Loginoder neu registrieren? |
||||||||||||||
| ||||||||||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: Top-15meist-diskutiert
| 'Ich werde einen Engel schicken, der Dir vorausgeht'29. September 2009 in Spirituelles, 1 Lesermeinung Gedanken zum Erzengel- und Schutzengelfest von P. Bernhard Speringer ORC Innsbruck (kath.net) Selbst Menschen werden als Engel bezeichnet. Du bist ein Engel! ist ein häufig verwendetes Kompliment. Oder denken wir an den Engel von Kalkutta, die selige Mutter Teresa. Als der Vater nun mit einem e" ein neues Wort bilden musste, sagte er das Wort Engel. Sofort kam Protest des dreijährigen Sohnes. Engel gäbe es doch gar nicht. Darauf sagte der Vater: Das Wort ,Engel gäbe es schon; aber Engel existieren überhaupt nicht. Da hast du recht, mein Sohn." (wahre Begebenheit) Als Priester wird man immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob es Engel überhaupt gibt und wenn ja, warum wir sie brauchen? Selbst in der katholischen Kirche gibt es Stimmen, die meinen, man müsse sich doch in der Theologie, in der Katechese oder im persönlichen Geistlichen Leben nicht mit einem so nebensächlichen Thema wie dem der Existenz und der aufgabe der Engel beschäftigen. Es gäbe wahrhaft wichtigere Dinge zu bedenken und zu tun. Natürlich ist unser Herr Jesus Christus der Sohn Gottes, der zu unserem Heil Mensch geworden ist, der für uns am Kreuz gestorben ist und auferstanden ist und uns dadurch erlöst hat, Mittelpunkt unseres Glaubens. Dieses Geheimnis wird täglich gegenwärtig gesetzt bei der Feier des heiligen Messopfers. Und dennoch gehört die Existenz und das Wirken der Engel zu den Glaubenswahrheiten der katholischen Kirche, die wir nicht einfach streichen oder ignorieren können oder dürfen. Der Katechismus der katholischen Kirche sagt unter Nummer 328: «Dass es geistige, körperlose Wesen gibt, die von der Heiligen Schrift für gewöhnlich ,,Engel genannt werden, ist eine Glaubenswahrheit. Das bezeugt die Schrift ebenso klar wie die Einmütigkeit der Überlieferung.» Sie begleiteten die Menschen und verteidigten sie vor den Gefahren. Viele Heilige hätten mit den Engeln eine freundschaftliche Beziehung gepflegt. Die Engel seien eine von Gott gesandte Hilfe für den Menschen auf der irdischen Pilgerreise zur himmlischen Heimat. Am Festtag der hl. Erzengel (2007) hielt Papst Benedikt XVI. eine bemerkenswerte Predigt über die hl. Engel, in der er Wesen und Aufgabe der hl. Engel kurz und prägnant erklärte. Es ist wie eine Kurzkatechese über die hl. Engel, eine Zusammenfassung dessen, was die Kirche über die hl. Engel lehrt. Der Papst sagte: Was ist ein Engel? Die Heilige Schrift und die Tradition der Kirche lassen uns zwei Aspekte erkennen. Genau daraus erklärt sich auch der zweite Aspekt, der die Engel kennzeichnet: Sie sind Boten Gottes. Sie bringen Gott zu den Menschen, sie öffnen den Himmel und öffnen so die Erde. Gerade weil sie bei Gott sind, können sie auch dem Menschen sehr nahe sein. Gott ist in der Tat jedem von uns näher als wir es uns selbst sind. Die Engel sprechen zum Menschen von dem, was sein wahres Sein ausmacht, von dem, was in seinem Leben so oft zugedeckt und begraben ist. Sie rufen ihn auf, wieder zu sich zu kommen, indem sie ihn von Gott her berühren. In diesem Sinn sollten auch wir Menschen immer wieder füreinander Engel werden Engel, die uns von den falschen Wegen abbringen und uns immer von neuem auf Gott ausrichten. Ein Geschöpf, das vor Gott steht Wie sehr die hl. Engel in der Anbetung Gottes leben durfte auch der hl. Apostel und Evangelist Johannes schauen. Er warf gewissermaßen einen Blick in den Himmel hinein und sah die Engel am Thron Gottes anbeten. Im Buch der Geheimen Offenbarung heißt es: «Alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen.» (Offb 7,11-12) Selbst wenn ein hl. Engel eine besondere Aufgabe zu erfüllen hat, z.B. als Bote Gottes oder als Schutzengel eines Menschen - er bleibt dennoch in der ständigen Anbetung Gottes. Sein ganzes Sein und Wesen ist Anbetung Gottes. So sind auch das ganze Leben und die ganze Sendung Jesu von der Anbetung der Engel umgeben. Im Katechismus der katholischen Kirche heißt es: «Von der Menschwerdung bis zur Himmelfahrt ist das Leben des fleischgewordenen Wortes von der Anbetung und dem Dienst der Engel umgeben. Als Gott ,,den Erstgeborenen in die Welt einführt, sagt er: ,Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen" (Hebr 1,6).» (Nr. 333) Die Anbetung ist nicht nur ein Tun der Engel, also einzelne Akte der Anbetung, sondern das Wesen der Engel. Das Sanctus, das drei mal Heilig, welches wir in jeder hl. Messe singen bzw. beten wird immer eingeleitet mit den Worten der Präfation, wo es heißt, dass wir mit den Engeln in diesen Chor, in diese Anbetung einstimmen. Das Sanctus ist das Anbetungsgebet der Engel schlechthin. Es ist eine liturgische Anrufung, die sich aus der Anbetung der Seraphim, wie sie im Buch Jesaja 6,3 beschrieben ist, herleitet. Dort heißt es: «Serafim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße, und mit zwei flogen sie. Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.» Bote Gottes Der zweite Aspekt, den Papst Benedikt als Kennzeichnung der hl. Engel anführt lautet: Sie sind Boten Gottes. Schon im Buch Exodus heißt es: Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe. Achte auf ihn, und hör auf seine Stimme! ... Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen. (Ex, 23,20-23) In diesem Sinne dürfen wir den hl. Schutzengel als einen Liebesbeweis Gottes bezeichnen. So sehr liebt Gott jeden einzelnen Menschen, dass er ihm einen Engel als Beschützer und Hirten zur Seite stellt, um ihn zum Leben zu führen. Wir könnten genauso gut sagen, um ihn zum Ewigen Leben zu führen. Das ist ja das erste und wichtigste Anliegen des hl. Schutzengels: dass wir das Ewige Leben erlangen. Deshalb dürften wir das Gemeinte auch so formulieren: Einem jeden Gläubigen steht ein Engel zur Seite, um ihn zu Gott zu führen, denn Gott ist das Leben, das Ewige Leben. In all dem sehen wir die Liebe und gütige Vorsehung Gottes. Der Engel bringt GOTT zu uns, indem er der persönliche Vertreter GOTTES bei uns ist. Er ist die persönliche Offenbarung der Vorsehung GOTTES für mich. Das ist für uns ein ganz großer Trost, zu wissen, dass wir GOTT soviel wert sind, dass er uns einen persönlichen Schutzengel schenkt, der ein Leben lang mit uns geht. Für den hl. Bernhard von Clairvaux ist die Existenz der hl. Schutzengel ein Beweis dafür, dass der Himmel nichts außer Acht lässt, was uns helfen oder schaden könnte. Der Diener Gottes Papst Johannes Paul II. hat einmal gesagt, dass an den hl. Schutzengel zu denken eine Gelegenheit sei, um an den Eifer zu denken, mit dem sich Gott um jeden einzelnen Menschen kümmert. Und weiter: Erfahrt die Gegenwart der Engel, die euch nahe sind und lasst euch von ihnen leiten. (Audienz am 29.9.2004) Wir wissen, dass sich viele Menschen gar nicht gerne darüber Rechenschaft geben, dass es die Engel gibt. So gehen die hl. Engel förmlich anonym mit ihnen durch diese Welt. Das ist - menschlich gesprochen - schon eine Not für die hl. Engel. Nicht, dass sie deswegen weniger treu sein würden oder weniger eifrig. Aber nie beachtet oder verkannt zu werden (denken wir an die Esoterik), das ist natürlich für den hl. Engel schwer und dadurch kann er auch dem Menschen weniger helfen, wenn der gar nicht auf ihn ausgerichtet ist, wenn er gar nicht an ihn denkt, um ihn weiß oder an ihn glaubt. Viel leichter ist es für den hl. Engel zu helfen, wenn ein Mensch ihn gläubig anruft und sich bemüht, mit dem hl. Schutzengel durchs Leben zu gehen. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuEngel
| Top-15meist-gelesen
| |||||||||||
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz |