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Gabriele Kuby über die 'Erste Bekehrung'

12. November 2011 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
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Gott kann den Menschen immer und unter allen Umständen berühren - Leseprobe Teil 2 aus dem Buch von Gabriele Kuby, jeden Samstag im November


Kisslegg (kath.net) Leseprobe aus dem Buch „Selbsterkenntnis. Der Weg zum Herzen Jesu“ von Gabriele Kuby. Teil 1: Gabriele Kuby über 'Selbsterkenntnis'


Gott kann den Menschen immer und unter allen Umständen so berühren, dass er plötzlich erfährt: Es gibt Gott. Er kennt mich. Er schaut mich an mit einem liebenden Blick, so wie ich bin. In diesem Licht wird plötzlich der Blick in die Tiefe frei. Der Na-me dieser Erfahrung ist Bekehrung. Sie kann einen Ungläubigen treffen wie ein Blitz. Es kann ein Durchbruch sein bei einem, der schon lange sucht. Es kann in einer Kir-che geschehen oder unter freiem Himmel, in der Einsamkeit oder unter Leuten, bei einem Musikstück oder einem Sonnenaufgang. Es kann eine Bibelstelle sein, die ei-nen trifft, oder ein Satz, den jemand sagt. Es kann durch Leid und Schock gesche-hen oder mitten im Glück. Die Szenarien von Bekehrung sind so vielfältig wie die Menschen. Gott, der bei diesem Erleben Regie führt, hat die ganze Welt zur Verfü-gung. Etwas springt auf im eigenen Herzen, das bis dahin verschlossen war, ver-schlossen durch Sünden, verschlossen durch Vorurteile, verschlossen durch Gedan-kengebäude, verschlossen durch die Jagd nach Befriedigung menschlicher Bedürf-nisse. Wie schwarzer Himmel plötzlich aufreißen kann, so reißt beim Erlebnis der Bekehrung die dunkle Schicht über dem Herzen auf und ein Lichtstrahl fällt hinein. Der Getroffene weiß jenseits allen Zweifels, dass dieses Licht von Gott kommt.

Herrschaftswechsel
Dieser Anruf fordert zur Antwort heraus, zur Richtungsänderung des Lebens, zur Hinwendung zu Gott, zu einem bewussten Ja: Herr, ich übergebe dir mein Leben. Das Ego wird entthront, es muss den Chefsessel in der eigenen Persönlichkeit räu-men und Gott Platz machen: Dein Wille geschehe. Das kann große Angst machen, stand das ganze Leben doch unter dem Diktat eigener Zielvorgaben, eigener Strate-gien der Bedürfnisbefriedigung, der Suche nach Glück. Nun soll Gott das Sagen ha-ben?


Aber die Freude ist größer als die Angst. Es ist, als würde man erst jetzt beginnen zu leben, als hätte man den Schlüssel zu einem Schatzhaus in die Hand bekommen, nicht als Besucher, sondern als Miteigentümer. Man wandert staunend von Kammer zu Kammer, von Saal zu Saal. Das Wort Gottes tut sich auf: Es ist an mich gerichtet, ich bin gemeint, die Verheißungen gelten mir! Die Kirche, verletzt, krank und ge-schmäht wie sie ist, wird in ihrer Heiligkeit sichtbar und als barmherzige Mutter er-fahrbar. Das Sprechen mit Gottvater, dem Verborgenen, mit dem Sohn, dem Mensch Gewordenen, mit dem Heiligen Geist, dem Allgegenwärtigen, mit seiner Braut, der Mutter Gottes, mit den Engeln und Heiligen – dieses Sprechen hinein in die Dunkelheit stößt auf Resonanz, es kommt etwas zurück, kaum in Worte zu fassen, aber der Zustand verändert sich, die Seele bekommt Nahrung, und der ganzen Person wächst neue Kraft zu aus der Tiefe.

Die Treppe nach oben
Was ist die Hoffnung, was die Illusion nach der ersten Bekehrung? Im Geiste sieht man eine Treppe der Heiligkeit vor sich, die nach oben führt. Gemeinsam mit den Brüdern und Schwestern müsste es leichter aufwärts gehen als allein. Im eigenen Herzen ist Bereitschaft zu Verzicht und Opfer und Gehorsam. Das ist etwas Neues und Vielversprechendes, sie war ja vor der Bekehrung nicht da. Habe ich mich nicht schon gewaltig verändert, die alten Sünden bereut, mich getrennt von den alten We-gen? Seht, Jesus macht aus mir einen neuen Menschen! – bis zu dem Augenblick, an dem ich mich über einen Mitbruder oder eine Mitschwester heftig ärgere und mir ein böses Wort entfährt.

Ach, das war nur ein Ausrutscher, versuche ich mich zu beschwichtigen. Aber es passiert wieder. Da ist jemand, den kann ich nicht ertragen. Ich beiße die Zähne zu-sammen, schließlich kenne ich die Bergpredigt: Wenn ihr nur die liebt, die euch lie-ben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten (Mt 5, 46)? Und die Sache mit dem Bal-ken im eigenen Auge und dem Splitter im Auge des Bruders (Mt 7, 3-5) …
Nach und nach werde ich mir schmerzhaft bewusst, dass der alte Adam keineswegs gestorben ist, sondern fast unbeeinträchtigt von meiner Bekehrung weiter am Ruder ist. Wie reagiere ich darauf? So wie früher? Die üblichen Strategien der Vermeidung von Selbsterkenntnis sind diese:

 Bagatellisierung: War nicht wichtig. Kann jedem mal passieren.
 Ausnahme: Das war nur eine Ausrutscher, und das auch und jenes auch. Ei-gentlich bin ich gar nicht so.
 Beschönigung: Ich hab’s doch gut gemeint. War nur ein Missverständnis.
 Rechtfertigung: Da kann man gar nicht anders reagieren. Es ist schlimm, was der andere mir angetan hat. Er muss sich ändern. Er muss sich bei mir ent-schuldigen!
 Empörung: Unmöglich! Diese Ungerechtigkeit! Wie kann sie nur! So kann man sich als Christ wirklich nicht benehmen!
 Herabsetzen: Er ist wirklich krank. Er sollte zum Therapeuten gehen!
 Anklage: Du bist schuld!
 Schlecht über die Person reden.
 Dem anderen schaden wollen.
 Dem anderen wirklich schaden.
 Oder: Dulden, Schlucken, Selbstmitleid, Groll, Nachtragen.

Die Liste könnte gewiss noch erweitert werden, aber sie dürfte ausreichen, um sich selbst darin wiederzufinden. Was immer die eigene Strategie sein mag, sie hat sich nicht in Staub aufgelöst, nachdem ein Mensch sein Leben aufrichtig dem Herrn übergeben hat. Das kann ein Schock sein, wenn man sich schon weit fortgeschritten auf der goldenen Treppe nach oben sah. All diese Verhaltensweisen haben zum Ziel, den eigenen hässlichen Eigenschaften, Lastern, Sünden, Schwächen und Fehlern nicht ins Gesicht schauen zu müssen, dem Eingeständnis aus dem Weg zu gehen: Ja, so bin ich.

Selbsterkenntnis konkret
Es scheint zum Schwersten zu gehören, diesen Akt der Selbsterkenntnis zu vollbrin-gen, selbst dann, wenn man das Leben auf Gott ausgerichtet hat. In jeder Heiligen Messe hören wir: Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt.

Sollen wir das wirklich glauben? Sollen wir wirklich glauben, dass Gott uns so liebt, wie wir sind?

kath.net-Buchtipp:
Gabriele Kuby:
Selbsterkenntnis. Der Weg zum Herzen Jesu
fe-medienverlag
Kisslegg 2010
ISBN 978-3-939684-83-1
Hardcover, 48 Seiten
Preis: 5,50 €

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Öster-reich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellun-gen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch nur Inland-portokosten.

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KATH.NET-Interview mit Gabriele Kuby über den Zölibat





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Lesermeinungen

 unio mystica 12. November 2011 

man muss manchmal auch weitergehen

und jemanden hinter sich lassen. Uneingeschränkte Nächstenliebe wird leider vom Bösen oft missbraucht.


1
 
 Medugorje :-) 12. November 2011 

Gott kann Menschen immer und unter Allen Umständen berühren

Frau Gabriele Kuby hat ein sehr schönes
Glaubens Zeugnis gegeben in Medugorje
dieses Jahr beim Jugendfestival:-)

Gott Segne Gabriele Kuby:-)


1
 

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