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Vom falschen Liberalismus der Katholikenfresser

13. März 2012 in Weltkirche, 41 Lesermeinungen
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„Der orthodoxe Jude, der romtreue Katholik müssen sich nicht zu einem liberalen Glauben bekehren, um als Bürger zum liberalen Rechtsstaat zu stehen“. Ein kath.net-Gastkommentar von Giuseppe Gracia


Chur (kath.net) Bedenklich, sehr bedenklich scheint aus liberaler Sicht, was die romtreuen Katholiken da mit ihren Schäfchen treiben. Mit Alarmstufe Rot blinken die Schlagzeilen zu einem Hirtenbrief von Bischof Vitus Huonder aus Chur, der sich um die Ehe sorgt. Dazu verkünden der „Tages-Anzeiger“ sowie, im flotten Repetierfeuer, weitere Schweizer Großmedien seit Wochen, der Bischof kenne für Wiederverheiratete „keine Gnade“, weil: „keine Sakramente“. Und sogar: „Huonder betreibt Apartheit mit Geschiedenen“.

Woher diese kanonenschwere Empörung? Wird mit solcher Kritik einem besseren Katholizismus gedient? Oder gar dem sozialen Frieden, im Sinn des Philosophen Jürgen Habermas?

Von der Sache her geht es jedenfalls um nichts Neues. Weil die Ehe nach katholischem Verständnis unauflöslich ist, bleiben Wiederverheiratete zwar Teil der Glaubensgemeinschaft, die kein Recht hat, moralische Pauschalurteile zu fällen. Wiederverheiratete können im Sinn des Glaubens aber keine Sakramente mehr empfangen. In der Kirche galt das seit jeher, ähnlich wie die 10 Gebote, über welche die Leute schon zu biblischen Zeiten murrten. Nun wird jedoch der Anschein erweckt, es würden hier massiv Grundrechte verletzt und Menschen ausgegrenzt.

Dabei wird die simple, aber elementare Tatsache vergessen, dass es sich bei Sakramenten nicht um Grundrechte im liberalen Rechtsstaat handelt, die ein böser Potentat gewissen Volksgruppen vorenthält. Es geht um frei anzunehmende Glaubens-Elemente einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in Freiheit dabei sind oder eben nicht (anders als bei einem staatlichen Regime). Es ist also die Rede von einer Glaubensgemeinschaft, die das Recht hat, nach eigenem Selbstverständnis innerhalb der eigenen (hierarchischen) Ordnung zu funktionieren.


Nun kann man von der katholischen oder auch jüdisch-orthodoxen Vorstellung der Ehe halten, was man will. Man sollte aber unterscheiden zwischen dem Glauben einer Gemeinschaft und den allgemeinen Rechten, die dem Staat gegenüber gelten, der das Gewaltmonopol hat.

Gerade diese Unterscheidung verschwimmt zusehends. In vielen Wortmeldungen zum aktuellen Hirtenbrief und generell, wenn es um katholische Eigenheiten geht, werden beide Ebenen vermischt. Da tauchen Kritiker auf, die alles nach gleichen Maßstäben beurteilen. Was immer eine Glaubensgemeinschaft tut, soll für alle Leute gelten können und dem Lebensstil der Mehrheit entsprechen, sonst muss man es ändern.

Solche moralisch erregten Kampfstimmen wissen jeweils genau, wann eine Religion rechtens ist und wie man die Gesellschaft befreien muss von unerwünschten anti-freiheitlichen Glaubensgruppen. Sie überlassen Ganzheitslehren nicht dem Glauben, die nur für entsprechende Mitglieder zählen, sondern denken auch im Allgemein-Politischen ganzheitlich. Das bedeutet: sie haben das rechte, wirklichkeitsnahe Lehramt für alle Religionen und Kulturen im Köcher. Und ihre Mission lautet: Bekehrung zur einen, heiligen, demokratischen Religion der Mehrheit.

Das erklärt, warum die unverfügbaren, von Offenbarung lebenden Religionen, besonders die orthodoxen, immer stärker angegriffen werden. Warum eine orthodoxe Glaubensgemeinschaft mit der Logik des demokratisch Legitimierbaren, Allgemeinheitsfähigen konfrontiert und begutachtet wird, als müssten deren Glaubensaussagen oder Lebensmodelle jederzeit für alle gelten können.

Dieser Vorgang ist im Grunde voraufklärerisch. In der Vergangenheit hatte der Staat, verflochten mit den Interessen der Kirche, eine ähnlich ganzheitliche Sicht und demnach nicht einfach Recht zu sprechen, sondern Moral für alle, egal was der Einzelne glaubte.

Inzwischen braust, Ironie der Geschichte, die säkulare Retourkutsche heran: einer Glaubensgemeinschaft, mit Vorliebe der katholischen, wird nicht mehr das Recht zugesprochen, andere Standards zu haben als der Mainstream. Die Religionsfreiheit wird angegriffen im Namen einer Freiheit für alle (im aktuellen Fall: Recht auf Sakramente für alle). Das Recht allerdings auf eine Religion des Gegensteuers, das muss verschwinden. Obwohl die Religionsfreiheit tatsächlich ein Grundrecht ist, bis hin zum Recht, seinen Glauben ohne die Segnungen der Mehrheit zu behalten.

Letztlich wollen die Kritiker eines orthodoxen Glaubens genau dies nicht. Sie wollen, dass Religionsgemeinschaften so ticken wie die Allgemeinheit, wollen überall zeitgemäße Moralvorstellungen integrieren. Der falsche Liberalismus als Einheitsmodell für sämtliche Realitäten. Obwohl seit der Aufklärung der Staat keine Ganzheitslehre vorgibt, sondern für den sozialen Frieden Rechte garantiert. Anders ist die Situation eines weltanschaulichen Pluralismus, den man ernst nimmt, nicht zu meistern.

Zum wahren liberalen Verständnis gehört es daher, den orthodoxen Glauben als Freiheitsrecht zu schützen und dies nicht als Infragestellung des Liberalismus zu sehen, sondern gerade als dessen Ausdruck. Orthodoxie und Liberalismus bilden keine Gegensätze, sondern wohnen auf verschiedenen Etagen des Daseins. Der orthodoxe Jude, der romtreue Katholik müssen sich nicht zu einem liberalen Glauben bekehren, um als Bürger zum liberalen Rechtsstaat zu stehen. Umgekehrt ist nicht gleich antiliberal, wer das Recht orthodoxer Gruppen verteidigt, orthodox zu bleiben. Der liberale Bürger ist gerufen, für den Liberalismus einzustehen, wann immer er bedroht wird. Aber dann muss er auch für die Religionsfreiheit einstehen. Deswegen kann es heute, - noch eine schöne Ironie -, ein starkes liberales Votum sein, wenn man kein Problem in der Tatsache sieht, dass eine Glaubensgemeinschaft selber bestimmt, wie sie betet, was sie glaubt oder wem sie ihre Sakramente spendet.

Wer das nicht gelten lässt und diese Gemeinschaft im Namen der Allgemeinheit zwangsreformieren will, entfernt sich nicht nur vom Liberalismus. Er stellt, um es erneut mit Jürgen Habermas zu sagen, die Religionsfreiheit in Frage, welche „der Herzschrittmacher des sozialen Friedens“ ist. An diesem Herzen wünscht man sich freilich keine offenen Operationen.

Giuseppe Gracia ist Medienbeauftragter des Bistums Chur



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Lesermeinungen

 Idemar 17. März 2012 
 

Grau, lieber Freund, ist alle Theorie!

@ Sensenbrenner
Was du Herzerweichendes dem Fuchsele sagst, ist nicht das, was theoretisierende Theologen aus Jesu Botschaft gemacht haben. Warum sagst du ihr nicht, dass die \"Theologen\" 21 von 27 spätdatierte neutestamentliche Texte als gemeindliches Menschenwort verkaufen, aus dem das Wort Gottes erst historisch-kritisch herausgelöst werden müsse. Was übrig bleibt, sind je nach professoraler Optik zwischen 7 ud 30 echte Jesusworten. Darunter ist wohlweislich keines, auf dem sich die katholische Kirche in ihrem Amtsverständnis stützen könnte. Denn die Einleitungswissenschaftler sehen derzeit das NT als uneinheitliche, unzusammenhängende Sammlung von unter sich widersprüchlichen Zeugnissen aus nachapostolischer Zeit, denn damit eröffnet sich deiner Theologie, die sich als von Rom unabhängiges Lehramt bergreift, das Feld zu einer unkonntrollierbaren Forschung, die jederzeit gegen das Lehramt instrumentalisierbar
ist. Und damit willst du Katholiken überzeugen? Die laufen di


2
 
 Sensenbrenner 17. März 2012 
 

...

Aber es ist nicht das Ziel.

@Fuchsele
Es kommt nicht darauf an, ob viele oder wenige bleiben. Es geht hier darum, dass das Lehramt seine Lehren begründen muss und dass wir alle (nicht nur das Lehramt oder die Bischöfe) die Leute zum Bleiben bewegen wollen.
Das geschieht durch das so gen. Zeugnis. Das Zeugnis überzeugt davon, dass JC wirklich Sohn Gottes ist und Autorität besitzt. Das geht weit über das autoritative Vorlegen irgendwelcher Gesetze oder Glaubenssätze hinaus. Wir wollen die Menschen überzeugen, Jesus nachzufolgen.
Das schließt (neben vielem anderem) ein, dass der verkündete Glaube und die kirchlichen Normen und Regeln vernünftig begründet werden können und dass deutlich wird, dass sie sich zurecht auf Jesus Christus berufen können (Aufgabe der Theologie).
Zu dem „vielen anderen“ gehört dann auch die Art und Weise, wie man die Botschaft verkündet. Es bringt nichts, Menschen vor den Kopf zu stoßen und zu sagen: Geh doch, wir brauchen dich nicht.


2
 
 Sensenbrenner 17. März 2012 
 

Theologie

@Ezeciel
Deine Vorstellungen zum Verhältnis von Theologie und Lehre sind ganz verkehrt, selbstverständlich wird die kath. Theologie (und in spezieller Weise auch die Lehre) von allen Gläubigen \"mitbestimmt\" und theologische Diskussionen finden nicht nur zwischen den Bischöfen statt.

Was du meinst, ist das Kriterium, das man erfüllen muss, um überhaupt als \"gläubig\" gelten zu können und demzufolge auch die Theologie \"mitbestimmen\" zu können. Dieses Kriterium nennen einige \"Lehramtstreue\". Aber wie gesagt, es gibt dafür bessere Definitionen.

Das Wichtigste, was man begreifen muss, ist: Wir folgen nicht einer irgendwie von irgendwem festgelegten \"Lehre\", sondern wir folgen Jesus Christus und seinem Evangelium in seiner Kirche nach.
Das entwertet das kirchliche Lehramt nicht. Man kann Jesus Christus nach kath. Überzeugung nicht \"gegen\" das Lehramt folgen. Das Lehramt ist ja gerade dazu da, ein Abweichen vom rechten Weg zu vermeiden. Ab


1
 
 Sensenbrenner 17. März 2012 
 

@Kathole, keine Tricks, bitte! :-)
\"Daß Sie jetzt selbst unmißverständlich klarstellen wollen, daß Lehramtstreue nicht Ihr Fall ist, finde ich ganz in Ordnung.\" --
Will ich aber nicht. Ich habe nur gesagt, das Wort benutze ich nicht, und das halte ich auch weiter so. Es gibt schönere Begriffe für eine kath. Gesinnung.

\"Haben Sie nicht erst kürzlich das Opus Dei die Hand des Papstes führend gesehen?\" --
Nein, dieser von dir insinuierten Lesart hatte ich seinerzeit explizit widersprochen.

@Idemar
\"Ich muss noch überprüfen, ob er mich faktisch angelogen hat.\"
Natürlich nicht, @Idemar, was denkst du von mir?


1
 
 Fuchsele 17. März 2012 

@ Sensenbrenner

.... ach so, Sie meinen auch, die Zahl der Katholiken, die in der Kirche verbleiben - egal was sie glauben und tun - würde Priorität haben!!??? Kennen Sie das Wort Jesu, als die Jünger zu IHM gesagt haben: \'Deine Worte sind hart, wer kann sie hören\'. ER hat nicht gesagt: \'Achso, ihr bekommt natürlich alles zum Discountpreis\'. ER hat gesagt: \'WOLLT AUCH IHR GEHEN?\' Petrus: \'Wohin sollten wir gehen? Nur DU hast Worte ewigen Lebens\'. Die Zahl der Kirchenbesucher macht\'s nicht. Jesus hat auch von der \'kleinen Herde\' oder \'wer es fassen kann, der fasse es\' gesprochen!!!


1
 
 Idemar 17. März 2012 
 

Professors Blamage

Unter dem Thread \"Zeitzeuge Jesu\" habe ich gegen die Anwürfe von Herrn Professor Dr. Gerd Häfner gegen Ester, Ben und meine Wenigkeit Stellung genommen, um zu zeigen, was zur liberalen Einleitungswissenschaft zu gehören scheint: Konsens im Vorurteil und Bereitaschaft zum Tricksen, wenn die Quellen nicht passen.


2
 
  17. März 2012 
 

Sensenbrenner am 13.3.2012

In der Katholischen Kirche finden die theologischen Diskussionen zwischen den Bischöfen - der Papst ist auch Bischof - statt. Und die bestimmen wie die römisch-katholische Theologie gestaltet ist. Und 1,2 Milliarden Gläubige akzeptieren dies, sonst wären sie nicht mehr bei der römisch-katholischen Kirche. Es gibt auch Kirchen, wo die Theologie von allen Gläubigen mitbestimmt wird. Nach bisheriger Erfahrung bewirkt dies eine Verwässerung der Theologie und auch Abspaltungen. Einige schliessen sich der römisch-katholischen Kirche an, indem sie deren Statuten bejahen. Es muss keiner diese Statuten bejahen, dann ist er kein Mitglied der Kirche.
So wie ich das sehe und Herr Gracia beschreibt, sind wir wieder auf dem Weg in eine Diktatur. Ein Witz wenn man bedenkt, wieviel Herzblutt unsere Altvorderen eingesetzt haben , um diese Diktatur abzuschaffen. Und das letzte Mal war es vor zwanzig Jahren, daß solch eine Diktatur implodiert ist. Manche lernen es nie, diese Freiheit zu schätzen.


2
 
  17. März 2012 
 

Ich verstehe das Problem nicht

Wenn mir die Glaubensgrundsätze einer Institution nicht gefallen, kann ich in einem liberalen Staat diese Institution verlassen und einer anderen Institution, deren Glaubensgrundsätze ich eher akzeptiere, anschliessen. Nur der Grundsatz, daß ich diesem liberalen Staat für alle gütigen Regeln Abgaben bezahlen muß, dem kann ich nicht entkommen.
Es scheint einigen Mitmenschen nicht zu gefallen, daß andere Mitmenschen mit solchen Glaubensgrundsätzen glücklich sein können. Wenn ich als geschiedener von einigen Sakramenten, von denen ich laut Satzung in dieser Gemeinschaft ausgeschlossen bin, haben will, schliesse ich mich an einer oder gründe ich eine Gemeinschaft, die mir diese Sakramente gewährt. Es gibt soviele Kirchen, da ist bestimmt eine drunter, die mir da entgegenkommt.
Das Argument, ich zahle Kirchensteuer, könnte die Spitze genommen werden, wenn das italienische Modell der Beitragszahlung eingeführt würde.
Aber es scheint, daß viele Leute die DDR zur Brechtschen Zeit herbe


2
 
 Idemar 16. März 2012 
 

Das ist ja eine Sache!

@ Kathole
Sensenbrenner ist Georg Küppers! Und mir beteuert er auf meien Verdacht hin, er sei weder in der Nähe der DBK noch der Jesuiten anzusiedeln. Ich muss noch überprüfen, ob er mich faktisch angelogen hat.
Und der Prof. Häfner! Macht sich über Idemar lustig, der mit gutem Grund gegen eine 200 jährige Moderwissenschaft, die sich Einleitungswissenschaft nennt, aber nach den Worten meiner Frau eher als Ausleitungswissenschaft wirkt, die apostolische Frühdatierung vertritt. Der Gute, der sich nach seinem \"Werkekatalog\" noch nie mit der Datierungsfrage beschäftigt hat, kaut nur die Vorurteile von Generationen konspirativ vernetzter Spätdatierer wieder. Aber seine Befürchtung, dass in 200 Jahren zu dieser Frage mit wenigen Ausnahmen Müll produziert worden ist, wird er noch bestätigt bekommen. Danke für Ihre Recherchen. Darf ich fragen, wer sich hinter Fiedemann Bach und Ullricher versteckt hat?


1
 
 Kathole 14. März 2012 
 

@Sensenbrenner

Das ist alles eine Frage der Definition der Netzwerkarchitektur. ;-)
Aber bevor da ein falscher Zungenschlag aufkommt: Ich habe keinerlei Informationen über Sie von KATH.NET erbeten oder gar erhalten. Meine Erkenntnisse beruhen ausschließlich auf öffentlichen Quellen. Manchmal fördert eine zeichengenaue Textsuche einfach Erstaunliches zutage... dann noch ein bißchen Gedächtnis und Kombinatorik und schon macht es Klick!
Daß Sie jetzt selbst unmißverständlich klarstellen wollen, daß Lehramtstreue nicht Ihr Fall ist, finde ich ganz in Ordnung. So weiß jetzt jeder, der das liest, was er davon halten soll, wenn Sie die kirchliche Lehre wieder einmal korrekter und verbindlicher zu erklären beanspruchen als es Päpste und Glaubenskongregation je vermocht haben. ;-) Aber das meinte ja schon Kardinal Lehmann immer, selbst am besten zu können. Apropos Verschwörungstheorien: Haben Sie nicht erst kürzlich das Opus Dei die Hand des Papstes führend gesehen?


1
 
 Sensenbrenner 14. März 2012 
 

@Kathole,

mach dich doch nicht so lächerlich. Deine Verschwörungstheorien sind Blödsinn, es gibt kein Sensenbrenner-Netzwerk und ich bin weder das Bindeglied zwischen „Memorandisten“ und DBK noch das progressive Feigenblatt des Opus Dei oder der Tradi-Beauftragte der dt. Bischofskonferenz ;-)
Dass ich keine Verwandten oder Bekannten bei den Jesuiten habe, hatte ich ja auch schon vor längerer Zeit erklärt, und dass ich Häfners Blog lese und manchmal einen Kommentar oder eine Anfrage hinterlasse, macht ihn doch nicht zu einem „Mentor“! Außerdem fände ich einen fundierten Kommentar zu De Margeries Exegese in der Tat hilfreich.
Das Wort „lehramtstreu“ verwende ich nie, das hast immer nur du getan. Welche Positionen ich vertrete, weiß jeder, der meine Beiträge liest, da gibt es nichts zu „enttarnen“. Dass kath.net meinen Namen nennen darf, habe ich ausdrücklich erlaubt (dass du das hier im Stil eines Enthüllungsreporters auftischst, ist etwas anderes, aber seisdrum).


0
 
 Kathole 14. März 2012 
 

@Sensenbrenners Mentor Prof. Gerd Häfner ist Memorandums-Unterzeichner

@Sensenbrenner: Das Vergnügen ist ganz meinerseits, dazu beitragen zu können, ihre gelegentlich zur Tarnung behauptete Lehramtstreue als bloße Schutzbehauptung zu entlarven. Es tauchen hier immer wieder Kommentatoren auf, die nach dem Motto \"ich bin ja eigentlich einer von Euch, ganz papsttreu und Benedikt-Fan\" versuchen, die Leserschaft zu verwirren. Nachdem sie in ihrer Doppelzüngigkeit enttarnt wurden, und die Leute Bescheid wußten, wurde es schließlich immer ruhiger um sie. Ich denke da z.B. an einen @Friedemann Bach und einen @Ulricher. In diesem Sinne würde ich auch Ihnen die Ruhe der Enttarnten gönnen. ;-)

www.memorandum-freiheit.de/?page_id=390


3
 
 Sensenbrenner 14. März 2012 
 

Schön, dich kennen zu lernen :-)

Stimmt, @Kathole, Casettis Artikel fand ich ausgesprochen erschreckend, v.a. in seiner Paulusexegese herbeigeholt und konstruiert, aber auch in versch. anderen Behauptungen zweifelhaft. Der gleichzeitig hier erschienene Anti-Schockenhoff-Artikel von Prügl, der nur polemisch war, beeindruckte mich dagg. nicht.

Ich weiß nicht, wer Casetti sonst noch gelesen hat (im Internet nicht offen zugänglich). Mittlerweile habe ich mir das Buch von Bertrand de Margerie besorgt und gelesen (Remarried Divorcees and Eucharistic Communion, 1977/80), auf das er sich bezieht. Im Wesentlichen referiert Casetti nur den Inhalt dieses Buches. Es ist wohl auch die theologische Basis, die bei Huonders Hirtenbrief im Hintergrund steht. Die Lektüre lohnt sich in jedem Fall, auch wenn eine Reihe wichtiger Fragezeichen bleiben.
Die Idee mit dem unsäglichen Titel (\"Jesus hat auch Rechte\") stammt allerdings nicht von De Margerie, das hat Casetti sich offenbar selbst ausgedacht.


1
 
 Kathole 14. März 2012 
 

Das Netzwerk des @Sensenbrenner (Georg Küppers)

@Sensenbrenners Mentor Gerd Häfner ist ein augemachter Gegner der Frühdatierung der Evangelien. Auf seinem Blog macht er sich u.a. über die KATH.NET-Kommentatoren @Ben, @Ester und @Idemar lustig, weil sie sich mit seinem Kumpel @Sensenbrenner angelegt haben. Auch Armin Schwibach ist ein beliebtes Spott- und Haßobjekt des eitlen LMU-Professors.

\"Zeig mir Deine Freunde und ich sage Dir, wer Du bist\", lautet ein bekanntes Sprichwort. In diesem Sinne ist @Sensenbrenner (Georg Küppers) wohl als das Sprachrohr seines Freundes und Mentors Gerd Häfner einzuordnen. Die Katholische Hochschulgemeinde an dessen LMU ist, übrigens im Unterschied zur TUM, fest in der Hand der deutscher Jesuiten. Freiburg-Schöckenhoff-Zollitsch-Langendörfer-Jesuiten-Hagenkord-Thomas Busch-LMU-Gerd Häfner-Georg Küppers(@Sensenbrenner): Der Kreis schließt sich!

www.lectiobrevior.de/2012/03/eine-sensation-wird-angekundigt.html?showComment=1331669097087#comment-c2922809773417684172


3
 
 Kathole 14. März 2012 
 

@Sensenbrenners geistiger Mentor ist der Münchner Neutestamentler Gerd Häfner

@Sensenbrenner hat seine mit der kirchlichen Ehelehre verkrachte Sicht der Dinge bereits auf dem Blog des gleichgesinnten Münchner Neutestamentlers Gerd Häfner gepostet, der in Freiburg studiert hat und sich als Fan des Freiburger Unmoraltheologen und Häretikers Eberhard Schockenhoff zu erkennen gibt. @Sensenbrenner tritt dort unter seinem Klarnamen G.(Georg) Küppers auf und hat dort bereits im Februar gegen den Churer Bischofsvikar Christoph Casetti gehetzt.

Auf diesem Blog tummelt sich auch der Jesuiten-Sprecher Thomas Busch, Leiter des Öffentlichkeitsreferat der Deutschen Jesuiten. Dieser wiederum hatte im November letzten Jahres auf dem Blog von P. Hagenkord (SJ) einen User übelst beschimpft, der dessen Attacke gegen das \"pur-magazin\" wegen dessen Aufdeckung des Weltbild-Skandals kritisch sah.

www.lectiobrevior.de/2012/02/kirchliche-ehelehre-katechismus-und.html


2
 
 Sensenbrenner 14. März 2012 
 

Ach Leute,

das mit dem Recht auf Kommunionempfang ist doch nur ein Missverständnis.

Klar hat der entsprechend disponierte Gläubige ein Recht zum Sakramentenempfang (gem. cann. 218, 843 §1). Das gehört sogar zu den Grundrechten der Gläubigen. Aber dieses Recht besteht gegenüber der Kirche, die die Sakramente \"verwaltet\", natürlich *nicht* gegenüber Gott, der sie (unverdientermaßen) schenkt bzw. als Heilszeichen setzt.

Dass @goegy da nicht gleich sauber trennt, kann man ihm doch nachsehen.

Viel bedenklicher fand ich, dass Domherr Christoph Casetti von Chur diese Ebenen in seinem Tagespost-Artikel zum Thema Wiederheirat&Kommunion (7.2.12) vermischte. Mit der Überschrift \"Auch Jesus hat Rechte\" will er dem Recht des Gläubigen gemäß CIC offenbar ein (frei erfundenes) „Recht Jesu“ auf würdige Kommunionempfänger gegenüberstellen und siedelt die sakramentale Wirklichkeit damit in einer Art „geistlichem Rechtsraum“ an, was schon rein sakramententheologisch ein Unding ist.


1
 
 Kathole 14. März 2012 
 

@goegy

ZITAT: \"Jeder Katholik hat Anrecht auf die hl. Kommunion\" ZITAT-Ende

Wenn ich tatsächlich meinen würde, ein Anrecht auf den Empfang der HL.Kommunion zu haben, wäre mein öffentliches Gebet vor jeder Hl. Kommunion pure Heuchelei: \"Herr, ich bin nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach...\". Wenn ich nicht würdig bin, so habe ich aber auch kein Anrecht. Der Zutritt zur Hl. Kommunion ist pure Gnade, reines Geschenk. Die Kirche als rechtmäßig eingesetzte Verwalterin dieses Geschenks hat aber selbstverständlich das Recht und die Pflicht, im Auftrag des Herrn der Kirche, die Zutrittsbedingungen zum Empfang dieses Geschenkes festzulegen. Ihr Spielraum dabei ist vom Herrn der Kirche selbst vorgegeben, der sich in der Hl. Kommunion leibhaftig an uns verschenken will, wenn wir die kirchlichen Bedingungen erfüllen, das Hochzeitsgewand also angelegt haben.


3
 
 Herbert Klupp 13. März 2012 
 

Falsche Zitierung des NT

Man muß @Sensenbrenner und @Wolfgang63 einmal deutlich sagen, daß sie die Worte Jesu aus den Evangelien stark verzerren.
Mehrfach gibt es die Aussage Jesu, sinngemäß: \"was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht scheiden\" - OHNE EINSCHRÄNKUNG !

Und ja, an einer einzigen Stelle gibt es diese klitzekleine Ausweichmöglichkeit (\"außer wegen Porneia\")

Man kann sich doch intellektuell sehr gut einigen (hoffe ich), daß der Großteil der heutigen Scheidungen nicht unbedingt wegen eines ausufernden sexuell unreinen Verhaltens stattfindet.

Also bleibt für die Mehrzahl der Fälle die Scheidung (nach gültig erlangtem Sakrament) VÖLLIG UNMÖGLICH - jedenfalls wenn man nach Jesu Wort und dem NT argumentiert.

Das ist keine \"Hartherzigkeit\", sondern Vertrauen in das Wort Gottes !


2
 
 frajo 13. März 2012 

@Sensenbrenner

Wenn Sie dem Bischof ... etwas vorwerfen, dann vergessen Sie bitte nicht, daß Sie einem seiner \"besonders auserwählten Söhne\" etwas vorwerfen. Dafür müssen Sie, sofern Sie diesen gemachten Vorwurf nicht in der Beichte vor IHN hintragen, einmal Rechenschaft ablegen. lg


0
 
 frajo 13. März 2012 

@goegy

\"Jeder Katholik hat Anrecht auf die hl. Kommunion\".

Ist Ihnen bewußt, was Sie da schreiben. Jeder Katholik soll ein Anrecht darauf haben, daß Gott zu ihm kommt? Wollten Sie das bei IHM einklagen? Und denken Sie daran was Palus schreibt: Wer umwürdig ... ißt, der ißt ... sich das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht von einer gewöhnlichen Speise unterscheidet. Das \"Gericht\" möge man niemandem wünschen!


2
 
 Martyria 13. März 2012 

@ Wolfgang63

Liebe ist nicht die zentrale Grundlage, aber ein wichtiger Pfeiler. Im Eheversprechen heißt es \"Ich will dich lieben, _achten_ und _ehren_, bis dass der Tod uns scheidet\" (=kath. Scheidung ;-)). Liebe ist außerdem keine juristische Norm, sondern Gottes gnadenhaftes \"Mehr\" - die Liebe ist ja teilweise ein gar flüchtig Ding, wie wir alle wissen. Stellen Sie sich vor, sie wäre \"einklagbar\"!

Can.1084 kann man nicht ohne can. 1055 sehen - es ist in der Kanonistik wie auch in der Exegese oder auch sonst immer gefährlich und oft irreführend, wenn nicht sogar falsch, wenn man Einzelaussagen isoliert betrachtet: Der Ehebund ist eine lebenslange Gemeinschaft eines Mannes mit einer Frau, die auf Dauer, Auschließlichkeit/Treue, Wohl der Gatten und Zeugung/Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet ist. Aus dieser Definition, die wiederum durch Schrift, Tradition und Lehramt gedeckt ist, ergibt sich can. 1084 als logische Folge.

Ich hoffe, dass ich ein bisschen weiter


2
 
 Sensenbrenner 13. März 2012 
 

Zeitgeistschelte

Dem Kommentar von Gracia und dem Gros der Leserkommentare (hier und zu den anderen Artikeln zum Thema) muss man entgegnen, dass die Kontroverse um die Folgen der Wiederheirat uralt ist und der „Zeitgeist“ wenig dafür kann, dass die knallharte Lösungsvariante Unbehagen auslöst. Wie @Wolfgang63 gezeigt hat, ist dieses Unbehagen schon im NT spürbar. Ein rein legalistischer Ansatz hinterlässt das ungute Gefühl, dass hier ein Gesetz über den Menschen gestellt wird und dass Jesus das womöglich gar nicht wirklich wollte. Natürlich spielt die heutige Situation mit den vielen Scheidungen und der Bindungsunfähigkeit der Menschen eine Rolle. Aber dem kommt man nicht mit bösen Verdächtigungen (vgl. @Herbert Klupp usw.) oder den lustigen Vorschlägen des @Papistenfans bei.

Diesen Aspekt - dass es ernst zu nehmende Anfragen gibt - nicht angesprochen zu haben und statt dessen mit Opfermiene auf den \"kirchenfeindlichen\" Zeitgeist zu verweisen, ist Bischof Huonder vorzuwerfen.


1
 
 Wolfgang63 13. März 2012 
 

Emotional

@kontra & Martyria: Die geringe historische Rolle der Liebe in der Ehe ist mir bekannt, z.B. wegen politischer, finanzieller oder Standesgründen (habe gerade z.B. eine Kurzbiographie von Marie-Louise von Österreich gelesen); da haben wir dieselbe Sichtweise.

Es ist eine, aus meiner Sicht sehr positive, Errungenschaft modernerer Zeiten, dass Liebe als zentrale Grundlage der Ehe gesehen wird. Diese Liebe kann aber auch einem Menschen gelten, der keine Kinder bekommen kann (und vielleicht adoptieren will): Ich kritisiere, dass dies vom Kirchenrecht nicht berücksichtigt wird, und letztlich in 1084 bewertet wird mit \"Ehe aus ihrem Wesen heraus ungültig\".

@Martyria: Da gibt es vielleicht ein Missverständnis. Das die Annulierung der Ehe durch Untreue im Kirchenrecht nicht verankert ist, war auch meine Schlussfolgerung. Überraschend daran fand ich, dass Jesus dies in Mt 19,9 anscheinend als Grund gelten lässt, dies aber im Kirchenrecht nicht berücksichtigt wird.


1
 
 Sensenbrenner 13. März 2012 
 

Eheannullierung

wird aber von vielen auch kritisch gesehen. Es wirkt nicht immer ehrlich.

Wenn sich für fast jede gescheiterte Ehe irgendwelche Annullierungsgründe konstruieren ließen (das ist nicht so, aber manche meinen das), würde die Ehe stärker entwertet, als wenn man Paaren die Möglichkeit eines menschlich endgültigen Scheiterns zugestehen würde.
Jedenfalls erscheint es oft ehrlicher und wahrhaftiger zu sagen: Ich wollte wirklich eine christliche Ehe führen, habe es aber nicht geschafft (Scheitern, durchaus als Schuldeingeständnis begriffen), als zu sagen: Das war von Anfang an keine richtige Ehe.


1
 
 Sensenbrenner 13. März 2012 
 

Ehebruch Annullierungsgrund?

@Seinsheim: @Martyria hat recht, Ehebruch ist im kirchl. Eherecht kein Annullierungsgrund (das wäre eine \"sehr praktische\" Lösung für unser Problem [Spaß!]).

Tatsächlich kann es ein Annullierungsgrund sein, wenn sich ein Partner bei der Eheschließung (insgeheim oder offen) vorbehält, seinem künftigen Gatten untreu zu sein. Wahrscheinlich hattest du das gemeint oder davon gehört. Problem ist in den meisten Fällen die Beweisbarkeit, sowas sagt ja niemand offen und die wenigsten führen ein geheimes Tagebuch, in das sie solche Dinge reinschreiben. Andererseits soll es auch vorkommen, dass Leute extra irgendwelche Vorbehalte dokumentieren, um später im Falle des Falles einen Annullierungsgrund zur Hand zu haben. Paradoxerweise ist allein so ein Versuch in sich schon Annullierungsgrund. Alles recht verzwickt.

Du hast recht, dass die Möglichkeit der Eheannullierung zu wenig bedacht wird. Darauf weist ja auch Huonder (u.v.a.) hin.


0
 
 goegy 13. März 2012 
 

Jeder Katholik hat Anrecht auf die hl. Kommunion.
Dieses zentrale Sakrament, resp dessen Entzug, darf nicht als Strafinstrument eingesetzt werden, dafür ist es ein viel zu hohes Gut..


0
 
 Kathole 13. März 2012 
 

@Papistenfan

Sie müssen mich entweder verwechselt oder mißverstanden haben. Ich habe die Wahl Bischof Huonders hier, unter diesem Artikel, in keiner Weise thematisiert. Ich habe an ihr übrigens auch nichts auszusetzen.

Worauf ich hier hingegen sehr deutlich angespielt habe, ist vielmehr auf den Basler Bischofs Gmür, der dem Churer Bischof Huonder wieder einmal in den Rücken gefallen ist.

Bischof Gmür ist es, der seine Wahl einem kirchenrechtlich abartigen Bischofswahlrecht im Bistum Basel verdankt, welches den Papst zum reinen Unterschriftenautomaten für vollendete Tatsachen degradiert, die vom Domkapitel im Alleingang geschaffen wurden.

www.kath.net/detail.php?id=35612


2
 
 Antiklon 13. März 2012 
 

Kein Zweifel an der Bischofsweihe!

@papistenfan
Ich nehme zwar an, das war unglücklich formuliert, denn da muss ich energisch widersprechen: \"Auch wenn es sicher Zweifel gibt an der Gültigkeit seiner Weihe.\" Das Wahlverfahren mit dem Domkapitel, welches bekanntlich ein Privileg ist, welches das II. Vatikanum abschaffen wollte, hat mit der Gültigkeit der Weihe nichts zu tun. Bischof Vitus Huonder ist ein vom Papst erwählter Bischof und zweifellos gültig geweiht!


1
 
 Martyria 13. März 2012 

@ Seinsheim / Wolfgang63

Was Sie über den Vollzug und die Unauflöslichkt. d. Ehe sagen, ist sachl. und kirchenrechtl. falsch. Die Ehe kommt durch Konsens der Partner zustande (c.1057§1) u. erfreut sich der Rechtsgunst (c.1060). Der Vollzug der Ehe ist in c.1061§1 festgelegt als menschl. Akt – dann ist die Ehe sogar gültig u. vollzogen. Der Vollzug wird vermutet (c.1061§2), wenn die Partner nach der Eheschließung zusammen wohnen. Wenn Sie sich die einschlägigen cc. 1083–1094 (trennende Hindernisse) u. cc. 1095–1107 (Ehekonsens) ansehen, werden Sie darin keine Zeile finden, die eine Annullierg. wg. Untreue formuliert.

@Wolfgang63: Die emot. Seite d. Ehe spielt(e) in den meisten Kulturen eine untergeordnete Rolle. Die sog. Liebesheirat (mit dieser Pointierung) ist eher ein spätromant. Relikt. Sich gg.seitig zu lieben heißt ja nicht einander ständig anzusehen, sondern gemeinsam nach vorne zu schauen. Die Zeugung ist in der kath. Kirche deshalb so wichtig, weil das Ja zum Leben eine zentrale Rolle spielt.


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 Herbert Klupp 13. März 2012 
 

Eine andere Ebene

Rein logisch, intellektuell ist alles richtig beschrieben. NATÜRLICH kann jeder, der fundamentale Regeln einer Organisation nicht teilen kann, einfach austreten.

Aber darum gehts nicht. Die Motivation der Ankläger der Kirche kommt weder aus der Ratio noch aus dem Wunsch nach Klärung usw. -
sondern aus einem ZERSTÖRUNGSWUNSCH.

Sie können die Existenz einer reinen, hingegebenen, starken, gläubigen, Gott verherrlichenden Kirchengemeinschaft nicht akzeptieren, haben keinen Frieden darüber. Der Voltairesche Dämon (l\'ecrasez l\'infame) ist in ihnen.


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 Wolfgang63 13. März 2012 
 

Kirchenrecht

@Seinsheim: So weit ich weiß, wird Jesu Aussage in Mt 19,9 im Kirchenrecht nicht beachtet, aber vielleicht schaute ich zu oberflächlich (Kapitel IX: Trennung der Ehegatten):
http://codex-iuris-canonici.de/buch4.htm#0107

Für mich als Nicht-mehr-Katholik ist auffallend, wie sehr der katholische Ehebegriff an die Zeugungsfähigkeit gebunden ist. Ist einer der Partner z.B. durch Krankheit zeugungsunfähig, so sagt Can1084, dass die Ehe ungültig ist. Diese Reduktion der Ehe auf Zeugung schließt etwa eine Liebesheirat mit einem zeugungsunfähigen Menschen aus. Eine für mich moralisch problematische Sichtweise, da der Sinn der Ehe für mich nicht primär funktional, sondern emotional ist.


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 StephanSy 13. März 2012 
 

@Sensenbrenner

\"Einem Tradi, der sich von der Kirche formal trennen will\"

Interessant: Sie sind also dagegen, dass man die Pius B. davon überzeugen will, dass sie in die Kirche zurückkommen? Da hört Ihre Barmherzigkeit wohl auf...

Austritte sind schmerzlich und natürlich muss sich die Kirche um jeden bemühen. Aber die Frage ist doch wie?
Wenn eine Gruppe sagt, \"wenn die Kirche das und das nicht ändert, dann gehe ich\", muss die Kirche der Erpressung nachgeben?

Es kann doch nicht sein, dass die Kirche ihre Lehre solange verwässert, bis es einem jedem passt (was übrigens sowieso nicht möglich ist.)

Wenn die Kirche die Unauflöslichkeit der Ehe nach dem Willen Gottes verkündet, kann sie doch nicht gleichzeitig bei Wiederverheirateten so tun, als wäre nichts gewesen.


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 tünnes 13. März 2012 
 

Die katholische Kirche kann nicht einfach hingehen und pauschal sagen, dass das mit dem geschieden/wierverheiratet oder sonstwie zusammenleben nach einiger Zeit keine Sünde mehr ist, oder das diese dennoch zur Kommunion gehen können.
Da müsste sie auch gleich hingehen und die Unauflöslichkeit der Ehe aufgeben und ihr überdies den sakramentalen Charakter absprechen.
Der inflationäre Verfall der Sitten und Normen in unserer westl. Welt ist schon gigantisch genug. Kein Wunder, dass die Kirche vehement angegriffen wird.


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 Seinsheim 13. März 2012 
 

@ Wolfgang63

Der Hinweis auf Mt 19,9 ist richtig, stellt aber keinen Widerspruch zur Lehre der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe dar. Wer den Partner betrügt, zeigt nachträglich dass er sein Eheversprechen nicht ernst gemeint hat. Folglich ist die Ehe nicht gültig vollzogen worden und kann annulliert werden. Eigenartiger Weise schimpfen auch jene über die \"Unbarmherzigkeit\" der Kirche, welche die Option, die ihnen das Kirchenrecht punkto Annulierung bieten würde, gar nicht ausschöpfen.


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 Sensenbrenner 13. März 2012 
 

Maske fallen lassen

@StephanSy: \"Suchen Sie sich eine andere Kirche.\"
Genau solche Statements sind es, die Huonder mit seinen Provokationen anscheinend auslösen will. Und genau das ist, wie @Kathole richtig bemerkt hat, absolut nicht meine Linie. Einem Tradi, der sich von der Kirche formal trennen will, weil ihm die Richtung nicht passt, muss man sagen: Bleib, es ist alles halb so wild. Einem Wiederverheirateten, der an der Lehre seiner Kirche verzweifelt, darf man ebenso wenig den Austritt nahelegen, das ist vollkommen inakzeptabel und geradezu kirchenfeindlich.

Durch Huonders Äußerungen im Interview entwertet er seine eigenen Ansätze der Geschhiedenenpastoral. Der Kern seines Vorstoßes scheint zu sein, dass er durch unsensibles Herumbohren in offenen Wunden Aufschreie provozieren will statt zu heilen. Und jetzt lenkt er ab und schiebt alles auf die liberale Mehrheitsgesellschaft. Nein, so kommen wir nicht weiter.


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 Wolfgang63 13. März 2012 
 

Säkulare Perspektive

Als Atheist kann ich völlig nachvollziehen, wenn für eine kirchliche Trauung nach katholischen Kirchenrecht auch katholische Regeln gelten: Wer Mitglied dieser Kirche ist, sollte deren Regeln akzeptieren (und falls nein, austreten): Nicht-Katholiken geht dies nichts an. Es geht hier um das Sakrament der Ehe, nicht um die familienrechtliche Sicht des BGB.

Diskussionsbedarf gibt es dann, wenn die katholische Kirche über den Rahmen des Ehesakraments hinaus Argumente einbringt, etwa zur Homosexuellenehe, was aber ein ganz anderes Thema ist.

Als Aussenstehender kann ich mich ansonsten nur über einige Diskussionen wundern. StephanSy meinte z.B., dass wichtig sei, was Christus will. Er schloss Scheidung z.B. im Fall von Unzucht nicht aus (Matthäus 19,9), aber das muss die Kirche intern klären.


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 JungeChristin 13. März 2012 
 

Viele Leute können einfach heute nicht akzeptiern, daß es tatsächlich noch Personen gibt, die zu allen möglichen Formen des Zusammenlebens, der \"es ist möglich und nur deshalb mache ich es \"-Mentalität und vieler anderer zersetzender Formen der Gesellschaft ein nicht diskutierbares \"NEIN\" sagen. Die sich für Werte, Ordnungen, das Leben und für die lebensspendende und Zufriedenheit gebende Form der Familie einsetzen. Vieles was der liberale Staat heute ermöglicht und was eine vielfach atheistische Gesellschaft heute für normal hält, muß man zwar tolerieren, jedoch muß man es nicht gutheißen und daher ist es aus diesem Blickwinkel auch notwendig den Finger auf diese Mißstände zu legen und nicht aus einem falsch verstandenen Liberalismus heraus, daß als falsch erkannte doch noch, oder auch, als richtig zu benennen. Zwangläufig daraus folgt, Sakramente sind eine Gnade, die uns Gott schenkt, jedoch nichts was man rechtlich einklagen kann.


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 Seinsheim 13. März 2012 
 

\"wie es der Bischof für richtig\" hält @ sensenbrenner

Es geht doch nicht um Bischof Huonders persönliche Meinung, sondern darum, was Christus seiner Kirche vorgegeben hat. Kein Bischof hat die Autorität, das Ehesakrament zu ändern. Er muss das, was Christus der Kirche zur treuhänderischen Verwaltung übergeben hat, auch treu zu bewahren.
Und wenn ein zunehmend aggressiver Säkularismus Menschen, die Christus als maßgebliche Autorität ansehen, zunehmend bevormundet und gängelt, so haben wir es mit einer \'liberalen\' Gesinnungsdiktatur zu tun, die es nicht dulden kann, dass Menschen sich an Maßstäben orientieren, die nicht gesellschaftlich verhandelt wurden. Es ist dieselbe Intoleranz, welche die Kirche in totalitären Systemen erdulden muss.


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 Kathole 13. März 2012 
 

@Sensenbrenner: Schön, daß Sie hier die Maske fallen lassen!

Nicht jede Meinung, die im institutionellen Raum oder Umfeld der katholischen Kirche geäußert wird, befindet sich deshalb schon innerhalb der Kirche, ist deshalb schon katholisch. Das einfach so anzunehmen, ist der Irrtum z.B. von EB Zollitsch.

Bischof Huonder hat in seinem Hirtenbrief nicht \"seine Lehrmeinung\" verkündet, wie Sie sagen, sondern die Lehre der katholischen Kirche. Daran ändert auch nichts, daß der eine oder andere schweizer Bischof, der sein Amt lediglich einem kirchenrechtlich abartigen Bischofswahlrecht (s. Basel) verdankt, meint, ihm in die lehramtstreue Suppe spucken zu müssen.

Es ist schon skuril, daß ausgerechnet Sie, der in verbindlichen Glaubenswahrheiten mit dem Lehramt auf Kriegsfuß steht, sich in einem anderen Kommentarbereich berufen fühlen, weit lehramtstreuere Katholiken, als Sie es sind, mit viel Eifer vom \"Kirchenaustritt\" aus der Kirchensteuergemeinschaft abzuhalten, weil sie deren Heil dadurch angeblich gefährdet sehen.

www.kath.net/detail.php?id=35550


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 Sensenbrenner 13. März 2012 
 

Auch liberale Juden sind Juden

Bf. Huonder gefällt es offenbar, den Gegensatz zwischen liberaler Gesellschaft und kath. Kirche zu akzentuieren. Das mag in vielen Fragen berechtigt sein, hier aber gewiss nicht. Der Vgl. zum orth. Judentum macht deutlich, dass die kath. Kirche und ihre Gläubigen nicht in allen Fragen so denken müssen, wie es der Bf. für richtig hält.

Der Hirtenbrief ist innerhalb der Kirche umstritten, in Huonders Verweis auf die liberale Gesellschaft sehe ich ein Ablenkungsmanöver.

Das Skandalöse ist nicht der Hirtenbrief, sondern seine im Blick auf diejenigen, die seine Lehrmeinung mit Vorbehalten sehen, getätigte Aussage, Kirchenaustritte seien \"leider in Kauf zu nehmen\". Damit vertritt er eine falsche Restkirchenideologie und will einfach nur sein eigenes Kirchenbild durchdrücken.

Auf die theologische Diskussion um die Kommunionfrage geht er bezeichnenderweise weder im Hirtenbrief und noch weniger in seinen Reaktionen auf die Kritik ein.


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 Llokab 13. März 2012 
 

Antichristentum pur!


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