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Habt den Mut, euch an Jesus Christus zu orientieren!

16. Mai 2012 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Wahrer Aufbruch, so zeigen sie uns, besteht im Gehorsam und Vertrauen gegenüber Gottes Weisung und Ruf. Die Papstbotschaft an den Deutschen Katholikentag im WORTLAUT auf KATH.NET


Rom (kath.net)
KATH.NET dokumentiert die Botschaft von Papst Benedikt an den Deutschen Katholikentag im WORTLAUT:

Meinem verehrten Bruder Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg, den Bischöfen, Priestern, Diakonen und Ordensleuten sowie allen Teilnehmern am Katholikentag in Mannheim

Liebe Brüder und Schwestern in Christus! „Einen neuen Aufbruch wagen” – unter diesem Leitwort versammeln sich in diesen Tagen zahlreiche Gläubige zum 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim. In Verbundenheit grüße ich euch alle, die ihr zur feierlichen Eröffnung auf dem Marktplatz im Herzen der Stadt zusammengekommen seid. Mein besonderer Gruß gilt dem Erzbischof von Freiburg und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Robert Zollitsch, den anwesenden Kardinälen und Bischöfen sowie dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, das gemeinsam mit dem Erzbistum Freiburg Gastgeber dieses Katholikentages ist. Ebenso grüße ich die Vertreter der Ökumene, des öffentlichen Lebens und alle, die über die Medien mit euch verbunden sind.

Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich gerne und mit großer Dankbarkeit an meinen Pastoralbesuch im vergangenen Jahr in unserem Heimatland und an die vielen bereichernden Begegnungen mit Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung bei diesem großen Fest des Glaubens.

„Einen neuen Aufbruch wagen“ steht über eurer Zusammenkunft in Mannheim. Was will uns dieses Wort eigentlich sagen? Aufbrechen heißt sich in Bewegung setzen, sich auf den Weg machen. Vielfach ist damit aber auch eine Entscheidung zur Veränderung und Erneuerung mitgemeint. Aufbrechen kann nur, wer bereit ist, Altes zurückzulassen und sich auf Neues einzulassen.

Was aber bedeutet dies dann für die Gemeinschaft der Kirche, die nach dem Apostel Paulus der geheimnisvolle Leib Christi ist? Christus ist das Haupt, und wir sind die Glieder. Wir dürfen die Kirche nicht in ihrem Haupt manipulieren, sondern wir selbst sind gerufen, uns immer wieder neu als Glieder am Haupt, am „Urheber und Vollender“ unseres Glaubens (vgl. Hebr 12,2) auszurichten. Erneuerung trägt nur Frucht, wenn sie aus dem wirklich Neuen von Christus her geschieht, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6).


So betrifft Aufbruch jeden Gläubigen persönlich und zuinnerst. Durch die Taufe sind wir neu in Christus. Der Herr hat unser Menschsein von der Knechtschaft der Sünde befreit und „aufgebrochen“ für die lebensspendende Beziehung mit Gott. Dieses von Gott her geschenkte Aufbrechen muss daher immer wieder ein persönliches Aufbrechen zu Gott hin werden.

Jeder hat sich um seinen persönlichen Glauben zu bemühen, ihn konkret zu leben und ihn weiterzuentwickeln. Aber in unserem Glauben sind wir nicht allein, isoliert von den anderen.

Wir glauben mit und in der Gemeinschaft der Kirche. Aufbruch jedes Getauften ist zugleich
Aufbruch in und mit der Kirche! Zu allen Zeiten gab es Menschen, die diesen Aufbruch gewagt haben und in denen sich die Gegenwart Gottes besonders deutlich gezeigt hat.

Das Glaubenszeugnis der Heiligen und der großen Schar von Christen, die froh und unerschrocken die Botschaft des Evangeliums ihren Mitmenschen verkündet haben, kann uns auch heute Mut machen zu einem neuen Aufbruch, uns anspornen zu einem neuen Mut des Glaubens. Die Heilige Schrift und die Geschichte der Kirche kennen eine Vielzahl von Menschen, denen das Allgemeinübliche ihrer Zeit nicht genügte, ja nicht genügen konnte. Mit unruhigem und offenem Herzen waren sie fähig, in ihrem Leben und in den Anforderungen des Alltags den „Heraus-Ruf“ Gottes zu vernehmen.

Nicht menschliche Unbeständigkeit ließen sie aufbrechen, sondern die Sehnsucht nach Wahrheit und das Hören auf Gottes Wort. Wahrer Aufbruch, so zeigen sie uns, besteht im Gehorsam und Vertrauen gegenüber Gottes Weisung und Ruf. Wer sich von Gott angeredet weiß und aus diesem Dialog mit Gott heraus sein Leben gestaltet, überwindet Enge und Ängstlichkeit und kann so „Rede und Antwort geben von der Hoffnung, die ihn erfüllt“ (vgl. 1 Petr 3,15).

Ein Sohn der Stadt Mannheim, der Jesuitenpater und spätere Märtyrer Alfred Delp, schildert uns in einer Betrachtung, die er wenige Wochen vor seinem Tod geschrieben hat, jene Menschen, die unter dem Anruf Gottes aufbrechen und sich auf den Weg zu machen wagen: „Es sind dies die Menschen“, so schreibt er, „mit den unendlichen Augen. Sie haben Hunger und Durst nach dem Endgültigen; richtig Hunger und Durst. Sie sind der entsprechenden Entschlüsse fähig. Sie ordnen das Leben seinen Endgültigkeiten unter.

Suchende, fahrende Menschen sind sie geworden, weil sie dem inneren Ruf und dem äußeren Zeichen – das sie ohne den innerlichen Hunger und die gespannte Wachheit nie bemerkt hätten – mehr glaubten als der sicheren und behaglichen Sesshaftigkeit“ (Im Angesicht des
Todes, 97 f.). Liebe Schwestern und Brüder! Der Katholikentag ist in einer Stadt zu Gast, in der sich eine schier unübersehbare Vielfalt von Ideen und Auffassungen, von Lebensentwürfen und Religionen findet. Das Wagnis eines neuen Aufbruchs bedeutet in einer solchen Umgebung, ihre Chancen und Gefährdungen zu erkennen und Räume echten Miteinanders zu schaffen.

Denn nur eine Menschheit, in der die „Zivilisation der Liebe“ herrscht, wird sich eines wahren und bleibenden Friedens erfreuen können. Als Kirche haben wir den Auftrag, den Anspruch und die Botschaft des Evangeliums offen und klar zu verkünden. Der Beitrag aller Getauften zur Neuevangelisierung ist unerlässlich. Auch unser Land braucht einen neuen missionarischen, apostolischen Aufbruch.

Ein besonderes Wort möchte ich den Jugendlichen und jungen Erwachsenen widmen. Vielen von euch durfte ich im vergangenen Jahr beim Weltjugendtag in Madrid und einige Wochen später bei der Vigilfeier in Freiburg begegnen. Wer wie ihr sein Leben noch vor sich hat, istimmer wieder gefordert, Entscheidungen zu treffen und auch bei Enttäuschungen wieder Aufzustehen und kraftvoll Zukunft zu gestalten. Habt den Mut, euch an Jesus Christus zu orientieren! Stärkt euch gegenseitig im Glauben! Steht in eurem Freundeskreis, in Schule und Beruf für die Botschaft des Evangeliums ein! Wie Christus die Kirche liebt (vgl. Eph 5,25), wollen auch wir die Kirche lieben.

Ja, identifiziert euch mit der Kirche, weil sich Christus mit der Kirche identifiziert, weil sich Christus mit uns identifiziert! Schöpft aus dem Leben und aus der Wahrheit, die uns Christus in der Kirche schenkt! Wir alle wollen diesen Schatz der Liebe Gottes den Menschen in unserem Land bringen. Auf sein Wort hin wollen wir aufbrechen (vgl. Lk 5,5) und so Gottes Aufbruch zu uns Menschen erwidern.

Der 98. Katholikentag bildet gewissermaßen einen Auftakt zum Jahr des Glaubens, das wir in Kürze anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils beginnen werden. So mögen diese Tage zu einem Glaubensfest werden und mithelfen, den Glauben der Kirche in seiner Schönheit und Frische wiederzuentdecken, ihn sich aufs Neue und immer tiefer anzueignen wie auch in eine neue Zeit hinein zu verkünden. Mit diesem Wunsch lege ich den Verlauf des Katholikentages in Gottes Hände und erteile euch allen von Herzen den Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am 14. Mai 2012
BENEDIKTUS PP. XVI

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Lesermeinungen

 Tina 13 17. Mai 2012 

Habt den Mut, euch an Jesus Christus zu orientieren!

Im Kreuz ist Heil! Und durch das Kreuz werden viele gerettet, die umkehrwillig sind. Der Herr liebt alle seine Kinder und will nicht dass eines verloren geht, Er liebt Seine geliebten Priestersöhne über alles und warte täglich auf ihre Umkehr! Die Gottesmutter schaut sie mit ihrer mütterlichen Liebe an und ihr Unbeflecktes Herz brennt aus Liebe zu ihnen.

Hört was der Herr leise zum Innern der Seele spricht!

Heilig, heilig, heilig ist der Herr…..

Lk 10,42 Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.


2
 
 kaiserin 17. Mai 2012 
 

Herr Bischof Zollitsch!

Haben Sie die Stimme Petri gehört? Wagen Sie nun wirklich \"einen neuen Aufbruch\"!.. Denn unsere Mutter Kirche hat unter Ihren ungehorsamen Peitschenschläge mehr als genug gelitten!


1
 
 Johannes Stefan 16. Mai 2012 

Welch ein Aufruf an die deutsche Kirche

Habt Mut Euch an Christus zu orientieren.....und nicht an den Menschen.Unser Papst spricht ja nun wirklich eine deutliche Sprache. Sein besonderer Gruß gilt Erzbischof Zollitsch. Hört sich für mich so an:\" Höre auch Du, wir dürfen die Kirche nicht in ihrem Haupt manipulieren... . Aufbruch bedeutet Gehorsam und Vertrauen...Nach solchen Sätzen gibt es doch keine Fragen mehr. Wenn Bischof Zollitsch hier beim Festhalten an manchen schon 100 x abdiskutierten Forderungen von Beharrlichkeit spricht, könnte man dies eben so gut als Sturheit auslegen.


1
 
 frajo 16. Mai 2012 

Herr Erzbischof!

Auch der Hl. Vater ist ein Anhänger des Dialogs! Er bestätigt es ausdrücklich im Brief an Sie. Eines Dialogs mit Gott, um ... Enge und Ängstlichkeit zu überwinden und so „Rede und Antwort geben zu können von der Hoffnung, die ihn erfüllt“. Für einen solchen Dialog haben Sie seine volle Unterstützung! So wird Ihr geplanter Aufbruch auch gelingen!


5
 
 st.marschik 16. Mai 2012 

Wagen wir einen Aufbruch IN und MIT unserer Römisch-Katholischen Weltkirche!
Glauben heißt etwas zu akzeptieren ohne immer und überall Alles zu hinterfragen, er ist nicht verhandelbar! Besonders als katholischer Christ ist Glaube sich nicht alles nach seinem Gutdünken immer wieder neu zurecht zu formen. Unsere Kirche steht unter Führung des Oberhirten, dem Nachfolger Christi, er lenkt und leitet die über 1 Milliarde Katholiken auf diesem Erdenrund und kann und darf sich nicht dem Zeitgeist hingeben. Stat crux dum volvitur orbis!
Glauben ist schön - Katholischer Glaube ein Schatz!


6
 
 Michael048 16. Mai 2012 
 

Habt den Mut..........

Danke Hl. Vater für die klaren Worte. Hoffentlich
werden sie auch in Mannheim gehört. Besonders sollte sollte auch mal Erzbischof Zollitsch sich die Worte zu Herzen nehmen. Leider jagt er lieber den Zeitgeist nach und meint dadurch zu glänzen. Wo gibt es heute noch einen Bischof der wirklich mutig ist und treu zum Hl. Vater steht. Schade was aus unseren Katholikentag geworden ist, sicher kein Fest der Freude, der von unseren wunderbaren Glauben Zeugnis ablegt.


7
 

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