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| Die Frage nach dem Petrusamt ist eine Schlüsselfrage18. Jänner 2011 in Chronik, 2 Lesermeinungen Die Predigt zur Priesterweihe der ehemals anglikanischen Bischöfe von Erzbischof Nichols in deutscher Sprache exklusiv auf kath.net John Henry Newmans Weg ist bis heute beispielgebend London (kath.net/pm/pl) Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster, weihte vergangenen Samstag die drei ehemaligen anglikanischen Bischöfe John Broadhurst, Andrew Burnham und Keith Newton zu katholischen Priestern. In seiner Predigt betont der Primas von England und Wales, dass der Gehorsam gegenüber der erkannten Wahrheit immer einen ökumenischen Aspekt behalte. Entscheidend für die Heimkehr der ehemaligen Anglikaner zur vollen Einheit mit der katholischen Kirche seien nicht Einzelfragen der Theologie, sondern die grundsätzliche Frage nach dem Petrusamt gewesen. Kath.net dokumentiert die gesamte Predigt in eigener Übersetzung:
Ich möchte so vielen aus der Kirche von England danken, welche eure Ernsthaftigkeit und Integrität erkannt haben, mit der ihr diese Reise macht, und die euch ihre Gebete und ihre guten Wünsche zugesagt haben. Unter diesen steht an erster Stelle Rowan, Erzbischof von Canterbury, mit seinem charakteristischen Einblick und mit Großzügigkeit des Herzens und des Geistes. Diese Reise erfordert allerdings auch einige traurige Trennungen von Freunden. Auch dies erkennen wir an und es verstärkt die Herzlichkeit unseres Willkommens. Es war natürlich John Henry Newman, welcher so bewegend von diesem traurigen Abschied von Freunden gesprochen hatte. Wir danken unserem Heiligen Vater, dass er dieses Ordinariat nicht nur unter den Schutz von Unserer Lieben Frau von Walsingham gestellt hat, sondern ihm auch den seligen John Henry Newman zum Patron gegeben hat. Papst Benedikt hat im September im Lambeth Palace gesagt: In der Gestalt von John Henry Newman feiern wir einen Mann der Kirche, dessen kirchliche Vision von seinem anglikanischen Hintergrund genährt wurde und dann in seinen vielen Jahren des geweihten Dienstes in der Kirche von England heranreifte. Er kann uns die Tugenden lehren, welche der Ökumenismus fordert: Einerseits folgte er seinem Gewissen, sogar unter hohem persönlichem Preis, andererseits ließ ihn die Wärme seiner weitergeführten Freundschaft mit seinen früheren Kollegen in einem wirklich friedensstiftenden Geist die Fragen erkunden, in welchen sie sich unterschieden, geführt von einer tiefen Sehnsucht nach Einheit im Glauben. (Lambeth Palace, 18. September 2010). In Rom reflektierte Papst Benedikt noch ein weiteres Mal über Kardinal Newman, er sprach diese Worte, die von Wert und Hoffnung für Heute sind: Newmans Weg der Bekehrungen ist ein Weg des Gewissens nicht ein Weg subjektiver Selbstbestätigung, sondern im Gegenteil ein Weg des Gehorsams gegenüber der Wahrheit, welche sich ihm schrittweise eröffnete. Seine dritte Bekehrung, die zum Katholizismus, erforderte von ihm, dass er beinahe alles aufgab, war ihm lieb und teuer war: Besitz und Beruf, seinen akademischen Rang, Familienbande und viele Freunde. Das Opfer, das der Gehorsam gegenüber der Wahrheit, sein Gewissen, von ihm verlangte, ging noch weiter. Newman war sich immer bewusst gewesen, eine Aufgabe für England zu haben. Doch in der katholischen Theologie seiner Zeit hatte seine Stimme kaum die Chance, Gehör zu finden Im Januar 1863 schrieb er in sein Tagebuch die erschütternden Sätze: Als Protestant empfand ich meine Religion kümmerlich, aber nicht mein Leben. Und nun, als Katholik, ist mein Leben kümmerlich, aber nicht meine Religion. Er war noch nicht an dem Punkt angekommen, ab welchem er eine einflussreiche Gestalt sein würde. Er hatte erst noch in der Demut und im Dunkel des Gehorsams warten müssen, bis seine Botschaft gebraucht und verstanden wurde. Um Newmans Gewissensbegriff mit dem modernen subjektiven Verständnis des Gewissens identifizieren zu können, verweist man gern auf sein Wort, dass er falls es angebracht wäre, einen Trinkspruch auszubringen zuerst auf das Gewissen und dann auf den Papst anstoßen werde. Aber in dieser Aussage bedeutet das Gewissen nicht die letzte Verbindlichkeit des subjektiven Empfindens. Es ist Ausdruck für die Zugänglichkeit und für die verpflichtende Kraft der Wahrheit: Darin ist sein Primat begründet. Dem Papst kann der zweite Trinkspruch gelten, weil es sein Auftrag ist, den Gehorsam gegenüber der Wahrheit einzufordern. (20. Dezember 2010) Heute danken wir dem Heiligen Vater für die mutige Leitung, die er durch die Einrichtung des ersten Personalordinariates gegeben hat. Seine Intentionen sind klar. Es ist, wie er gesagt hat, eine prophetische Geste. Die Errichtung soll zum größeren Ziel einer sichtbaren Einheit zwischen unseren beiden Kirchen beitragen, indem es uns hilft, in der Praxis zu verstehen, wie unsere Vaterländer des Glaubens und Lebens einander täglich in unseren Aufgaben heute stärken können. Im Oscott College sagte der Heilige Vater zu uns Bischöfen: Das Ordinariat hilft uns, dass wir unseren Blick auf das endgültige Ziel aller ökumenischen Aktivität heften: auf die Wiederherstellung der vollen kirchlichen Einheit, in deren Kontext der gegenseitige Austausch von Gaben von unseren jeweiligen geistlichen Vaterländern uns allen zur Bereicherung dient. Die sichtbare Einheit der Kirche ist also für unsere heutigen Gedanken zentral. Sie war auch nie weit vom Herzen des heiligen Paulus, wie es in seinem Brief an die Epheser so schön ausgedrückt ist und schon etwas früher auch im Philipperbrief. Seine Aufforderung steht felsenfest: Der Glaube an Christus als den Herrn, Anteil zu haben an dem einen Geist, die Anbetung des einen Gottes und Vaters schaffen eine Einheit, welcher ständig durch die Ausübung von Demut, Sanftheit, Geduld und Liebe gedient werden muss. Im Philipperbrief spricht er jene Einstellungen und Verhaltensweisen deutlicher an, welche diese Einheit gefährden: Selbstsüchtiger Ehrgeiz nach Amtsgewalt, die Suche nach Zustimmung oder Prestige für sich selbst, die Konzentration auf die eigene Wichtigkeit in einem Geist des Wettkampfes all dies entfernt uns von der Gesinnung Christi (vgl. Phil 2,1-5). Die Geschichte bestätigt uns, wie recht er hat. Diese Grundmuster von Fehlern markieren unsere Geschichte. Sie finden ihren Ausdruck auch in unser aller Leben heutzutage. So bitten wir um Vergebung für unsere Fehler und suchen danach, in uns die Gesinnung Christi Jesu zu erneuern. Das Streben nach der sichtbaren Einheit der Kirche bleibt ein Imperativ. Die Frage nach der Rolle des Nachfolgers des heiligen Petrus ist dabei eine Schlüsselfrage. Papst Benedikt hatte dies in Westminster Abbey so ausgedrückt: Die Treue zum Wort Gottes denn dieses ist ja das wahre Wort verlangt von uns einen Gehorsam, der uns gemeinsam zu einem tieferen Verständnis des Willens des Herrn führt, einen Gehorsam, der frei sein muss von intellektuellem Konformismus und bequemer Anpassung an den Zeitgeist. Dieses Wort der Ermutigung möchte ich Ihnen heute Abend mitgeben, und ich tue das getreu meines Amtes als Bischof von Rom und Nachfolger des heiligen Petrus, der den Auftrag hat, in besonderer Weise für die Einheit der Herde Christi zu sorgen. Der Dienst des Papstes an der sichtbaren Einheit der Kirche ist zentral für den Glauben der Katholischen Kirche. Er ist zentral für den Glauben derer, die in die volle Gemeinschaft in diesem Ordinariat eintreten. Er ist zentral für das Willkommen, die Ermutigung und die Unterstützung, welche die katholische Gemeinschaft in England und Wales dieser Entwicklung und allen, welche danach suchen, daran teilzuhaben, gibt. In seinem Brief an die Epheser spricht der heilige Paulus über die Verschiedenheit der Gaben, welche der Gemeinschaft der Glaubenden gegeben sind. In Anerkennung dieser Vielfalt konzentrieren wir uns in dieser Heiligen Messe besonders auf die Gabe des Weihepriestertums innerhalb der katholischen Kirche. Es ist ein Priestertum, welches seine Form, seinen Zweck und seine Erfahrung vom Kreuz Christi her nimmt, von dem großen Kreuz über uns, auf welches Papst Benedikt so bewegend hingewiesen hatte. Durch dieses Weihepriestertum wird das eine und einzige Opfer Christi Realität auf dem Altar und wird dem Ewigen Vater wiederum angeboten. Es wird gegenwärtig als das Sakrament unserer Erlösung. Diese Messe und jede Messe ist gleichzeitig das Gebet Christi wie auch das Gebet des Leibes Christi, seines Volkes. Dadurch konstituiert Christus die Kirche jeden Tag aufs Neue, sowohl in ihm und in ihrer sichtbaren Einheit, in der Welt. Dies ist der Dienst des geweihten Priesters die Kirche täglich zu konstituieren und es ist ein unbezahlbares Geschenk und ein Dienst, für welchen wir Gott ständig danken. Zu diesem einen Opfer bringen wir unsere kleinen Opfer, jene Verluste und Härten, die wir durch Fehler und Sünde, durch Wahrheit und Liebe, durch den Lauf der Zeit hindurchtragen. All dies wird dem Vater aufgeopfert in dem einen Opfer des Lobens, um ein Mittel unserer Erlösung zu werden. Im heutigen Abschnitt aus dem Evangelium des heiligen Johannes haben wir zum wiederholten Mal von der Erscheinung des auferstandenen Christus vor seinen Jüngern gehört. In jenem Moment hatte er ihnen die Früchte seines Triumphes über den Tod gebracht: Die Vergebung der Sünden und die Gabe des Friedens. Auch hier kommen wir zur Aufgabe des geweihten Priesters: die Vergebung durch Gott mit Zuversicht zu verkünden und Frieden zu einer aufgewühlten Seele und einer aufgewühlten Welt zu bringen. Zu diesem Dienst, zu diesem Amt heißen wir unsere drei Priester heute willkommen. Doch wir müssen die Worte des Evangeliums weiter beachten. Während er diese Gaben gibt, führt der Herr gleichzeitig eine sprechende Geste aus: Er zeigt den Jüngern seine Hände und seine Seite. Er zeigt ihnen seine Wunden. Das Amt, das sie empfangen, das Amt der Versöhnung, entspringt den Wunden Christi. Dies ist das Amt, an dem wir Anteil haben und in jeder Messe schauen wir wieder auf den verwundeten, zerbrochenen Leib des auferstandenen Herrn. Unser Amt ist durch Verwundung charakterisiert: Ein Amt für eine verwundete Welt, ein Amt, welches einer verwundeten Kirche anvertraut ist und von verwundeten Jüngern ausgeführt wird. Die Wunden der Sünde sind unsere Aufgabe. Die Wunden Christi, sogar wenn wir sie selbst verursacht haben, sind gleichzeitig unser Trost und unsere Stärke. Die erste Zeugin dieser Wunden, die erste vielleicht, welche ihre Bedeutung erfasste, war Maria, die Mutter Jesu. Als sie unter dem Kreuz stand, sah sie den Schaden dieser Wunden. Als sie Jesu toten Leib hielt, muss sie gezeichnet worden sein vom Blut, das von diesen Wunden vergossen wurde. Nun sieht sie von der anderen Seite vom Kreuz dieser Kathedrale über mir auf unsere neuen Priester herab. Maria hält uns beständig ihrem Sohn hin, und sie zeigt ihn uns als unsere Hoffnung und unsere Erlösung. Nirgends macht sie dies mit mehr Schönheit und Eleganz als im Bild Unserer Lieben Frau von Walsingham. Wenn nun dieses Ordinariat entsteht, ihr Ordinariat, mögen wir ihr die Aufgabe anvertrauen, es zu seiner Erfüllung zu bringen. Unsere Liebe Frau von Walsington, bitte für uns. Konversionen könnten anglikanische Kirche fundamental verändern Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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