Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  12. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  13. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Eugen Drewermann spricht sich für Euthanasie aus

5. März 2007 in Deutschland, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In einem Interview meinte der aus der Kirche ausgetretene Theologe: "Als Ausnahme muss Sterbehilfe möglich sein" und möchte, dass man hier von den Schweizern und Holländern lernen sollte


Zürich (www.kath.net)
Der aus der katholischen Kirche ausgetretene Theologe Eugen Drewermann hat sich vergangene Woche für die Möglichkeit der Euthanasie ausgesprochen. In einem Interview mit dem Züricher „Tages-Anzeiger“ meinte er auf die Frage, was er zur Euthanasie-Möglichkeit sagt: „Dieses Recht sollten die Kirchen ihnen nicht absprechen. Denn speziell die katholische Kirche steht in einer Tradition, die Menschen immer wieder eingeschüchtert und unmündig gemacht hat. Ihre Lehren waren selten wirklich flexibel gegenüber der konkreten, oft tragischen Situation von Not Leidenden. Nehmen wir das Extrembeispiel von Terri Schiavo in den USA, die 17 Jahre lang bewusstlos auf den Tod wartete. Ihr Ehemann verlangte aus Mitleid, die künstlichen Massnahmen zur Verlängerung ihres Lebens zu unterbinden. Dagegen lief die katholische Kirche Sturm. Dabei muss Sterbehilfe eine Randmöglichkeit sein, eine Ausnahme, aus der man kein Gesetz machen kann.“ Auf die Frage, ob er dies auch in Deutschland für wünschenswert hält, meinte der Theologe dann weiters: „In Deutschland gibt es in diesen Fragen einen sehr starken Einfluss der katholischen Kirche via die CDU. Die protestantische Theologie ist demgegenüber viel flexibler auf die einzelne Situation ausgerichtet. Katholischerseits ist die Situationsethik untersagt, dank direkten Eingriffen des Vatikans, der seine Lehre im Vorherwissen, was in jedem Fall zu sein hat, monolithisch von oben nach unten in die Wirklichkeit schiebt. Dieser Denkansatz ist grausam und machtbesessen. Man muss doch von den Menschen und ihren Notlagen her denken.“

Drewermann meinte dann, dass Deutschland von den Schweizern und Holländern lernen sollte. „Wir sollten aber auch von den Holländern lernen. Dort kann ein Schwerstkranker bei klarem Verstand in zwei voneinander unabhängigen Situationen die Gründe darlegen, warum er sterben möchte. Auch im Bereich der Abtreibung gab es jahrelang einen Tourismus aus Deutschland in die Niederlande. Und auch auf diesem Gebiet war der Einfluss der katholischen Kirche gross, die versuchte, ihre Haltung ein für alle Mal und egal unter welchen Umständen durchzusetzen. Das aber kann nicht die Aufgabe des Gesetzgebers sein. Dieser kann zwar sagen, es gebe zur Tötung eines Embryos oder eines kranken Menschen nie ein gutes Recht. Er hat umgekehrt aber vielleicht auch nicht das Recht, dies unter Strafandrohung zu verbieten.

Dann sprach sich der Theologe auch für die Akzeptanz der Schweizer „Sterbehilfeorganisationen“ aus und betont: „Wollen wir Politik und Gesetze verändern, braucht es wohl solche Organisationen. Abschließend meint Drewermann: „Gerade religiöse Menschen möchten sich manchmal aus dem Fenster stürzen, um sich in die Arme einer Wirklichkeit zu werfen, die gütiger ist als die lieblose Welt, in der sie leben. Ich verstehe nicht, dass es Theologen gibt, die solchen Menschen den Glauben oder die Suche nach Gott absprechen.“

Eugen Drewermann ist 2005 aus der katholischen Kirche ausgetreten. Er bezeichnete damals seinen Austritt zu seinem 65. Geburtstag als „Geschenk der Freiheit an mich selber“. Eugen Drewermann hielt Vorlesungen zu Religionsgeschichte und Dogmatik in Paderborn. Im Oktober 1991 wurde ihm aufgrund anhaltender Verbreitung von irrigen Lehren die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Anfang 1992 verhängte der damalige Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt ein Predigtverbot gegen Drewermann, außerdem wurde er vom Priesteramt suspendiert.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Micky 10. Mai 2010 
 

Vorsicht!

Drewermann verkündet Sein Wort, nicht GOTTES. Wenn die Bibel tiefenpsychologisch auszulegen wäre, hätte Gott das sicherlich über seinen Sohn den Meschen mitgeteilt.
Mich wundert immer wieder, wie wenig ernst viele Theologen Gottes Mahnungen an Irrlehrer nehmen. Jeder sollte der Versuchung widerstehn, die Bibel nach eigenem, rein subjektivem Verständnis auszulegen und zu verbiegen. Woher nehmen diese Menschen die Vollmacht?


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Euthanasie

  1. Kultur des Todes: US-Apothekenketten verkaufen Abtreibungspillen - Pfizer sponsert Euthanasie-Gruppe
  2. Erzdiözese Montreal kämpft vor Gericht für Ausnahme vom Euthanasiegesetz
  3. Niederlande heben Altersgrenze für assistierten Suizid durch Einstellen der Ernährung auf
  4. Akademie Johannes Paul II. verlangt Entlassung von Erzbischof Paglia
  5. US-Gericht stellt fest: Christliche Ärzte müssen nicht an assistiertem Suizid mitwirken
  6. Euthanasie bei todkranken Neugeborenen in Belgien
  7. Irland: Justizausschuss des Parlaments lehnt Euthanasiegesetz ab
  8. Deutscher Ärztetag streicht Verbot zur Hilfe bei Selbsttötung
  9. Schweizer Kanton will Pflegeheime zu Sterbehilfe verpflichten
  10. Englisches Krankenhaus beendet künstliche Ernährung: Komatöser Patient tot







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  9. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  10. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  13. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  14. Der Teufel sitzt im Detail
  15. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz