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| Thüringer Martyrium und die Passion Jesu8. April 2011 in Buchtipp, 1 Lesermeinung Katholische Märtyrer aus Frankreich im Nazideutschland: ein eindrückliches Glaubenszeugnis - Eine Rezension von Christoph Casetti Chur (kath.net) Passion in Thüringen 1942 1945, unter diesem Titel legt Lore Bartholomäus eine lesenswerte Schrift vor, die sich gut als geistliche Lesung für die kommende Passionszeit eignet. Es geht dabei um das Lebens- und Glaubenszeugnis von jungen französischen Zwangsarbeitern. Hunderttausende von jungen Franzosen wurden von den Nationalsozialisten während des zweiten Weltkriegs in den Osten Deutschlands verschleppt, um dort in Fabriken, in anderen Betrieben oder in der Landwirtschaft deutsche Männer zu ersetzen. Unter ihnen waren gläubige Katholiken der christlichen Arbeiterjugend, junge Ordensleute, Studenten der Theologie, Seminaristen und Priester. Einige von ihnen hatten stellvertretend für junge Familienväter die Zwangsarbeit in Deutschland auf sich genommen. In ihrem Los sahen sie eine besondere Berufung zur Evangelisierung unter ihren Leidensgenossen. Sie gaben aber auch ein eindrückliches Glaubenszeugnis gegenüber der einheimischen deutschen Bevölkerung. Dieser glühende Eifer zum Zeugnis für Christus musste die Verfolgung durch das antichristliche Regime provozieren. Gefängnis, Folter und elendes Sterben im Konzentrationslager waren die Folgen ihres geistlichen Widerstandes. Das Blut der Märtyrer ist der Same für neue Christen, sagt der Kirchenvater Tertullian. Die jungen Franzosen, die für ihren Glauben im Osten Deutschlands gestorben sind, haben bestimmt einen wichtigen Beitrag geleistet zur Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, die nach dem Krieg möglich wurde. Unter dieser Rücksicht hätten sie es verdient, als Zeugen für Christus in das deutsche Martyrologium des 20. Jh. aufgenommen zu werden, das im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von Helmut Moll herausgegeben wurde. Umso verdienstvoller ist es, dass L. Bartholomäus sie mit ihrer Schrift dem Vergessen entreißt. Der Aufbau des Buches ist genial. Die Autorin ordnet acht Portraits der jungen Katholiken aus Frankreich sieben biblischen Kreuzwegstationen zu. So schlägt sie die Brücke von der Passion Christi zum Leiden derer, die ihm etwa 1900 Jahre später treu nachgefolgt sind. Außerdem verknüpft sie ihre Beschreibung mit Texten aus den liturgischen Feiern vom Hohen Donnerstag bis zum Ostersonntag. Sie konnte diese großen Gottesdienste in unmittelbarer Nähe zum Gelände des Konzentrationslagers Flossenbürg miterleben. In der Liturgie wird Vergangenes zum Heute meines eigenen Lebens. Die Passion Christi und die Passion in Thüringen erreichen mein Leben. Für mein eigenes Leiden kann ich so Kraft schöpfen aus dem Leiden Christi, wie die jungen Christen aus Frankreich in ihrem Herrn Jesus Christus den Mut für ihr Glaubenszeugnis bis zum Tod gefunden haben. Msgr. Christoph Casetti ist Bischofsvikar des Bistums Chur
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