so ausgesucht, dass wir den kirchenfernen Gästen unseren Glauben bezeugen konnten. Das war uns sehr wichtig. Zum Glück haben sich alle Gäste tadellos verhalten. Nur die praktizierenden Katholiken sind zur Kommunion gegangen. Anschließend haben uns viele Gäste gesagt, wie berührend die die Messe fanden. Das war das schönste Hochzeitsgeschenk für uns!


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 Gembloux 5. Juni 2012 
 

Steuerkirche = Dienstleistungskirche

Die beiden Seiten der Medaille des Kirchensteuersystems: Die Sakramente erscheinen vielen als rechtmäßig zu verlangende liturgische Dienstleistung als Gegenleistung für die Zahlung der Kirchensteuer. Noch leben wir in diesem System. Und da der Zusammenbruch der gläubigen Kerngemeinden in den deutschsprachigen Ländern wesentlich rascher vonstatten geht als der Rückgang der Kirchensteuerzahler, wird dieser Dienst an den \"Fernstehenden\" in Zukunft den überwiegenden Anteil des priesterlichen Dienstes ausmachen. Der geschilderte Vorfall lässt fragen, ob unsere Priester für eine solche Wandlung ihres Berufsbildes genügend vorbereitet sind.


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 Dismas 5. Juni 2012 

Fortsetzung:

Geradezu demaskierende sind die Worte des Dakans dazu :„wichtig ist, dass wir bei all dem respektvoll miteinander umgehen.“
Ja eben, der Respekt der Menschen bzw. Gläubigen vor dem Heiligsten, das ist das WICHTIGSTE. Vor allem GOTT Respekt und Ehre zu geben ist das Wichtigste!!


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 Dismas 5. Juni 2012 

Danke an diesen Pfarrer!!

Der Pfarrer muss das Recht dazu haben. Er ist der Sachwalter der Hl.Sakramente und damit auch der Hl.Messe.
Die Hl.Messe ist keine schönes Event oder Schauspeile für eine desorientierte Gemeinde. Alle reden doch vom \"Mitfeiern\" , das war hier offensichtlich nicht gegeben.
Allgemein sind Katechesen zur Hl.Messe nötig. Über die Disposition zum Sakramentenempfang, Gebetahaltung, Form des Kommunionempfangs usw.
Die Hl.Messe darf nie bloße \"einklagbare Dienstleistung\" sein.


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 AlbinoL 5. Juni 2012 

dem Brautpaar zu liebe muss man an so einem Tag

darüber hinweg sehen und in der Ehevorbereitung/Hochzeitsplanung muss darüber gesprochen werden dass darauf geachtet wird.
Außerdem hätte der Priester die Leute auch vorher darauf aufmerksam machen können und nicht alles in sich reinfressen und dann beleidigt weglaufen.


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 Schiller54 5. Juni 2012 
 

Ausweichmöglichkeiten

Es gibt sicher genug Gegenden, in denen man noch auf Gläubige trifft, die einen Hochzeitsgottesdienst inbrünstig mitfeiern, zum Beispiel in Polen und Teilen Afrikas. Der Pfarrer könnte auch in ein Kloster gehen, denn auch dort werden die Messeteilnehmer wohl noch ordentlich partizipieren. Oder aber er erfragt im Gespräch vor der Trauung, wie liturgiefest die Leute sind (das sollte sich ja bewerkstelligen lassen) und entscheidet dann, ob er sie zur Trauung zulässt oder ablehnt.


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 Mulewutzki 5. Juni 2012 
 

Nicht zu rechtfertigen. Hier hat der Pfarrer überreagiert.

Aber das hat er ja bereits selbst eingesehen und sich entschuldigt, von daher sollte man sagen: Vergeben und Vergessen!
Mit der Situation, dass in einem Brautamt liturgisch ungeübte Mitchristen oder Protestanten und auch Ungetaufte anzutreffen sind, muss doch heutzutage jeder Priester rechnen. Hier hätte der Zelebrant souveräner sein können und er hätte die Chance nutzen können auf die Lauen und die Heiden in der Predigt und einer kurzen Katechese vor der Eucharistiefeier einzuwirken. Er hätte das Sakrament der heiligen Kommunion erklären können und darauf hinweisen können, dass nur die zur Kommunion kommen sollen, die in rechter Weise vorbereitet sind. Wenn ich mich an meine eigene Trauung erinnere, dann waren dort auch nur ca. 20 % praktizierende Katholiken, 60 % Taufscheinkatholiken und Protestanten und noch 20 % Atheisten. Trotzdem war es eine sehr feierliche Messe, die vielleicht in dem einem oder anderen einen Funken hervorgebracht hat. Diese Chanzen muss die Kirche nutzen!


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 bernhard_k 5. Juni 2012 
 

Respekt

\"... Festgäste beschwerten sich bei der Bistumsleitung ...\" (Zitat-Ende)

Wenn sich \"Festgäste\" beschwert haben, noch dazu gleich bei der Leitung, gibt das allein dem Priester schon recht. Wahrscheinlich wären sonst viele Festgäste teilweise unwürdig zur Kommunion gegangen. Der Priester hat es letztlich genau diesen Gästen gut gemeint ... und aus Respekt vor dem Herrn gehandelt.

Der Dechant dagegen zeigt mit seiner Interpretation \"respektvoll miteinander umgehen\", wie weit er von solchen Überlegungen entfernt ist. Traurig.


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 noir58 5. Juni 2012 
 

Ähnlicher Fall

Ich hatte von einem vergleichbaren Fall gehört.

Die Hl. Messe war vereinbart auf Wunsch der Oma. Doch die Oma verstarb vor der Hochzeitsfeier.

Während der Messefeier mit Trauung ging der Pfarrer dann zum Friedensgruß zu den Brautleuten und gab ihnen die Hand.

Das ganze Volk dachte nun, die Feier sei zu Ende und verließ geschlossen den Kirchenraum. Die Hl. Messe war zu Ende.

Der Pfarrer war erleichtert.


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 spes 5. Juni 2012 

Vielleicht...

hätte Hochwürden die Messe ohne große Erklärung in der vorgenommenen Weise beenden sollen und sich unmittelbar nach der Messe dem Brautpaar erklären sollen - die meisten hätten es wohl dann gar nicht gemerkt und es wäre weniger Staub aufgewirbelt worden.

Ansonsten: Sehr verantwortungsvoller Priester - Respekt,
... und die Vorgesetzten, naja, wie üblich... war zu erwarten...


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 roxana 5. Juni 2012 
 

Wenn der Priester unter diesen Umständen die Heilige Messe gefeiert hätte, dann hätte er zumindest vor der Kommunion die Leute darauf hinweisen müssen, dass nur die praktizierenden Katholiken unter den Feiergästen die Kommunion empfangen dürfen. Das hätte dann vielleicht einen noch größeren Aufruhr gegeben.


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 1Pace 5. Juni 2012 

Phasen der Entscheidungsfindung (nicht nur für Pfarrer)

Herbert A. Simon, Professor für Informatik und Psychologie an der Universität Carnegie Mellon und Nobelpreisträger, hat 1960 eine allgemein anerkannte Unterteilung des Entscheidungsfindungsprozesses vorgestellt: Intelligence – Design – Choice – Implementation.
Während bis zum Abschluss der „Choice“ alles noch geändert werden kann, sollte die Phase der „Implementation“ jedenfalls – wie in „Choice“ entschieden - durchgeführt werden. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Umsetzung der Entscheidung durch sich ändernde Bedingungen, die im Zusammenwirken mit der Disposition der Handelnden deren Aktion beeinflussen, gestört wird. - http://www.elml.uzh.ch/preview/fois/DSSI/de/html/lu1_stagesOfDM.html


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 Ester 5. Juni 2012 
 

Finde ich total gut

von dem Priester!


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 nemrod 5. Juni 2012 
 

Eigentlich typisch - das Heilige wird mißbraucht - und wenn dann ein Priester versucht den \"Ulk\" zu verhindern findet sich stets ein \"Vorgesetzter\", der maßregelt und den Beschwerdeführern reinkriecht - also auf zur weiteren Demontage des Heiligen...


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 Koros 5. Juni 2012 
 

Es ist sicher unbeschreiblich ermüdend wenn man mit Elan an die freudige Aufgabe der Eheschließung geht und feststellen muss das man wiedereinmal nur für ein Event gebucht wurde und das Brautpaar und die Gäste die heilige Messe nicht ernst nehmen.


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 inaasahan 5. Juni 2012 
 

.....

Eine Hl.Messe wird normalerweise von Gläubigen gefeiert, die wissen, was sie da tun - wenn der Priester die nötigen Voraussetzungen nicht gegeben sah, dann ist seine Entscheidung zu respektieren, denn er trägt die Verantwortung.


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 Antas 5. Juni 2012 
 

Das Gefühl kenn ich. Ich war letztens auf einer Taufe gewesen. Da wussten die meisten jetzt auch garnicht wie sie sich zu verhalten haben...

Eine Frage hierzu. Weiß jemand, ob der Pfarrer das überhaupt darf? Klar, wenn es ihm gesundheitlich nicht gut geht oder sonstiges, dann \"darf\" er mit Sicherheit die Messe beenden. Aber darf er ohne weiteres einfach die Messe unterbrechen?


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