Loginoder neu registrieren? |
||||||
| ||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: Top-15meist-diskutiert
| Die Heiligen sind die wahren Lehrer der Kirche4. Mai 2008 in Deutschland, keine Lesermeinung KATH.NET dokumentiert die Predigt von Kardinal Meisner zur Seligsprechung von Mutter Maria Rosa Flesch in Trier Trier (www.kath.net) KATH.NET dokumentiert die Predigt von Kardinal Meisner Liebe Schwestern, liebe Brüder! 1. In seinem berühmten Apostolischen Schreiben "Novo millennio ineunte" schreibt Papst Johannes Paul II.: Die Christen des neuen Jahrhunderts werden Heiligkeit wird nicht gebaut aus Carrarischem Marmor, sondern aus Eifeler Vulkangestein oder aus rheinischem Sandstein. Mutter Maria Rosa Flesch kommt aus Schönstatt bei Koblenz. Sie ist eine Landsmännin von uns. In der Keltermühle in Niederbreitbach im Wiedtal, musste Margareta, wie sie mit ihrem weltlichen Namen hieß, nach dem Tod ihrer Mutter als älteste Tochter für den Unterhalt ihrer 6 jüngeren Geschwister mitsorgen. Hier begann eigentlich schon ihr Noviziat als Ordengründerin und Schwester ihrer Mitmenschen. Die Liebe Christi drängte sie angesichts der sozialen und gesellschaftlichen Umwälzungen ihrer Zeit, den zahllosen Menschen in Armut, Krankheit und Not beizustehen. Sie fühlte sich für sie verantwortlich. Und sie erkannte bald darin, dass zwei Hände und ein liebendes Herz allein nicht genügen, um den Menschen zu Darum suchte sie nach einem Miteinander Gleichgesinnter, dem Drängen der Liebe Christi nachzukommen. Im Herbst 1851 zog Margareta Flesch, zusammen mit ihrer epilepsie-kranken Schwester Marianne, in eine der leer stehenden Klausen in der Kreuzkapelle nahe Waldbreitbach, von wo aus sie die Armen und Kranken des Ortes, bald auch Waisenkinder, aufopferungsvoll betreute. Als Tagelöhnerin, mit Handarbeiten und Unterricht bestritt sie ihren Lebensunterhalt. Ihre Mitschwestern schätzten sie zunächst hoch. Nach Schwester Maria Capistrana Clasen war Mutter Maria Rosa klug und hatte ein gutes Urteil. Und Schwester Maria Radberta Surges berichtete: "Sie sprach wenig und betete viel". 2. Die Franziskanische Spiritualität prägte ihre Hingabe an Christus, vornehmlich in den Kranken und Suchenden. Von ihr stammt das nachdenkliche Wort: "Nur in der Armut ist mir die Hilfe Gottes versprochen, nicht im Überfluss". Ihr Dienst stand von Anfang an im Schatten des Kreuzes und nahm deshalb oft die Gestalt des Leidens an. "Ich mag dich leiden", in diesem Satz spricht sich eine Liebeserklärung aus, auch wenn das Wort "leiden" dabei gebraucht wird. Dasselbe ist gemeint, wenn ich sage: "Du bist mir symphatisch". Es bedeutet nach seinem griechischen Ursprung: "Du bist mir so lieb und teuer, dass ich um dich leide und bange". Worte bringen es an den Tag: Was ich besonders liebe, wird mir zur Passion, zur Leidenschaft. Danach ist "Leid" nur ein anderer Name für "Liebe". Der Mensch ist die große Leidenschaft Gottes. Wir sind nicht durch Leiden erlöst, sondern durch Liebe, die aber im Ernstfall die Gestalt des Es gibt, wie bei der seligen Mutter Maria Rosa Flesch deutlich sichtbar, eine besondere Berufung in der Kirche, nicht Zuschauer, sondern Mitwirkender seiner Passion zu sein. Alle Geheimnisse des Lebens Jesu sind an die Kirche verteilt. Die Leidensstation, bei der Petrus, der künftige erste Mann der Kirche, bei der Gefangennahme des Herrn vor einer Magd den Herrn verleugnete: "Ich kenne ihn nicht" (Lk 22,57), war an Mutter Hier hat Mutter Maria Rosa ihren Platz. Im Jahre 1878 ist sie im Alter von 52 Jahren nach 14-jähriger Leitung nicht mehr wiedergewählt worden. Andere rissen die Führung an sich. Die Stifterin wurde ausgegrenzt, ihr Andenken konsequent aus dem Gedächtnis der Gemeinschaft getilgt. Viele nachfolgende Schwestern kannten sie als Gründerin gar nicht. Mit Manipulation und sogar Wahlfälschung verhinderten gewisse Kreise um sie herum Wie in einem chemischen Prozess eines Labors wurden in ihrem Herzen Ablehnung, Zurücksetzung, Hass, Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit durch Leiden, Geduld, Schweigen und Beten verwandelt in Liebe, Gnade und geistliche Fruchtbarkeit für ihr Werk. Mutter Maria Rosa Flesch hatte sich nicht verweigert. Hier sagte sie "Ja" zur Nachfolge Christi, "Ja" zur Teilhabe der Sendung Jesu an der Welt, "Ja" zu einer Kirche, die bezeichnet ist mit dem Kreuz. Ihr stand das 3. Irdisches Denken hat heute weithin auch unser kirchliches Denken überlagert. Der Gedanke an die Machbarkeit von Glauben, der Organisierbarkeit und der Funktionalisierbarkeit von religiösem Leben ist tief in die Reihen der Gläubigen eingedrungen und hat dort eine beeindruckende Aktivität entfaltet. "Gerade auch in den religiösen Gemeinschaften", so schreibt Isa Vermehren, "sind dieser Hoffnung auf Machbarkeit von Gotteserfahrungen durch eine Anhäufung von Methoden und Analysen, durch gruppendynamische Experimente viele Schmerzen zum Opfer gebracht worden, selten mit dem erhofften Erfolg" (Sr. Isa Vermehren rscj, Das Reich Gottes ist mitten unter euch). Denn spätestens an diesem Punkt wird die eigentliche Herausforderung unseres Glaubens überdeutlich und zwingt uns, umzukehren. Hier ist uns Mutter Maria Rosa eine Unser Gehen zu Gott ist immer schon ein Kommen Gottes zu uns. Hier liegt der Anfang unseres Glaubens, dass wir unsere Beziehungen zu Gott nie einseitig von uns ausmachen, denken oder anlegen können, sondern immer kommt ihm die umfassendere Wirklichkeit zu. Er ist der Erste, der Beweger, der Rufende. Wir sind die Empfangenden, die Antwortenden. Mutter Maria Rosa stand die längste Zeit ihres Ordenslebens in Stellvertretung für die ihr Anvertrauten vor dem Angesicht Gottes. Wir wiederholen nochmals: Alle Geheimnisse des Lebens Jesu, seines Wirkens und besonders seiner Passion sind in irgendeiner Weise an die Christen Sie haben an allen Schätzen und Stationen Anteil. Sie können mitwirken, mitgekreuzigt werden, Natürlich in dem Maße wirksamer, als sie von ihren eigenen Sünden befreit und zu einem Mittragen des Kreuzes und zur Teilnahme seiner Einsamkeit geeignet und bereit werden. Mutter Maria Rosa wird dafür sorgen, dass auch eine in die Kirche eindringende Mutter Maria Rosa ist geradezu eine Patronin der stellvertretenden Sühne. Denn dazu sind alle Christen, jeder in seiner Weise, berufen. Gemeinschaft der Heiligen geht vom Kreuz aus. Diese Gemeinschaft ist keine 4. Mutter Maria Rosa war daher ganz von einer tiefen Liebe zur konkreten Kirche beseelt. Schwester Marzella Schumann schrieb diesbezüglich in der Lebensbeschreibung von Mutter Am 25. März 1906 starb Mutter Maria Rosa in Waldbreitbach. Schwester Marzella Schumann, die sich mit der Stifterin über die Entstehung der Gemeinschaft in ihrer zweiten Lebenshälfte häufig unterredete, hielt Folgendes schriftlich fest: "Ihre ungekünstelte, schlichte, einfache Redeweise dabei ist klarer Beweis, dass die Tatsachen auf Wahrheit beruhen. Sie wies alle Ehre von sich, indem sie sich nur als armseliges Werkzeug in Gottes Hand betrachtete". Jahrzehnte sollten allerdings vergehen, bis sich die Gemeinschaft ihrer wieder erinnerte und ihrer Gründerin die Anerkennung und Wertschätzung zukommen ließ. Ihr Geist der Nachfolge und des Dienstes bis zuletzt, der Unscheinbarkeit und Zuverlässigkeit kam langsam wieder zum Vorschein. Im Hinblick auf Maria, das Urbild der Ganzhingabe, wurde die Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen zu einem leuchtenden Zeichen für ihre Gemeinschaft und darüber hinaus für die ganze Kirche, gerade auch Wir brauchen eine Pädagogik der Heiligkeit. Hier wird sie uns in Mutter Maria Rosa Flesch geschenkt. Heute rühmt die Kirche von Trier unseren Erlöser Jesus Christus selbst, wenn sie Mutter Maria Rosa als neue Selige verehrt und sie um ihre Fürbitte anruft. Am Fest Allerheiligen betet die ganze Kirche: "Gott, du allein bist heilig. Dich ehren wir, wenn wir der Heiligen gedenken". "Und wir verschweigen etwas von seiner Herrlichkeit, Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuHeilige
| Top-15meist-gelesen
| |||
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz |