Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  13. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  14. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist
  15. Taylor sei mit Euch

'Liberal' und 'Konservativ' sind keine biblischen Kategorien

26. Oktober 2009 in Österreich, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


P. Johannes Lechner, der wortmächtige Prediger der Gemeinschaft des Heiligen Johannes bei "Apostelgeschichte 2010" in Wien: "Probleme verursachten jene, die "aggressiv" auftreten, und jene, die sich nur "lau" und halbherzig für ihren Glauben einsetze


Wien (kath.net/PEW)
Kardinal Christoph Schönborn plädiert dafür, die Bedeutung der Pfarrgemeinden weltweit stärker in den Blick zu nehmen. Bei der 1. Wiener Diözesanversammlung im Rahmen des Vorgangs "Apostelgeschichte 2010" seien zahlreiche Sorgen und Anliegen im Blick auf die Pfarrgemeinden zum Ausdruck gebracht worden, hielt der Kardinal am Samstagvormittag vor den Delegierten im Wiener Stephansdom fest. Er werde verstärkt mit Bischöfen der Weltkirche das Gespräch über diese Themen und den Austausch über die Anliegen und Erfahrungen der Pfarrgemeinden suchen.

In Richtung der Delegierten sagte Schönborn: "Ich kann nicht Reformen versprechen, die viele sich wünschen, die aber nicht in meiner Hand liegen". Es sei aber ein berechtigter Wunsch, "dass es über diese Anliegen einen verstärkten Austausch gibt".

Bei der Diözesanversammlung waren im Blick auf die Zukunft der Pfarren die Zugangsbedingungen zum Priestertum, die Frage der "viri probati" (der Priesterweihe für bewährte verheiratete Männer) oder der neuen Leitungsmodelle für Pfarrgemeinden mehrfach thematisiert worden.

In seiner ersten Bilanz der Delegiertenversammlung sagte Schönborn, er nehme es für sich als Auftrag mit, noch bewusster auf das zu schauen, was in der Kirche "Schmerz oder Leidensdruck" verursache, aber auch auf das, was an Neuem wachse. Die Versammlung habe deutlich gemacht, "wie viel in unserer Diözese von so vielen getragen und gelebt wird". Bewusstes Augenmerk sollten die Gläubigen in der Erzdiözese Wien auf die Sorge um die wachsende Zahl an Notleidenden legen, betonte der Kardinal und dankte für alles, was schon jetzt an vielfältiger karitativer Hilfe durch die Pfarren geleistet wird.


Als besonderes Anliegen nannte der Wiener Erzbischof, dass die Gotteshäuser "offengehalten werden" und die Pfarren gastfreundlich sind. Menschen, die neu in eine Pfarre kommen oder sich für die Kirche interessieren, dürften nicht das Gefühl haben, "allein zu bleiben". Jede Pfarre sollte daher eine Art "Welcome-Service" haben. Die Versammlung habe ihm auch gezeigt, dass es notwendig ist, "bewusster von Angesicht zu Angesicht über den Glauben zu sprechen", auch mit den Menschen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Und er wolle Jugendliche "noch mehr und direkter darauf ansprechen, ob sie nicht einen geistlichen Beruf ergreifen wollen", so Schönborn.

Erneut stellte der Kardinal klar, dass es in der Erzdiözese Wien keine Auflösung von Pfarren und keine Schließung von Kirchen geben wird. Es werde aber überlegt, Gotteshäuser anderssprachigen katholischen Gemeinden oder auch orthodoxen Gemeinden zu überlassen oder sie mit ihnen zu teilen. "Es geht nicht um schließen, sondern um teilen", hob der Wiener Erzbischof hervor.

Generell plädierte Schönborn dafür, die anderssprachigen Katholiken im Bereich der Erzdiözese stärker in den Blick zu nehmen. Unter ihnen fänden sich viele Jugendliche, die bereits in Österreich geboren und aufgewachsen sind und auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. "Sie sind unsere Mitkatholiken", dennoch seien sie noch zu wenig im Bewusstsein der Kirche von Wien verankert, stellte der Kardinal fest.

"Atmosphäre des Aufeinanderhörens"

Der Wiener Erzbischof dankte den Delegierten für die "Atmosphäre der Geschwisterlichkeit und des Aufeinanderhörens", die die Versammlung geprägt habe. Auf diese Weise sei in Offenheit ein gemeinsamer Weg in die Zukunft möglich. Ausdrücklich dankte Schönborn auch den Kirchenbeitragszahlern, die vieles, was die Kirche tut, durch ihre Beitragsleistung ermöglichen.

Die drei territorialen Bischofsvikare der Erzdiözese Wien - Prälat Karl Rühringer, P. Amadeus Hörschläger und Prälat Matthias Roch - kündigten an, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Pfarren ausbauen zu wollen. Das Bemühen um Offenheit und Gastfreundschaft müsse verstärkt werden. Auch gelte es, die Freude des Glaubens besser zu zeigen. "Wir verkünden die Frohe Botschaft und nicht das Kirchenrecht", betonte P. Hörschläger.

In den Wortmeldungen einzelner Delegierter fanden sich u.a. Forderungen nach gezielteren Angeboten für Jugendliche, nach stärkerem Zugehen auf Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, nach mehr Engagement für das Gespräch mit Ausgetretenen sowie nach Einbeziehung von Flüchtlingen und Migranten.

Den Abschluss der ersten der insgesamt drei vorgesehenen Diözesanversammlungen bildete ein festlicher Sendungsgottesdienst im Stephansdom. P. Johannes Lechner betonte in seiner Predigt, nicht Konflikte zwischen "Konservativen" und "Liberalen" seien das Problem in der Kirche. Zum einen seien "liberal" und "konservativ" keine biblischen Kategorien. "Liberale" wollten, "dass etwas weitergeht", und "Konservative" wollten das Wertvolle aus der Tradition bewahren. Probleme verursachten jene, die "aggressiv" auftreten, und jene, die sich nur "lau" und halbherzig für ihren Glauben einsetzen.

Am Ende des Gottesdienstes überreichte Kardinal Schönborn drei modern gestaltete gläserne Monstranzen an die drei Bischofsvikare. Die Monstranzen werden durch die Pfarrgemeinden "pilgern". Gestaltet wurden die Monstranzen vom niederösterreichischen Künstler Heinz Ebner, der auch schon für jene Monstranz verantwortlich zeichnete, die am ersten Tag des Papstbesuchs 2007 bei der Eucharistischen Anbetung in der Kirche am Hof zum Einsatz gekommen war.

Von Ebner stammten auch Kelch und Patenen, die am Samstag beim Sendungsgottesdienst von Kardinal Schönborn verwendet wurden. Die Bibel, mit der Kardinal Schönborn zur Eröffnung der Diözesanversammlung am Donnerstagnachmittag in den Stephansdom eingezogen war, ist von einem gläsernen Einband umhüllt, der ebenfalls von Ebner gestaltet wurde.

kathTube: Die Predigt von P. Johannes Lechner




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Erzdiözese Wien

  1. Wieder Unmut über Fastentücher in Tirol und Wien
  2. Katholischer 'Familienverband Wien' wirbt mit gleichgeschlechtlichen Paaren
  3. Gebetsgarten in Wien-Floridsdorf von Unbekannten verwüstet
  4. Weil sie beim Beten keine Maske tragen wollte
  5. Liebe Kirche, Du behandelst Deine Gläubigen als wären sie Aussätzige
  6. Das ist unser Beitrag zur Überwindung der Krise
  7. #corona - 'Eucharistie to go' in der Erzdiözese Wien
  8. Anima-Rektor Brandmayr wird neuer Dompropst von Wiener Neustadt
  9. „Erzbischof hat von Sonntagspflicht dispensiert“, wenn...
  10. Feministische ‚Vagina-Monologe’ in Wiener Neustädter Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz