Reformbewegung bei "Zeugen Jehovas" wirbt für Bluttransfusionenvor Minuten in Aktuelles, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Im Internet läuft eine Diskussion unter den Mitgliedern der Religionsgemeinschaft.
K ö l n (kath.net/idea) Unter den Zeugen Jehovas hat sich eineReformbewegung gebildet, die für Bluttransfusionen wirbt. Dies berichtet das"Deutsche Ärzteblatt" (Köln). Offiziell ist es den weltweit 5,2 MillionenZeugen Jehovas verboten, fremdes Blut zu erhalten. Dies begründet die"Wachtturm-Gesellschaft" mit Versen aus dem Alten und Neuen Testament,wonach Gläubige kein fremdes Blut zu sich nehmen sollen (1. Mose 9,3 undApostelgeschichte 15,19-21). Verstöße gegen dieses Gebot werden mit demAusschluß aus der Gemeinschaft geahndet. Laut "Ärzteblatt" haben die ZeugenJehovas Krankenhaus-Verbindungskomitees gegründet, die mit24-Stunden-Sitzwachen kranke Mitglieder kontrollieren, um das Einhalten derBestimmungen sicherzustellen. Von Krankenschwestern, die der Gemeinschaftangehören, werde verlangt, der Gemeindeleitung Verstöße gegen dieGlaubenssätze zu melden und damit gegen ihre berufliche Schweigepflicht zuverstoßen. Aufgrund vieler Todesfälle wegen verweigerter Bluttransfusionenhätten Älteste, Mitglieder von Krankenhaus-Komitees und weiteren ZeugenJehovas eine "Vereinigung für eine Reform in der Blutfrage" gegründet, diedie unter den "Zeugen Jehovas" kursierenden Ansichten im Internetdokumentiert. Bei den Gemeindemitgliedern sei wenig bekannt, dass das oberste religiöseLeitungsorgan heute zwischen primären und sekundären Blutbestandteilenunterscheide und einige Transfusionsarten vom allgemeinen Verbot ausgenommenhabe. Das "Ärzteblatt" empfiehlt dem Krankenhauspersonal, "Zeugen Jehovas" aufdiese Internetseiten hinzuweisen beziehungsweise Kopien bereitzuhalten.Außerdem sollte das Personal die Möglichkeit schaffen, dass Zeugen JehovasTransfusionen erhalten können, ohne dass Angehörige davon erfahren. Wenn sichdennoch ein Mitglied gegen eine Transfusion entscheide, müsse diesrespektiert werden. In Deutschland hat die Gemeinschaft rund 190.000Angehörige.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |