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Moskau (kath.net/KNA)
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., will schon im kommenden Jahr ein gemeinsames Konzil der orthodoxen Kirchen einberufen. Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie sagte am Montag im russischen TV-Sender Vesti 24, er habe mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. vereinbart, die Vorbereitungen für ein solches Bischofstreffen aller 14 anerkannten orthodoxen Kirchen zu beschleunigen. «Bis Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres schließen wir unsere Vorberatungen ab», so Bartholomaios I.
Das Konzil sei von herausragender Bedeutung für die gesamte orthodoxe Welt, sagte der Ökumenische Patriarch. Als Themen seien unter anderem Fragen der Autokephalie (Selbstständigkeit) und Autonomie der orthodoxen Kirchen vorgesehen. Bartholomaios I. beendete am Montag in Sankt. Petersburg einen zehntägigen Besuch in Russland. Nach Einschätzung von Kommentatoren trug die Reise zu einer weiteren Verbesserung der Beziehungen zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel bei.
Bislang galten 2012 oder 2013 als wahrscheinliche Termine für ein gesamtorthodoxes Konzil. Die Planungen hatten bereits in den 1960er Jahren begonnen, waren jedoch Anfang der 1990er Jahre wegen eines Streits zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel ausgesetzt worden. Dabei ging es um die Rechtshoheit über die orthodoxen Kirchen in Estland und der Ukraine. Erst im Sommer 2009 wurden die panorthodoxen Konferenzen zur Vorbereitung des Konzils wieder aufgenommen.
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