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Drei Kirchen am 11. September 2001

12. September 2011 in Chronik, keine Lesermeinung
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Nahe beim World Trade Centre: Peter, Paul und Nikolaus. Von Gundula Schmidt-Graute (KNA)


New York (kath.net/KNA) Unendlich viel Papier wird dieser Tage mit Stoffen über die Zwillingstürme des World Trade Center beschrieben. Doch nur wenige Menschen wissen, dass am 11. September 2001 auch die griechisch-orthodoxe Sankt-Nikolaus-Kirche zerstört wurde. Das Gebäude, das um 1830 als Wohnhaus errichtet worden war, nahm sich mit einer Grundfläche von 17 mal knapp 7 Metern und 11 Metern Höhe geradezu winzig aus. 1922 hatten es Einwanderer aus Griechenland in gemeinsamer Anstrengung in eine Kirche verwandelt. Die Nikolauskirche stand zu Füßen des Südturms, der das kleine Gebäude vollständig unter sich begrub.

Die Gemeinde, die aus etwa 70 Familien besteht, ist in einer griechisch-orthodoxen Kirche in Brooklyn untergekommen. Pläne zum Wiederaufbau stagnieren, die Kirche befindet sich im Rechtsstreit mit der Port Authority, jener öffentlichen Körperschaft, der der Grund und Boden des World Trade Center gehört.

Beide Seiten sind sich nicht einig über die Dimensionen des Projekts. Die Kirchengemeinde wollte die Kirche um eine Gedenkstätte und einen Gebetsraum für alle Konfessionen und Glaubensgemeinschaften erweitern. Die Port Authority befürchtete, das Projekt würde den Wiederaufbau des gesamten World Trade Center verzögern. So wird die Nikolaus-Gemeinde am zehnten Jahrestag auch eher Zaungast des Geschehens sein, wie Pfarrer John Romas bedauernd erklärt.


Unweit liegt die St. Paul's Chapel, die zur anglikanischen Episkopalkirche gehört. Der damalige Pfarrer öffnete die Kirche für die Feuerwehrleute und die vielen Helfer, die wochen- und monatelang in den Trümmern nach sterblichen Überresten der Opfer suchten. Freiwillige versorgten sie mit Essen, leisteten Erste Hilfe und kümmerten sich vor allem um ihre psychischen und spirituellen Bedürfnisse. Noch heute zeugt eine Ausstellung in der Kirche von dieser dramatischen Zeit.

Die katholische Petruskirche (Foto) liegt etwa 250 Meter vom World Trade Center entfernt. Unmittelbar nach den Angriffen schaute Pfarrer Kevin Madigan, ob Verwundete oder Sterbende Hilfe oder seelsorglichen Beistand benötigten. Tote und Verwundete wurden in die Kirche gebracht; etwa 30 Leichen lagen zeitweilig im Chorraum. Ein jüdischer Arzt, der auf dem Weg zu einer Konferenz gewesen war, kümmerte sich um Verletzte. In Ermangelung von Verbandsmaterial nahm er, was er an Stoff auf dem Altar und in der Sakristei finden konnte, um Druckverbände anzulegen.

Quasi schräg gegenüber der Kirche, nur eine Straße weiter, steht ein leeres Warenhaus, das eine muslimische Gruppe gekauft hat. Es soll abgerissen werden - und an seiner Stelle soll ein islamisches Kultur- und Gemeindezentrum entstehen, zu dem auch ein Gebetsraum gehören soll. Über diese «Moschee am Ground Zero» ist in der Vergangenheit viel gestritten worden. Man muss es sich freilich eher wie eine Art Jugendzentrum für die ganze Familie vorstellen, mit Sportmöglichkeiten etc. In New York selbst gibt es wenige Gegner des Projekts; es sind eher Bürger aus anderen US-Bundesstaaten, die die Stadtführer mit entsetztem Unterton fragen: «Und wo soll nun die Moschee neben Ground Zero hin?»

Pfarrer Madigan fühlt sich dabei auch an die Geschichte seiner eigenen Gemeinde erinnert: Bis zur Gründung der Vereinigten Staaten mit der verfassungsgemäß garantierten Religionsfreiheit konnten Katholiken in New York nur hinter verschlossenen Türen in Privaträumen die Messe feiern.

Das Geld der wenigen katholischen Gläubigen reichte zum Bau der ersten Kirche nicht aus, so dass sie auf eine Schenkung aus Spanien angewiesen waren. Das schürte das Misstrauen der Protestanten, die der Meinung waren, Katholiken gehorchten grundsätzlich einer fremden Macht - dem Papst -, seien von vorneherein unfähig zu Demokratie und praktizierten ohnehin einen obskuren Kult. Kurz: Sie hätten in Amerika nichts zu suchen.

(C) 2011 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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