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Drei Anglikaner werden heute zu katholischen Priestern geweiht

15. Jänner 2011 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Weihe der ehemaligen Bischöfe durch Primas von England und Wales, Erzbischof Vincent Nichols in Londoner Westminster Kathedral


London (kath.net/KAP) Drei ehemalige anglikanische Bischöfe - namentlich John Broadhurst (Fulham), Keith Newton (Richborough) und Andrew Burnham (Ebbsfleet) - werden heute in der Kathedrale von Westminster zu katholischen Priestern geweiht. Geweiht werden sie durch den katholischen Primas von England und Wales, Erzbischof Vincent Nichols.

Zuvor waren sie - gemeinsam mit ihren Ehefrauen sowie drei anglikanischen Ordensfrauen - am Neujahrstag in einem Aufsehen erregenden Schritt in eben dieser Kirche durch Empfang der Hl. Kommunion zur Katholischen Kirche übergetreten. Einer von ihnen, John Broadhurst, übernimmt womöglich die Leitung des weltweit ersten katholischen "Personalordinariates" für übertrittswillige Anglikaner, das zeitgleich bzw. unmittelbar vor der Weihe errichtet werden soll.


Die Weihe stellt den vorläufigen Höhepunkt einer Rückkehr-Bewegung zahlreicher anglikanischer Gläubiger zur Katholischen Kirche dar. Gemeinsam ist ihnen die Kritik am liberalen Kurs ihrer Kirche in der Frage der Zulassung von Frauen sowie von bekennend Homosexuellen zum Priesteramt. Ermöglicht wurde diese Bewegung, der in den kommenden Monaten Tausende folgen könnten, durch die päpstliche Konstitution "Anglicanorum coetibus" vom November 2009, die es übertrittswilligen Anglikanern erlaubt, unter Beibehaltung bestimmter eigener religiösen Traditionen - wie etwa der Aufhebung der Zölibatspflicht für Kleriker - zur Katholischen Kirche zu wechseln.

Ein "Schlupfloch" für bislang verhinderte katholische Priesterkandidaten, die nicht auf ein Familienleben verzichten wollen, stellt diese Neuerung indes nicht dar. So stellt die päpstliche Konstitution klar, dass bislang unverheiratete Kandidaten das volle Zölibatsversprechen leisten müssen - allerdings lediglich "in der Regel", wie es in Absatz 6 § 2 heißt. Ehemals römisch-katholische Geistliche, die später zu den Anglikanern übergetreten sind, dürfen im Ordinariat nicht als Kleriker fungieren. Für Bischöfe gilt, dass nur zölibatär Lebende zum Bischofsamt im neuen Ordinariat zugelassen sind. Für die Verheirateten gilt: Sie dürfen verheiratet bleiben - wie es ja auch für die mit Rom unierten Ostkirchen gilt -, bekleiden jedoch nicht mehr das Amt eines Bischofs.

Zu den größten Herausforderungen für das neue Ordinariat zählt die Finanzierungsfrage: So verlieren Geistliche mit ihrem Übertritt automatisch ihre Versorgungs- und Pensionsansprüche wie Gehalt oder Wohnrecht im Pfarrhaus. Weil anglikanische Immobilien nicht mitkonvertieren, könnten ganze Pfarrgemeinden plötzlich ohne Kirche dastehen. Zwar haben die katholischen Bischöfe schon rund 300.000 Euro Anschubhilfe bereitgestellt. Doch allein die Gehaltskosten dürften diese Summe bald aufzehren. Insbesondere jüngere Priester mit Familie könnten durch dieses Risiko von einem Übertritt abgehalten werden.

Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Mykrokosh 15. Jänner 2011 
 

@ johnboy

Das Verhältnis der westlichen Kirchen zu Rom war schon immer enger, als das der östlichen. Man muß bedenken, dass der Bischof von Rom früher auch der Patriarch des Westens war. Er hatte den ersten Platz unter den Patriarchen inne, aber mischte sich in die inneren Angelegenheiten der anderen Patriarchate nur selten ein - wenn z. B. der Glaube von einer Häresie bedroht war.
Das Verhältnis der Ostkirchen zu Rom wird sich nach der Wiedervereinigung mit der Orthodoxie wohl am Modell des 1. Jahrtausends orientieren.


0
 
 johnboy 15. Jänner 2011 
 

@Mykrokosh und alle Danke für Ihre Erklärung.

Wenn, sagen wir mal das die Lehre der Kirche für alle \"geregelt\" sind, wie ist das Verhältnis zum Papst? wird er dann auch für die Orthodoxen sein? oder mit Einschränkungen?


1
 
 Mykrokosh 15. Jänner 2011 
 

@ Felizitas Küble

Es war einfach eine ganz andere Zeit (1596), andere Ekklesiologie und andere historische und soziale Bedingungen. Wir dürfen die damaligen Menschen nicht mit unserem ökumenischen Maß messen. Sie lebten im Zeitalter des Heilsexklusivismus und haben an vieles geglaubt, was für uns heutzutage unannehmbar ist. Wir sollen aus ihren Fehlern lernen, dürfen sie aber nicht verurteilen.
Die Katholische und die Orthodoxe Kirche waren damals anders als jetzt. So z. B. gab es noch keine \"neuen Dogmen\" (die \"marianischen\" und die \"Papstdogmen\" wurden erst später verkündet), und als theologische Grundlage der Teilunionen fungierten die Beschlüsse des Konzils von Florenz von 1439, die auch im orthodoxen Sinne interpretiert werden konnten. Auf eine Einigung mit dem Patriarchen von Konstantinopel konnte damals niemand ernsthaft hoffen, weil der ganze Balkan von den Türken besetzt war.


1
 
 Felizitas Küble 15. Jänner 2011 
 

Das Gewissen hat Vorrang !

@Mykrokosh
Von der Analyse her haben Sie recht:
tatsächlich hat die damalige Hinwendung ukrainischer Orthodoxer zur kath. Kirche
das Verhältnis dieser östlichen Teilkirche zu den Orthodoxen belastet - und damit indirekt
insgesamt die Beziehungen zwischen kath. Kirche und Orthodoxie.

Doch erstens ist man hinterher immer schlau, zweitens konnte es nicht Sinn der Veranstaltung sein, daß die konversionsbereiten Orthodoxen auf den Anschluß an Rom verzichten, um mögliche ungünstige Auswirkungen zu vermeiden.

Das Gewissen hat Vorrang vor einer eher pragmatischen Folgen-Abwägung.

Zudem waren es vor allem die katholisch gewordenen Ukrainer selber, die dann die Nachteile auf sich nehmen mußten, indem sie Jahrzehnte der Verfolgung und Unterdrückung erlebten.
Diese Tapferkeit zeigt zugleich, wie ernst und tiefgläubig der Anschluß an Rom war.

@GMM
Sie haben den Nagel auf den berühmten Kopf getroffen: größere theologisch-sakramentale \"Nähe\" (Orthodoxie) kann zugleich \"realkirchlich\" eine stärkere FERNE bedeuten.
Das erscheint zunächst paradox, ist aber religionspsychlogisch einleuchtend, denn der \"Nähere\" scheint eine Konversion nicht nötig zu haben, glaubt er sich doch selber im Besitz der vollen Wahrheit.

Hingegen sehen \"katholisierende\" Protestanten klar das \"Elend\" ihrer Situation - und finden daher leichter zur Kirche Christi.
Der Ansporn ist größer, weil sie allen Anlaß haben, ihrer eigenen \"Trümmerlandschaft\" zu entfliehen.


3
 
 johnboy 15. Jänner 2011 
 

Einheit mit der Orthodoxen

Wie kann ich mich eine Einheit mit der Orthodoxen vorstellen? Wie ist es mit der IIVK entspricht das auch im Sinne der Orthodoxen? Müssen sie das IIVK auch voll erkennen?


1
 
 alexius 15. Jänner 2011 

Hier die Übersetzung der heutigen Vatikanpressemitteilung zum ersten anglokatholischen Ordinariat

PRESSEEKLÄRUNG DES HEILIGEN STUHLES ZUM PERSONALORDINARIAT UNSERER LIEBEN FRAU VON WALSINGHAM IN ENGLAND UND WALES --->

7ax.de/1vxo


1
 
 Mykrokosh 15. Jänner 2011 
 

Der Graben zur Orthodoxie ist nur scheinbar so tief

@ Felizitas Küble
Das Problem der Teilunionen besteht darin, dass sie zwangsläufig zu einer Spaltung der betroffenen orthodoxen Ortskirchen führen mußten und geführt haben. Die Zeit nach der Union mit Rom wurde daher zu einer Zeit der Religionskriege zwischen verfeindeten Brüdern in der Ukraine. Die Unierten wurden von den Orthodoxen nun als Verräter betrachtet, während die Unierten begannen, ihre früheren orthodoxen Brüder für \"Schismatiker\" zu halten. In nachhinein kann man also sagen, dass die Teilunionen sich negativ auf das gegenseitige Verhältnis zwischen der Katholischen Kirche und der Orthodoxie ausgewirkt und daher die eigentliche, umfassende Wiedervereinigung von ost und West entfernt haben.
@ GMM
Die von der Westkirche seit dem Schisma verkündeten Dogmen stellen m. E. keine wesentlichen Hindernisse für die Wiedervereinigung dar. Denn sie sind fortgeschrittene Ausformulierungen desselben Glaubens, welchen die beiden Kirchen im 1. Jahrtausend teilten. Es ist aber wichtig, im ökumenischen Dialog auf die Eigenart der östlichen Theologie Rücksicht zu nehmen. Mit anderen Worten, die Katholische Kirche soll nicht danach streben, die Orthodoxen zur formalen Anerkennung der lateinischen Dogmen zu bewegen, sondern danach, die Ostkirche von der Rechtgläubigkeit und theologischer Kontinuität dieser dogmatischen Formulierungen zu überzeugen. Es ist zu bedenken, dass diese Dogmen ein Produkt der westlichen Theologieentwicklung darstellen - sie sind in der theologischen Sprache des Westens ausgedrückt und im lateinischen theologischen Denken beheimatet. Das wichtigste ist, die Orthodoxen davon zu überzeugen, dass die \"lateinischen Dogmen\" keine Neuerungen sind, sondern dass sie legitime Schlußausformulierungen einer organischen theologischen Entwicklung darstellen. So enthält z. B. das Dogma über den Jurisdiktionsprimat des Papstes die tiefere Wahrheit, dass der Papst aufgrund seiner besonderen Stellung als Nachfolger Petri für die Einheit der ganzen Kirche Sorge zu tragen hat.
Nichtdestoweniger würde die Katholische Kirche gut beraten, wenn von weiteren Dogmatisierungen bis zur Wiedervereinigung mit der Orthodoxie abzusehen. Denn diese Dogmatisierungen wecken bei einigen Gläubigen offenbar den Zweifel daran, ob die Wiederherstellung der Einheit überhaupt möglich ist.


2
 
 GMM 15. Jänner 2011 

Sehr geehrte Frau Küble,

ich teile Ihre Freude.
Zwar stehen uns die Orthodoxen näher, aber gerade die Nähe kann ein größeres Hindernis für die Wiedervereinigung sein als die Ferne.
Bei aller Nähe sind die Orthodoxen von uns Katholiken durch einen dogmatischen Graben getrennt. Bedenken Sie, wieviele Dogmen die katholische Kirche seit dem morgenländischen Schisma verkündet hat. Damit es zu einer wahren (und nicht Pseudo-)Einheit kommt, müssten die Orthodoxen diese Dogmen als katholische Glaubenswahrheit annehmen - wovon der Jurisdiktionsprimat des Papstes vielleicht die hervorragendste ist. Nach meiner bescheidenen, aber realen Kenntnis der Orthodoxie ist sie dazu gegenwärtig und auf unabsehbare Zeit absolut nicht willens - gerade wegen ihres weitgehend katholischen Charakters und ihrer daraus resultierenden Selbstsicherheit, wahre Kirche Christi zu sein.


2
 
 Felizitas Küble 15. Jänner 2011 
 

Großer Sprung nach vorn - und nach Rom

Die päpstliche Regelung der \"Anglikaner-Frage\" ist ebenso klar und vernünftig wie seinerzeit gegenüber den ukrainischen Orthodoxen, die sich Rom angeschlossen haben.
Der Schritt, den diese Anglikaner auf unsere Kirche zugehen, ist allerdings gewaltiger, da uns Orthodoxe theologisch von vornherein näher stehen - insofern ist der \"Sprung\" der Anglikaner nach Rom deutlich größer - und umso erstaunlicher und erfreulicher.


6
 

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